Iana Matei

 3,9 Sterne bei 26 Bewertungen

Lebenslauf

Iana Matei, geboren 1964 in Bukarest, studierte Psychologie und lebte viele Jahre in Australien. Mit ihrem Sohn zog sie in den Neunziger Jahren wieder nach Bukarest, wo sie Trauma-Patienten half. Über das rumänische Jugendamt wurde ihr das erste Mädchen vermittelt, seither hat sie mit internationalen Hilfsmitteln den Verein Reaching Out und ein Heim gegründet und engagiert sich europaweit in ihrem Kampf gegen den Menschenhandel.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Iana Matei

Cover des Buches Zu verkaufen: Mariana, 15 Jahre (ISBN: 9783404602810)

Zu verkaufen: Mariana, 15 Jahre

 (26)
Erschienen am 14.10.2011

Neue Rezensionen zu Iana Matei

Cover des Buches Zu verkaufen: Mariana, 15 Jahre (ISBN: 9783404602810)
M

Rezension zu "Zu verkaufen: Mariana, 15 Jahre" von Iana Matei

Erzählungen über den Mädchenhandel
Madiszkovor 3 Jahren

Zu verkaufen: Mariana, 15 Jahre von Iana Matei


In dem Buch geht es um den Mädchenhandel innerhalb Europas. 

Größtenteils geht es darum, dass die Autorin ihre wahren Erlebnisse im Buch verfasst hat. 

Sie erzählt hautnah vom Mädchenhandel und wie sie mit der Gründung eines Frauenhauses den Mädchen hilft. 

Der Buchtitel erweckt eher den Eindruck, dass es um ein Einzelschicksal von Mariana geht…

Trotzdem würde ich das Buch jedem empfehlen, der sich für das Thema interessiert. 

Cover des Buches Zu verkaufen: Mariana, 15 Jahre (ISBN: 9783404602810)
Ariuss avatar

Rezension zu "Zu verkaufen: Mariana, 15 Jahre" von Iana Matei

Iana Matei, der Engel der Verschleppten
Ariusvor 3 Jahren

Der Titel des Buches ist irreführend, genauso wie der Klappentext. Meines Erachtens ist er reißerisch und könnte so die falschen Leser ansprechen. In dem Buch geht es nicht, wie der Titel suggeriert, um ein fünfzehnjähriges Mädchen, die als Minderjährige zur Prostitution gezwungen wird. In dem Buch geht es um viel mehr. Um tausende von hilflosen Mädchen, die gnadenlose Mädchenhändler, in die Hände fallen und jahrelang ausgebeutet werden.   

Nach Schätzungen des Kinderhilfswerks Unicef arbeiten weltweit rund zwei Millionen Minderjährige erzwungenermaßen im Sexgewerbe. Allein sechstausend Jugendliche zwischen zwölf und sechszehn Jahren werden nach Angaben der Schweizer Menschenrechtsorganisation Terre des Hommes jährlich aus Osteuropa in die Prostitution verkauft. Doch Iana Matei erlebt immer wieder, dass die Polizei das Schicksal der jungen Frauen nicht wahrhaben will. "Den Opfern die Schuld zu geben, ist leicht. Aber die Mädchen sind Opfer abscheulicher Verbrechen. Sie werden zur Prostitution gezwungen. Und sie sind noch Kinder."

Der Menschenhandel ist eines der lukrativsten kriminellen Geschäfte unserer Zeit. Vor allem in Rumänien, ein Land, das wirtschaftlich am Boden liegt, werden viele junge Frauen Opfer dieser skrupellosen Menschenhändler.  

Iana Matei engagiert sich weltweit im Kampf gegen den Menschenhandel. Mit ihrem Verein "Reaching Out" hat sie schon zahlreiche Mädchen gerettet. Sie scheut auch nicht die direkte Konfrontation mit den Zuhältern und befreit auch oft eines der Mädchen direkt unter der Nase der Menschenhändler.

