Lady Susan ist eine raffinierte und eigentlich hinterhältige Dame, die die Leute um sie herum versucht auszuspielen und sich stetig einen Vorteil zu verschaffen bzw. reich zu heiraten. Die kurze Geschichte wird in Briefen erzählt, die sich die beteiligten Personen gegenseitig schreiben, was ich als Konzept mal sehr interessant fand! Hat mir für zwischendurch sehr gut gefallen
Ilse Leisi
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Lady Susan
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Lady Susan und andere Erzählungen
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"Young men are often hasty in their resolutions, and not more sudden in forming than unsteady in keeping them." - Lady Susan
Lady Susan - manipulativ, selbstsicher und wunderschön. Sie weiß Männer an der Nase herumzuführen und genießt ihr außergewöhnliches Talent in vollen Zügen. Nach dem Tod ihres Mannes besucht sie ihren Schwager und dessen Frau, versucht die von ihr wenig geliebte Tochter zu verheiraten und berichtet ihrer Freundin in ausführlichen Briefen von den sich zugetragenen Ereignissen.
Trotz der Kürze dieser Geschichte - die ausschließlich in Briefen erzählt wird - fühlt man sich aufgrund der zahlreichen Ereignisse hinterher als habe man soeben einen 400-Seiten Roman beendet - und das im besten Sinne. Die Handlung verläuft weder übereilt noch zu langsam, was nur einmal wieder das pure Talent Jane Austens beweist.
Eine Geschichte mit Comedy-Charakter und meiner Meinung nach sogar noch etwas überspitzter als Jane Austens restliche Werke. Lady Susan ist unvermeidlich für jeden Austen Fan und ein guter, kurzer Einstieg für Leute, die es werden wollen.
Dies ist das erste Werk von Jane Austen. Diesen schrieb sie im zarten Alter von 18 Jahren. Es unterscheidet sich so ziemlich in allen Punkten von ihren anderen Werken. Ist aber trotzdem sehr lesenswert. Es hat Charme, Witz und auch eine gewisse Spannung.
„Lady Susan“ ist in Briefform geschrieben. Dies ist zwar ungewohnt, aber sehr interessant. Zudem kommt man auch bei dieser Form des Buches sehr gut in die Geschichte rein. Es sind 7 verschiedene Briefschreiber die immer ihre Sicht der Dinge schildern. Jeder Brief ist aber sehr kurz und prägnant. Am Ende hat man eine ganze Geschichte.
Jane Austen Hauptcharakter in „Lady Susan“ unterscheidet sich von den späteren sehr stark. in ihren späteren Werken sind die „Heldinnen“ immer nette und wohlerzogenen Mädchen/Frauen. Sie stehen an der Schwelle des heiratsfähigen Alters, sind hin und her gerissen von Verstand und Gefühl. „Lady Susan“ ist das genaue Gegenteil. Sie ist zwar auch wohlerzogen, allerdings ist sie mit 35 Jahren schon Witwe und bringt einiges an Lebenserfahrung mit. Sie kokettiert gerne und ihr Handeln wird von heuchlerischen und Egozentrischen Bestrebungen gesteuert.
Lady Susan quartiert sich bei ihrem Schwager und seiner Familie auf dem Land ein. Ihren Verwandten gegenüber behauptet sie ihre Bekanntschaft machen zu wollen und mal etwas Ruhe zu finden. Allerdings steckt eher eine Art Flucht dahinter. Denn Lady Susan Kokettiert gerne und hat so die Aufmerksamkeit eines verheirateten Mannes und die Eifersucht seiner Frau auf sich gezogen. Kaum ist sie in Churchill flirtet sie mit dem viel jüngeren Bruder ihrer Schwägerin. Obwohl er von ihrem Ruf weiß und gewarnt ist verliebt er sich in sie. Lady Susan nutz natürlich jede Gelegenheit sich im guten Licht da stehen zu lassen. Dies wird aber von ihrer Tochter untergraben die sich weigert bei der Scharade ihrer Mutter mit zu machen. Denn es geht auch um ihre Zukunft.
Mir hat das Erstlingswerk von Jane Austen sehr gut gefallen. Vielleicht auch gerade deswegen, weil es so ganz anders ist als ihre anderen Werke.