Iben Akerlie

 4,4 Sterne bei 26 Bewertungen

Lebenslauf

Iben Akerlie, geboren 1988 in Oslo, ist Schauspielerin und Schriftstellerin. Sie gehört zu den talentiertesten jungen Stimmen Norwegens in der Kinder- und Jugendliteratur. Ihr Debütroman "Lars, mein Freund" wurde von 10.000 Kindern zum besten Kinderbuch Norwegens gewählt.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Iben Akerlie

Cover des Buches Lars, mein Freund (ISBN: 9783423627177)

Lars, mein Freund

(5)
Erschienen am 21.06.2019

Neue Rezensionen zu Iben Akerlie

Cover des Buches Der Sommer, in dem einfach alles passiert ist (ISBN: 9783751204170)
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Rezension zu "Der Sommer, in dem einfach alles passiert ist" von Iben Akerlie

Gluexklaus
Von Brauseprickeln im Bauch, erster Liebe und dem Erwachsenwerden - ein bittersüßes Sommerbuch

Nora ist überhaupt nicht glücklich darüber, dass sie ihre Sommerferien bei Oma Wendy auf dem Land verbringen soll, während Mama, ihr Stiefvater und ihr kleiner Bruder in der Stadt bleiben. Nora fühlt sich abgeschoben. Überhaupt kennt sie ihre Oma Wendy gar nicht richtig. Doch aller Widerstand erweist sich als zwecklos und Nora muss wohl oder übel bei ihrer Großmutter bleiben. Sie versucht, Oma aus dem Weg zu gehen, erkundet allein die Umgebung. Im Wald lernt sie dabei Abbas mit den grünen Augen kennen, der bei Nora Schmetterlinge im Bauch herumflattern lässt. Die beiden verbringen viel Zeit miteinander. Doch nicht alle im Dorf mögen Abbas. Dorrit aus dem Café hat dem afghanischen Jungen gegenüber Vorurteile und behandelt ihn mit Geringschätzung und Verachtung. Und Oma scheint auch etwas über Abbas und seine Familie zu wissen, das sie geheim hält. Was ist da nur los? 


Die Geschichte wird kindgemäß und flüssig aus Noras Sicht in der dritten Person Präsens erzählt. Anschaulich und bildhaft schildert Iben Akerlie Noras Erlebnisse, ihre Gefühle und Gedanken. Die Autorin stellt dabei sensibel, aber klar heraus, wie es in Nora aussieht, wie sich der Sommer für sie persönlich zu einem entwickelt, in dem „einfach alles passiert ist“. Das sommerlich bunte Cover mit dem Bild von Nora auf einer blühenden Wiese macht sofort gute Laune, erinnert an eine Bullerbü-Idylle, zeigt aber damit nur eine Seite von Noras Sommer. Das Buch richtet sich an Kinder ab zehn Jahren. 


Nora ist kein kleines Kind mehr, muss sich langsam mit dem Erwachsenwerden auseinandersetzen. Sich selbst bezeichnet sie als „eine Art Zwischenmenschen“. Das Mädchen weiß oft nicht, wie es reagieren soll, findet nicht immer die passenden Worte, was auf andere merkwürdig wirken mag. Auch wenn ich manches Verhalten von Nora nicht ganz verstehen konnte, konnte ich es doch irgendwonachvollziehen. Für mich wird sie authentisch und realistisch beschrieben, ist insgesamt ein stimmiger Charakter: ein Mädchen zu Beginn der Pubertät, das mit seinen vielen Gefühlen mitunter komplett  überfordert ist. Nora sieht sich als Einzelgängerin, hat zu Hause keine richtigen Freunde. Mit Abbas ist es aber anders. Abbas akzeptiert Nora, so wie sie ist, mit all ihren Eigenheiten. Nora macht ob ihrer vielen neuen Erfahrungen eine Entwicklung durch. So verändern sich auch ihre Beziehungen zu anderen, vor allem die zu den Frauen ihrer Familie. Oma Wendy mit der bewegten Vergangenheit einer weitergereisten Journalistin, die im Umgang mit Kindern so ihre Probleme hat, und Nora nähern sich beispielsweise behutsam einander an. Während Dorrit mit ihren Vorurteilen für Nora und Abbas alles nur schwerer macht… In dieser Geschichte treffen einige besondere Charaktere aufeinander.


