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Naja...

Mein erster Gedanke, als ich den Roman zu Ende gelesen habe, war "Naja...". "Für immer und ewig, Josephine!" ist mir persönlich zu seicht und zu sehr ein nicht gerade hochwertiger Abklatsch der Twilight-Saga.

Emelie Josephine ist eine 20-jährige, unerfahrene Frau, die bei ihren Eltern wohnt, sich über die angebliche Plumpheit ihrer Mutter beschwert, sich aber gleichzeitig von dieser bedienen lässt und es trotz angeblich gut bezahlten Jobs nicht zu einer eigenen Wohnung bringt. Sie trauert einer unerfüllten (kindischen) Liebe hinterher, die für das weitere Geschehen des Romans eigentlich gar keine Auswirkung hat.

In einer wiederkehrenden Traumszenerie trifft sie auf einen Vampirclan, der fast 1:1 die Cullens aus Twilight spiegelt - inclusive der Anlage der Charaktere. Beryll eröffnet ihr, dass er 500 Jahre auf Josephine, wie sie lieber genannt wird, gewartet habe und sie die eine für ihn sei. Ich greife wirklich nicht zuviel vor, wenn ich verrate, dass die beiden recht schnell heiraten und auch für Nachwuchs sorgen. Um die Story noch etwas zu würzen, wird ein Eifersuchtsdrama eingestreut.

Die Charaktere sind mir im Allgemeinen zu platt. Josephine ist obendrein noch devoter als Ana Steele aus "Shades of Grey". Was ihr Vampir Beryll gerne hätte, wird widerspruchslos akzeptiert und ausgeführt. Wie langweilig! Ana Steele widersetzt sich ihrem Macker wenigstens hin und wieder. Nun bin ich sicher keine Emanze im negativen Sinne, aber ich habe mich schon gefragt, welche Botschaft dieser Roman hinsichtlich des Führens einer Beziehung vermittelt. Nimmt man das recht keusche Twilight zum Vergleich, erkennt man dort wenigstens anerkannte Werte, die stimmig vermittelt werden. Im vorliegenden Roman handelt es sich jedoch nur um blinde Willenlosigkeit. Eine stimmige Begründung innerhalb der Geschichte fehlt meiner Meinung nach.

Sprachlich ist der Roman alles andere als fehlerfrei, wobei die Schnitzer gerade noch so tolerierbar sind. Ich frage mich jedoch, wer die Mode in Gang gesetzt hat, Indefinitpronomina groß zu schreiben. Als wirklich lästig habe ich allerdings die inflationär verwendeten Ausrufezeichen empfunden. Sie bringen eine störende Unruhe in den Text und behindern den Lesefluss. In den Passagen zur Hochzeit reiht sich ein Ausrufezeichen (nach stinknormalen Aussagesätzen, wohlgemerkt) an das andere. Dass die Funktion von Ausrufezeichen eindeutig missbraucht wird, erkennt man wohl am besten an Pos. 3379: "Romina hatte Tee aufgebrüht, Roibos Vanille!" Nun bin ich zwar kein Tee-Kenner, aber dass ein Tee dieser Geschmacksrichtung eine solche Aufmerksamkeit benötigt, wäre mir neu.

Insgesamt bin ich froh, den Titel nur geliehen und nicht gekauft zu haben. Ich wäre sehr enttäuscht gewesen. Obwohl am Ende einiges offen bleibt, verspüre ich nicht den geringsten Drang, die Fortsetzungen zu lesen. 

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