Jende und Neni haben es geschafft. Sie sind in Amerika, dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Das glauben sie zumindest. Und zunächst läuft es gut. Jende kriegt eine Anstellung als Chauffeur bei einem Lehman Brothers Bankier, seine Frau Neni studiert fleißig, um Apothekerin zu werden und geht einem Pflegejob nach. Als sich Jende nach und nach mit seinem Arbeitgeber und dessen Familie befreundet, rutschen auch Neni und ihr Sohn Liomi etwas mehr in den Mittelpunkt: Neni hilft in den Hamptons aus, die Edwards Jungs kommen zu Besuch und und und. Doch dann kommt eins zum anderen. Lehman Brothers steht vor der Insolvenz, alle verlieren ihre Jobs, damit ihre Hoffnung und jeglichen moralischen Wertvorstellungen. Die Abwärtsspirale beginnt.

Ich hatte mir viel von diesem Buch erhofft. Die Einwanderungsdebatte, Integration, die Allmacht der Banken - alles aktuelle und wichtige Themen - die Mbue hier anschneidet. Und doch schafft sie es nicht sie ansprechend zu vermitteln. Zwar sind die Charaktere vielseitig und durchaus liebenswert, doch verfallen sie schnell in stereotype Muster, sobald Messers Schneide über ihnen hängt. Auch sprachlich ist das Buch nur Durchschnitt und vor allem die langen Dialoge, die wenige Raum für Interpretation und eigene Denkanstöße geben, trugen zur Langatmigkeit dieses Buches bei.

Das vorhersehbare Ende und vor allem das Fehlen relevanter Fragen machen das Buch für mich ziemlich belanglos. Es hat schlichtweg keinen Mehrwert. Das mag nun hart klingen, aber eine Geschichte sollte, wenn sie inhaltlich schon nicht relevant ist, dann wenigsten eine spannende, unterhaltsame Handlung aufweisen oder sprachlich hochwertig sein. Leider ist dieses Buch nichts von alledem, daher kann ich nur zwei Sterne vergeben.

Fazit: Trotz wichtiger Themen schafft die Autorin keine Relevanz zu schaffen. Leider nicht empfehlenswert.