Ilka Bessin war Cindy aus Marzahn. Schonungslos ehrlich berichtet sie, wie es dazu kam und was es aus ihr machte.
Inhalt: Ilka Bessin schreibt in ihrem Buch über ihr Leben. Darüber, wie sie ihre Kindheit erlebt hat, wie das Leben in der DDR war. Gerade so konnte sie ihre Ausbildung beenden, durch die Wende. Es folgten Umschulungen, verschiedene Jobs und die Arbeitslosigkeit.
Aus der Arbeitslosenzeit hatte sie einen langen Weg ins Leben zurück. Doch Cindy aus Marzahn hat ihr zu einer steilen Karriere verholfen. Doch auch hier war nicht alles Zucker.
Ein spannendes Leben mit Höhen und Tiefen.
Fazit: Es war ziemlich ungewohnt, mal wieder ein Buch aus Papier und Pappe in den Händen zu halten. Der Geruch war seltsam. Trotzdem es neu gekauft war, roch es irgendwie schon jetzt leicht gammelig ... Das konnte ja heiter werden. Und es wurde heiter. In den ersten zehn Seiten waren riesige Eselsohren drin. Wer tut denn bitte einem Buch so etwas an? Ich war hart am Überlegen, ob ich das Buch umtauschen sollte .... Abe Rich wollte doch wissen, was drinsteht. – Oh man, was eine Zwickmühle.
Ich habe mich fürs Lesen entschieden und bin auf der Stelle in den Seiten versunken.
Ilka schreibt ehrlich, schonungslos und emotional. Ich war als Leser immer richtig gut in der Situation drin, die sie gerade beschreiben hat. Und was ihre Kindheit und Schulzeit anging, da hab eich mich auch selber wieder gefunden.
Immer wieder habe ich mich dabei erwischt, wie ich Gänsehaut hatte. Später kamen dann auch Tränen dazu. Und nach Beendigung des Buches hatte ich ein hartes Verlangen, die Frau einfach mal in den Arm nehmen zu wollen.
Das Buch beinhaltet auch einen Fototeil. Auch der hat mich besonders interessiert und ich frage mich, wie sie darauf kommt, in ihrer Kindheit fett gewesen zu sein. Ich würde sagen, sie war stämmig, aber fett in keinem Fall. – Sei es drum. Ihr Elternhaus spielte mit Sicherheit auch keine unerhebliche Rolle.
Auch wenn es etwas unhandlich war, wieder ein richtiges Buch in den Händen zu halten, so hat es sich doch sehr angenehm lesen lassen. Die Schrift war angenehm groß und auch der Zeilenabstand hat sehr gut dazu gepasst. Die Sprache war einfach und gut verständlich. Lange und sinnentleerte Schachtelsätze gab es nicht. Auch als Feierabendlektüre ist das Buch gut geeignet, da es so einfach zu lesen ist. Aber Vorsicht! Es ist einfach, zu lesen, aber nicht unbedingt einfach zu verkraften. Ich habe an einigen Stellen schon ganz schön schlucken müssen. Und bevor ich diese Rezi schreiben konnte, brauchte ich etwas Abstand. Der Stoff hat nachgewirkt.
Da das Interesse na einer Biografie immer mit dem Interesse an der Person selbe steht und fällt, kann ich hier nur bedingt eine Leseempfehlung aussprechen. Ich kann aber sagen, dass sich mir persönlich vieles erklärt hat und ich nun einiges besser verstanden habe. Es war alles in einfachen Worten geschrieben. Ich habe bei der Lektüre fast die komplette Gefühlspalette durchlebt. – So gesehen kann ich es empfehlen.