Cover des Buches Miesel und der Kakerlakenzauber (ISBN: 9783473523344)
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Rezension zu Miesel und der Kakerlakenzauber von Ian Ogilvy

Rezension zu "Miesel und der Kakerlakenzauber" von Ian Ogilvy

von Miss_Lizzie vor 15 Jahren

Rezension

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Miss_Lizzievor 15 Jahren
Der zwölfjährige Miesel lebt als Waise bei seinem durch und durch unsympathischen Vormund Basil Trampelbone. Der arme Miesel wird Tag und Nacht eingesperrt, bekommt nur spärlich zu essen und lebt in beständiger Angst. Seine einzige Freude ist der Dachboden, auf dem Basil eine naturgetreue Stadt mit einer Modelleisenbahn errichtet hat. Wenn Basil dort spielt, darf Miesel manchmal zuschauen. . Eines Tages versucht Miesel, heimlich endlich mal allein mit der Eisenbahn zu spielen, wird aber prompt von Basil ertappt. Dank seiner magischen Kräfte verkleinert Basil den Jungen auf zwei Zentimeter verkleinert und steckt ihn in die Modellstadt. Dort trifft Miesel andere, ebenfalls verkleinerte Menschen, die durch Basils Donutkrümel zu Plastik wurden. Glücklicherweise gelingt es ihm, sie durch seinen Karottenvorrat wieder lebendig zu machen. Der überlegte Elektriker Frank, der hünenhafte Schreiner Kip, die alte Hexerforscherin Prudence, die kleine Pfadfinderin Kitty, die vornehme Stadträtin Lady Grant, der belesene Vertreter Wiliam - sie alle haben Basil gestört und wurden aus dem Weg geräumt.Offenbar ist Basil ein Hexer, der vor nichts zurückschreckt. Irgendwie müssen die sieben Freunde einen Weg finden, sich wieder zu vergrößern ... . Sie erinnert ein wenig an Lemony Snicket, die Geschichte vom kleinem, tapferen Miesel, der sich gegen den bösen Vormund erwehren muss. Das zeigt sich nicht nur in der groben Handlung, sondern vor allem auch in der ironisch-witzigen Überzeichnung, die das Buch auch für Erwachsene interessant macht. Es handelt sich zwar um den ersten band einer ganzen Reihe um Miesels Abenteuer, ist aber auch gut eigenständig zu lesen mit einem vorerst abgeschlossenen Ende, das nicht sogleich nach einer Fortsetzung schreit. . Ian Ogilvy kreiiert eine Reihe absurd-amüsanter Situationen voller satirischer Elemente. Nicht nur, dass Mieseln in einem finsteren Kasten von einem Haus leben muss, es hängt auch noch tagein tagaus eine kleine Regenwolke darüber, deren Ableger Basil bei seinen seltenenen Ausgängen treuherzig begleitet. Basils ungepflegtes Aussehen lässt einen Severus Snape wie einen Adonis wirken und seine Unterrichtskünste beschränken sich auf die Lehre, dass zwei plus zwei angeblich siebenhundertdreiundvierzig ergibt. . Alles könnte todtraurig sein, wenn nicht schon wieder so übertrieben wäre, dass es zum Lachen reizt - und das gilt teilweise ebenso für die karikierten Charaktere, schon allein für Miesels Namen, der eigentlich ganz anders lautet, ihm aber, weil er so gut zu seiner Lage passt, von Basil verliehen wurde. Lady Grant etwa ist eine vornehme Dame, die ganz besonders unter den erniedrigenden Umständen leidet. Selbst in den dramatischsten Situationen denkt sie an ihre teure Kleidung und sieht es sehr ungern, wenn ihre Schuhe zweckentfremdet werden. Wiliam ist ein leicht überdrehter Vertreter von Lexika, der in seinem alten Leben unter einem despotischen Chef gelitten hat, den er immer wieder gerne als Vergleich heranzieht. Der ungleich zusammengewürfelte Haufen wird auf eine harte Probe gestellt, denn es gilt trotz aller Verschiedenheit, das Problem gemeinsam zu lösen, auch wenn es zwischen manchen von ihnen immer wieder zu Sticheleien kommt. . Aufgrund der Kürze des Buches bleibt kaum aus, dass die meisten Charaktere eher Stereotypen bleiben, die zwar witzig sind, aber dabei bleibt es leider auch. . Ein gut lesbarer, unterhaltsamer Kinderroman mit viel Magie, an den auch ältere Leser ihre Freude haben können. Besonders gelungen ist der trockene Humor mit den vielen Überzeichnungen. Etwas negativ fallen dagegen die zu flachen Charaktere und allgemein die unnötige Kürze der Geschichte auf.
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