Man muss als 24-Jährige schon einen guten Grund haben, um sich auf eine Donaukreuzfahrt mit lauter Senioren einzulassen. Die Hauptfigur Jana Bühler hat tatsächlich einen: Sie will den Kapitän auf der MS Mozart kennenlernen. Es ist ihr Vater, und den sie noch nie getroffen hat.
Das Setting und Janas skurrile Erlebnisse auf dem Weg von Passau nach Wien haben mich sehr gut unterhalten. Ich mochte den trockenen Humor und die fantasievollen Formulierungen. Doch die Geschichte hat auch Tiefgang, besonders dann, wenn es um die Vaterfigur im allgemeinen und Janas Vater im speziellen geht. Es erfordert schon viel Mut, ohne Ankündigung seinem leiblichen Vater entgegenzutreten. Ihre Zweifel, ob sie bereuen wird, den Schritt getan oder nicht getan zu haben, und ihre Angst, wie es nach der Begegnung weitergeht, kommen gut zum Ausdruck. Dass die Geschichte autobiografische Züge trägt, verleiht ihr eine besondere Note.