Rezension zu Meine Freundin, die Nonne von Ilka Piepgras
Rezension zu "Meine Freundin, die Nonne" von Ilka Piepgras
von Buecherviech
Rezension
Buecherviechvor 14 Jahren
Im Laufe des Lebens verliert man oft Sandkastenfreunde aus dem Blick, entwickelt sich auseinander. Wie begegnet man sich nach 20 Jahren wieder? Wie sieht die Leben aus, wenn eine Freundin eine Familie begründet hat und die andere griechisch-orthodoxe Nonne wurde? Die Antwort darauf findet man in diesem Buch, die Frage nach der Rolle des Glaubens im eigenen Leben, den Entscheidungen, dem Alltag, der Gewichtung verschiedener Aspekte. Ilka Piepgras ist Journalistin und beschreibt das jetzige, irgendwie sehr fremde Leben einer solchen Schulfreundin, die sie neu kennengelernt hat. Zugleich ist es ein wunderbarer Einblick in das griechisch-orthodoxe Christentum, dem Zauber Griechenlands, einmal aus einer anderen Perspektive. Nie biedert sich die Autorin an, sondern versucht zu verstehen, nachzuvollziehen, begibt sich in die andere Lebenswelt hineinzuvollziehen. Dieses Abenteuer, das andere Zeit-erleben und -wahrnehmen hat mich mitbegrissen, eine Sehnsucht nach einer Griechenlandreise hervorgerufen und zum Denken angeregt. Dabei ist der Stil sehr flüssig, leicht zu lesen und dennoch bleibt der Ton immer ausgewogen, ergreift keine Partei, sondern schildert das Gesehene - und das Empfundene.