Im „Sommer, in dem einfach alles passiert ist“ erlebt Nora ein Wechselbad der Emotionen. Sie fühlt sich zunächst allein und verlassen, erfährt dann die erste Liebe und großes Glück, wird aber auch mit Krieg, Tod, Schuld Geheimnissen und Unrecht konfrontiert. Zudem begreift Nora, was Rassismus und Vorurteile für Betroffene wirklich bedeuten. Hin- und hergerissen zwischen Himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt, lernt sie das Leben mit all seinen Facetten kennen. Nora wird in diesem Sommer ein ganzes Stück erwachsener, aber wie jeder auf ganz individuelle Art. Und sie ist dabei nicht allein, bekommt sie doch Unterstützung von verschiedenen Seiten. Kein durchgehend leichtes Sommerbuch, wie das Cover vermuten lässt, eher ein nachdenkliches, aber letztendlich dennoch zuversichtliches. Eine einfühlsam erzählte Geschichte mit besonderer Atmosphäre für alle, für die das Leben gleichermaßen sonnig, wolkig, lakritzsüß und rhabarbersauer, eben kunterbunt, sein kann. 


Irgendwann gibt es immer ein Anfang

Ein Sommer verläuft anders als erwartet und bleibt unvergesslich.
Einsam, wütend und verlassen, so Nora kommt bei der Oma an. In der Stadt hat sie zwar keine tollen Alternativen den Sommer zu verbringen, aber auf dem Land scheint kann es nicht besser werden…tja, bis sie Abbas kennenlernt. Ihre Freundschaft ist der positiver Lichtblick zwischen all den negativen Gefühlen (Wut, Ohnmacht und Angst) und Ereignissen (Krieg in Afghanistan, Diskriminierung). Es kommt die Achterbahn der Gefühle, es wird kompliziert und nicht immer sinnvoll.
Die Geschichte verläuft im guten Tempo, angenehm geschrieben mit einem passenden und realistischen Abschluss. Es wird nicht alles wie durch ein Wunder besser oder einfacher, aber es ist ein Anfang!

schlechte Aufarbeitung

Dieses Buch war am Anfang schön und am Ende und dazwischen muss ich ehrlich sagen konnte es mich nicht begeistern. Mit den Charakteren bin ich überhaupt nicht warm geworden. Der Klappentext warnt schon vor, dass das Thema Rassismus behandelt werden könnte. Dass da aber noch ganz viele andere Themen behandelt werden, die meiner Meinung nach nicht altersentsprechend sind, wird nicht erwähnt. Und ja es stimmt, auch schwere Themen sind wichtig und man sollte irgendwann langsam da ran geführt werden, aber das war weder langsam noch geführt. Wenn man die Themen aufgearbeitet oder besser erklärt hätte wäre das vielleicht was anderes, aber das ist hier nicht der Fall gewesen. Hier wurde leider nur von furchtbaren Ereignissen berichtet und dann so stehen gelassen ohne Erklärung oder kindgerechte Aufarbeitung.

Wirklich schade, das hätte ein gelungenes Buch werden können, aber meiner Meinung nach für Kinder nicht geeignet.

Gespräche aus der Community

Sommerferien voller Gefühle

Liebe Leserinnen und Leser,

die Leserunde zu "Der Sommer, in dem einfach alles passiert ist" von Iben Akerlie, erzählt warmherzig von einer ersten zarten Liebe. Wollt Ihr dabei sein? Freundschaft, Mut und Diskriminierung verwebt dieser sensible Roman für Kinder ab 10 Jahren.

Wir vergeben für die Leserunde 20 Rezensionsexemplare in Print und freuen uns auf Eure Bewerbungen!

244 BeiträgeVerlosung beendet
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Letzter Beitrag von  Gluexklausvor 9 Monaten

Noras Mutter ist für ihre Tochter da, hört ihr zu. Nora ist nicht mehr allein mit ihren Gefühlen. Auch wenn es bei all den Gefühlen schwer ist, sprechen Nora, Wendy, Abbas und Sahid endlich. Und so kommt es doch zur Versöhnung. Ich finde es richtig, dass sich Abbas und Nora bei Dorrit entschuldigen, denn schließlich sind sie wirklich in ihr Eigentum eingedrungen. So sind sie Dorrit jetzt auch nichts mehr schuldig. Dorrit reagiert leider nicht überraschend. Ich fürchte, da muss noch mehr passieren, dass sie zur Besinnung kommt…

Ein wunderbar schönes, rundes, zuversichtliches Ende! Trotz der Sache mit Dorrit war das ein magischer Sommer für Nora und Abbas. Ich hoffe für die beiden, dass es nicht ihr letzter gemeinsamer Sommer war.

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