Auf eine sehr ergreifende Art beschreibt Iana Matei in diesem Buch ihren Kampf gegen den Mädchenhandel. Sie schildert die Geschichten von vielen jungen Mädchen, die durch die Hölle gegangen sind und ihren Weg zurück ins Leben erkämpfen müssen. Von kleinen Erfolgen und auch vielen Misserfolgen erzählt sie in ihrem Buch.
 Es ist kaum zu begreifen, was junge Mädchen durchmachen müssen. Erschütternd, zu Herzen gehend und masslos traurig bleibt der Leser zurück, wenn er liest, was Iana Matei zu berichten hat. Unvorstellbar, dass in unserer Zeit vor gewissen Tatsachen die Augen fest verschlossen werden. Korruption, Gleichgültigkeit und Ignoranz führen dazu, dass die Opfer weiterhin gedemütigt werden und in Angst leben müssen. Während die Schuldigen mit der Zwangsprostitution mehrere Millionen einnehmen, werden sie durch das Gesetz kaum bestraft. Bestenfalls müssen sie für einige Monate ins Gefängnis. Unbegreiflich, welches Leid unsere moderne Gesellschaft zulässt.

Menschenhandel ist ein europäisches Problem und sollte auch als solches behandelt werden. Mit einem europäischen Gericht und Haftstrafen nicht unter fünfundzwanzig Jahren, Einziehung aller Vermögenswerte der Verbrecher und ihrer Familien (solange sie nicht nachweisen können, dass dieses Vermögen auf ehrliche Art und Weise verdient wurde) und einer gerechten Entschädigungszahlung an die Opfer.

Das Buch lässt den Leser bestürzt und schockiert zurück und gleichzeitig voller Respekt und Achtung vor der Leistung von Iana Matei und ihren Helferinnen.
 Nach der Lektüre verspürt der Leser selbst den Wunsch, etwas gegen den Mädchenhandel zu unternehmen. Ich kann Iana Matei nur für ihre Arbeit danken und ihr weiterhin viel Erfolg wünschen! Und mögen sich die Gesetze in dieser Hinsicht verschärfen.

Cover des Buches Zu verkaufen: Mariana, 15 Jahre (ISBN: 9783404602810)
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Rezension zu "Zu verkaufen: Mariana, 15 Jahre" von Iana Matei

Schwieriges Thema, aber lesenswert
-BuchLiebe-vor 3 Jahren

Die Autorin erzählt in diesem Buch erstmal von ihren eigenen Erfahrungen während dem Sturz des Diktators und ihrer Flucht ins Exil. Der Hauptteil des Buches macht aber die Erzählung über ihre Erfahrungen im Kampf gegen den Menschenhandel aus. Hierbei handelt es sich eigentlich ausschließlich um Mädchen.

 

Sie schildert Situationen und Erfahrungen die man sich als Außenstehender kaum vorstellen kann. So grausam und Menschenverachtend. Wenn die Mädchen aus den Fängen der Menschenhändler entkommen sind könnte man denken es ist alles wieder gut. Aber so einfach ist das dann leider doch nicht. Der Leidensweg begleitet die Opfer ihr komplettes Leben lang. Eindringlich wird geschildert wie schwer es ist diese Mädchen wieder in den Alltag und die Gesellschaft zu integrieren. Und es schafft auch nicht jeder.

Die Schicksale der Mädchen sind gut und nachvollziehbar geschildert. Und auch was die Autorin alles tut und versucht im Kampf gegen den Menschenhandel, wieviel Kraft das kostet und was sie dafür alles aufbringt verlangt meinen größten Respekt ab. Die Schreib- und Erzählweise ist eher sachlich und wenig emotional gewählt wenn es um den Menschenhandel und das Schicksal der Mädchen geht. Man kann etwas mehr in die Gefühlswelt eintauchen, wenn die Autorin von ihren eigenen Erfahrungen und ihrer eigenen Lebensgeschichte zu Beginn des Buches erzählt.

 

Was mich etwas gestört hat, ist dass die Mädchen im Buch als „es“ bezeichnet wurden. Das „es“ bezieht sich auf „das Mädchen“, denn Mädchen ist im deutschen ja ein neutrales Nomen, deswegen „das“ Mädchen. Und daher kommt dann auch das „es“ wenn über das Mädchen geschrieben wird. Trotzdem hat es mich im Lesefluss gestört denn irgendwie wirkte es befremdlich. Ich hätte mir „sie“ gewünscht, wie das auch normal ist wenn man über eine weibliche Person spricht. Schließlich haben auch alle Mädchen Namen usw. Ich vermute, dass dies an der Übersetzung lag.

 

Fazit: Generell ein sehr lesenswertes Buch. Es ist das erste Mal, dass ich mich mit diesem Thema beschäftigt habe und habe einen viel besseren Einblick in dieses schwierige Thema bekommen.

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