Der historische Roman von Ilka Stitz namens „Harzblut“ spielt im 15. Jahrhundert – die Handlungsorte in diesem Buch sind Venedig und der Harz. Mit „Harzblut“ ist nun der zweite Roman von Ilka Stitz erschienen, welchen sie im Alleingang geschrieben hat.
Inhalt (Quelle: Inhaltsangabe Lovelybooks):
Harz, Winter 1492/93: Bei der Gastwirtin Anna wächst die Verzweiflung. Schon vor Monaten verschwand ihr Mann Paul. Allmählich wird es zur Gewissheit, dass ihm etwas zugestoßen sein muss. Zudem droht nun auch noch der Vogt, ihr das Lehen für das Gasthaus zu entziehen. Anna schreibt ihrem Sohn Luca und bittet ihn, seine Ausbildung bei der Familie Manzoni in Venedig abzubrechen und ihr zur Seite zu stehen. Lucas Ziehvater Federico Manzoni, Erzsucher und Agent der Serenissima, quält indes seine aussichtslose Liebe zur verheirateten Anna. Außerdem muss er erfahren, dass sich der machthungrige Ratsherr Pertuzzi das Vermögen der Manzonis und das Wissen über die Bodenschätze im Harz aneignen will. Pertuzzi zwingt Federico, für ihn nach Deutschland zu reisen, denn nur der kennt die Fundstätten für Mangan und Kobalt Erze, die die blühende venezianische Glasindustrie benötigt. Auch Luca macht sich in den Norden auf. Unterwegs schließt sich ihm eine merkwürdige Frau an: Lina ist eine Zwergin und will sich angeblich mit Gauklerfreunden treffen. Aber in Wahrheit steht sie in den Diensten Pertuzzis, dem jedes Mittel recht ist, sein Ziel zu erreichen.
Der Schreibstil von Ilka Stitz ist sehr angenehm – ich bin sehr gut in das Buch und die darin beschriebene Handlung hineingekommen, ohne Anfangsschwierigkeiten zu haben. Die Handlungsorte werden sehr schön und detailreich beschrieben, sodass ich immer das Gefühl hatte, dass die Autorin weiß, wovon sie schreibt –. dies hatte zur Folge, dass ich immer die Empfindung hatte, selber mitten in der Geschichte zu sein. Man bekommt auch das Gefühl, dass dies ein wirklich gut recherchierter historischer Roman ist, auch andere Fakten, die innerhalb der Geschichte eingeflochten sind, wie z.B. die Gewinnung von Erzen und die Untersuchungen von Bodenproben in der damaligen Zeit wirken sehr authentisch. Gut haben mir auch die Beschreibungen der Charaktere gefallen. Sie wirken alle sehr real, haben ihre Ecken und Kanten, ihre eigenen Beweggründe, Gedanken und Gefühle. Ich habe stets mitgefiebert und fand alle Handlungsstränge, welche im Verlauf des Buches miteinander verwoben werden, durchaus interessant und lesenswert. Mit viel Liebe zum Detail lässt Ilka Stitz Nebencharaktere einfließen, welche die Geschichte noch lebendiger und authentischer machen, auch tragen sie zur Liebenswürdigkeit bei. Kein Charakter ist überflüssig oder zu viel, alles wirkt gut durchdacht. Innerhalb der Geschichte wird nach einer vermissten Person gesucht. Diese Suche gestaltet sich durchaus spannend und hat schwerwiegende Folgen für die einzelnen Charaktere. Die Handlung war durchweg spannend gestaltet, sowohl die Suche nach dem Vater von Luca als auch die einzelnen Geschichten der Charaktere, aber auch das Miteinander dieser Personen ist liebevoll beschrieben wurden. Einige Charaktere sind mir dabei besonders ans Herz gewachsen, wie z.B. Federico und Luca, der Kater Alexander oder auch die Zwergin Lina, die im Verlauf der Geschichte eine Entscheidung treffen muss. Insgesamt ist dieses Buch eine gute Mischung von einem historischen Roman und einem Krimi.
Mein Fazit: ein gelungener und spannungsgeladener historischer Roman, mit vielen interessanten Fakten – mit packenden Charakteren und einer richtig guten Story. Dafür gibt es von mir 4,5 Sterne.
Noch nebenbei möchte ich erwähnen, dass die Homepage der Autorin auf jeden Fall einen Besuch wert ist. :)