Rezension
Obadjavor 12 Jahren
Ich bin mir nicht sicher, was ich von diesem Buch wirklich halten soll. Es geht, wie schon oben zu lesen ist, um den Physiker Michael Beard, den wir über einen Zeitraum von 9 Jahren begleiten - durch die Höhen und Tiefen seines beruflichen Schaffens, ebenso wie durch die verschiedenen Beziehungen, die er führt. McEwan nimmt den Leser durch seine Sprache mit, fängt ihn sozusagen ein, als stiller Beobachter von Beard und seinem Leben, an dem, wie Boris schon in seiner Rezension schrieb, eigentlich nichts Bedauernswertes, Mitleiderregendes ist - einen sympathischen Protagonisten haben wir hier wahrlich nicht an unserer Seite. Der Titel mag ein wenig irreführend sein, da die saubere Energiegewinnung eigentlich nur den Rahmen um das Denken und Handeln von Beard spannt. Wir begleiten Beard also auf seinem Weg zu einem Verfechter dieser neuen, sauberen Energie, der er aber, wie das Ende zeigt, nicht unbedingt aus Idealismus folgt. Lesen lässt sich dieses Buch gut - wer eine kritische Auseinandersetzung um das wieder neu aufgekommene Thema der globalen Erwärmung erwartet wird jedoch ebenso enttäuscht, wie der Leser, der einen mitreisenden Krimi erwartet. Der Klappentext sagt, das Buch wäre beides - in gewisser Hinsicht mag das so sein, aber eigentlich dann auch wieder nicht.