Rezension zu Nussschale von Ian McEwan
Gelobt sei der Solipsismus des Ungeborenen
von Mrs_Nanny_Ogg
Kurzmeinung: Wunderschöne Sprache, hoch philosophisch und noch dazu aus einer ungewöhnlichen Perspektive!
Rezension
Mrs_Nanny_Oggvor 7 Jahren
Dies ist eines der Bücher, die man genießt wie ein Connaisseur bestimmte Weine. Man erfreut sich an ungewöhnlichen Worten, manche musste ich zugegebenermaßen erst nachschlagen, genießt den Rhythmus der Sätze, spürt den philosophischen Gedankengängen des Protagonisten bzw. des Autors nach.
Es ist auch eines dieser Bücher, die es mir schwer machen, eine Rezension zu schreiben. Zu flach erscheint mir nun nach seiner Lektüre meine Sprache, zu holprig mein Umgang damit, zu minderwertig mein Geist. Wie genial ist dieser Autor?!
Die Idee, einen geplanten Mord (und seine Ausführung, so viel sei verraten!) durch den ungeborenen Fötus aus dem Mutterleib heraus beobachten und kommentieren zu lassen, ist einmalig. Sicherlich hat dieser Fötus nicht den Geist eines "normalen" Ungeborenen. Fortgebildet hat er sich durch die zahlreichen Radiopodcasts, die seine Mutter hört. Dadurch erfährt dieser Roman auch eine erschreckende Aktualität. Besonders beeindruckt hat mich die Gegenüberstellung von pessimistischem und optimistischem Weltbild. Was wird den Jungen nach seiner Geburt auf dieser Welt erwarten? Der Mord selbst, perfide geplant, stümperhaft ausgeführt, zu leicht zu überführen, gerät bei all dieser Philosophie über das Leben an sich und die Motive des Täterpärchens eigentlich in den Hintergrund.
Ich habe es Wort für Wort geliebt und werde es sicherlich noch mehrmals lesen - es ist zu schön, um im Regal zu stehen. Auch diese Worte wollen durch das Lesen geboren werden.
Es ist auch eines dieser Bücher, die es mir schwer machen, eine Rezension zu schreiben. Zu flach erscheint mir nun nach seiner Lektüre meine Sprache, zu holprig mein Umgang damit, zu minderwertig mein Geist. Wie genial ist dieser Autor?!
Die Idee, einen geplanten Mord (und seine Ausführung, so viel sei verraten!) durch den ungeborenen Fötus aus dem Mutterleib heraus beobachten und kommentieren zu lassen, ist einmalig. Sicherlich hat dieser Fötus nicht den Geist eines "normalen" Ungeborenen. Fortgebildet hat er sich durch die zahlreichen Radiopodcasts, die seine Mutter hört. Dadurch erfährt dieser Roman auch eine erschreckende Aktualität. Besonders beeindruckt hat mich die Gegenüberstellung von pessimistischem und optimistischem Weltbild. Was wird den Jungen nach seiner Geburt auf dieser Welt erwarten? Der Mord selbst, perfide geplant, stümperhaft ausgeführt, zu leicht zu überführen, gerät bei all dieser Philosophie über das Leben an sich und die Motive des Täterpärchens eigentlich in den Hintergrund.
Ich habe es Wort für Wort geliebt und werde es sicherlich noch mehrmals lesen - es ist zu schön, um im Regal zu stehen. Auch diese Worte wollen durch das Lesen geboren werden.