„Set in Darkness“ war bei seinem Erscheinen ein brandaktuelles Buch. Heute ist es eher als historischer Krimi zu sehen, der 1998 spielt, als Schottland mehr Unabhängigkeit bekommen sollte - und erstmals seit über dreihundert Jahren ein eigenes Parlament! Auf der Baustelle, in einem uralten Gebäude, wird hinter einer Holzverschalung eine Leiche gefunden, die dort schon seit über zwanzig Jahren liegt. Die Autopsie deutet auf Mord hin.
Und dann wird, nicht weit von der Fundstelle entfernt, Roddy Grieve umgebracht, ein Spross aus einer der berühmtesten Familien Edinburghs, der beste Chancen gehabt hätte, bei den anstehenden Wahlen für New Labour in das neue schottische Parlament einzuziehen.
Während sich DI Rebus auf den aktuellen Mord konzentriert, sollen Kollegen in der Vergangenheit des alten Opfers graben, wobei die Identität des Opfers erstmal rätselhaft bleibt. Ebenso rätselhaft, wie der Selbstmord eines Obdachlosen, den die Kollegin Siobhan Clarke an der Backe hat - ein Sandler, der auf der Straße gelebt hat, obwohl er 400.000 Pfund auf einem Bausparkonto hatte …
Natürlich hängt am Ende alles irgendwie zusammen. Ian Rankin bleibt in diesem elften Band der Reihe bei einem Thema: dem kommenden Parlament und den Hoffnungen und Spekulationen, die es für Edinburgh mit sich bringt. Politische Intrigen, Immobilienspekulationen, Bauwirtschaft, Korruption - darum dreht sich alles in diesem lesenswerten und ansprechenden Krimi, der zudem mit einem unerwarteten Ende punkten kann.