Rezension zu "Die Wunder des Morgenlandes" von Ibn Battuta
Ähnlich wie Marco Polo berichtet hier Ibn Battuta von einer enorm langen Reise durch die damalige bekannte Welt des 14. Jahrhunderts. Die Sicht eines islamischen Rechtsgelehrten von vor 700 Jahren auf alles, was ihm begegnet, ist durchaus interessant und mit zunehmender Entfernung von seiner Heimat auch immer faszinierender. Leider geizten die Menschen schon damals nicht mit Vorurteilen. Aufschlussreich sind die schon zu jener Zeit ausgeprägten, international verketteten Handelsbeziehungen zwischen den Völkern – also ist Globalisierung wahrhaftig ein alter Hut. Besonders erhellend ist das Nachwort des Übersetzers, der hier Vergleiche zu ähnlichen Reiseberichten und Schriftquellen aus dieser und älteren Epochen anstellt. Ob Marco Polo und Ibn Battuta ihre Reisen tatsächlich unternommen oder aus verschiedenen Schriften zusammengestellt und um die eigene Phantasie bereichert haben, wird wohl nie geklärt werden. Für Geschichtsfans sicher empfehlenswert.