Cover des Buches Knots And Crosses (ISBN: B002UPVVVU)
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Rezension zu Knots And Crosses von Ian Rankin

Ermittler mit großen Problemen

von Karin_Kehrer vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Auftakt der Serie um John Rebus - hat Potenzial nach oben!

Rezension

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Karin_Kehrervor 8 Jahren

Detective Sergeant John Rebus hat mehr als genug Probleme: Er trinkt und raucht zu viel, seine Frau hat ihn zusammen mit seiner Tochter Samantha verlassen. Außerdem leidet er noch immer unter den Folgen eines Traumas, das er durch das beinharte Training bei der Spezialeinheit der Army, der er vorher angehörte, erlitten hat.
Zu allem Überfluss hält gerade ein Verbrecher, der junge Mädchen entführt und tötet, die Stadt in Atem. Rebus erhält von ihm Briefe mit verknoteten Seilstücken und kreuzförmig zusammengefügten Zündhölzern.
Dann verschwindet plötzlich auch Rebus‘ Tochter und er muss erkennen, dass die Spuren zur Lösung des Falls in seiner eigenen Vergangenheit zu suchen sind.

Ian Rankins Krimis um Edinburgh und seine Figur John Rebus sind mittlerweile Kult.
Der erste Band der Reihe zeigt einen gebrochenen, traumatisierten Mann, der mit seinem Schicksal hadert und zu allem Überfluss auch noch einen Serienmörder jagen soll.
Nun ist die Figur des kaputten Ermittlers ja längst nichts Neues mehr und hier liegt meiner Meinung nach auch das Problem. Denn bis zur Hälfte des Buches geht es hauptsächlich um die Befindlichkeiten des Helden, um sein problematisches Verhältnis zu seinem Bruder, seiner Ex-Frau, seinen neuen Frauenbekanntschaften, zu Alkohol und Nikotin und seine traumatische Vergangenheit. Ein Riesen-Paket also, das der Arme mit sich herumschleppt.
Kein Wunder, dass da die Mordfälle nur so nebenbei eine Rolle spielen. Die anonymen Nachrichten, die Rebus bekommt (sie werden ihm direkt ins Haus geliefert, der Mörder weiß also sogar wo er wohnt) werden mehr oder weniger unbeachtet gelassen. Es ist wohl offensichtlich, dass der Täter irgendeine Verbindung zu Rebus hat, doch wird dies lange Zeit überhaupt nicht in Betracht gezogen.
Dass die Zusammenhänge zwischen den Opfern nicht schneller erkannt werden, fand ich auch ein wenig unglaubwürdig.
Wie gesagt, das Hauptaugenmerk liegt eben auf der Figur des John Rebus und nicht auf den Mordfällen.
Die Sprache im englischen Original ist sehr bildhaft und war für mich leicht zu verstehen. Die Kapitel sind kurz und laden trotz des eher mäßigen Tempos zum Weiterlesen ein.
Faszinierend finde ich meine Lieblingsstadt Edinburgh als Schauplatz. Diese Stadt ist reich an düsteren Geschichten und neben den touristischen Pfaden werden auch verborgene Winkel erwähnt, in die nie ein Uneingeweihter seinen Fuß setzen würde.

Fazit: Noch etwas unausgegorener Auftakt der Serie um John Rebus, hat aber durchaus interessante Aspekte.

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