Rezension zu Das geträumte Land von Imbolo Mbue
Böses Erwachen aus dem American Dream!
von leseratte_lovelybooks
Kurzmeinung: Einwanderschicksal einer afrikanische Familie parallel zur Wirtschaftskrise des Lehman Zusammenbruchs
Rezension
L
leseratte_lovelybooksvor 7 Jahren
Die Schicksale der Familien des eingewanderten Kameruners Jende Jonga und des Investmentbankers Clark Edwards, zunächst sehr idyllisch miteinander verwoben, dann aber geschüttelt durch den Zusammenbruch von Lehman Brothers!
Jende und Neni glauben sich am Ziel ihrer Träume, als Neni mit Sohn Liomi endlich bei Jende in Amerika landet. Sie opfern sich beide in ihren Jobs nahezu auf, Neni meistert sogar Job, Studium und Haushalt bravourös nebeneinander. Doch über ihnen schwebt die Unsicherheit, wie über Jendes Asylantrag entschieden werden wird. Und während hier schon das erste Unheil droht, bricht auch noch das wirtschaftliche Aus über die kleine Familie herein, als Jende seinen Chauffeur-Job verliert.
Die Erzählperspektive wechselt, indem der Leser abwechselnd Jende in seinem Alltag als Chauffeur von Clark und seinem Leben zuhause mit Neni und Sohn Liomi begleitet, und seine Frau Neni alleine. Der Schreibstil ist sehr abwechslungsreich, die Autorin versucht, durch das Einflechten vieler afrikanischer Begriffe die Dialoge und Szenen authentisch zu gestalten.
Spürbar wird auch die Zerissenheit der Figuren zwischen den Kulturen, denn obwohl Amerika als das gelobte Land erscheint, sind Jende und Neni fest in ihrer Kultur verwurzelt: sie essen traditionelle afrikanische Gerichte, haben eigentlich nur afrikanische Freunde und orientieren sich an den heimischen Traditionen.
Mir hat leider etwas der Zugang zu den einzelnen Personen gefehlt, denn die Motive und Gefühle von Jende und Neni erschließen sich nur mittelbar. Auf der einen Seite die unterwürfige Art von Jende und Neni den Edwards gegenüber, auf der anderen Seite die Situation der Familie Edwards, die Geld im Überfluss hat und mit typischen Oberklasseneurosen kämpft. Was ich besonders bestürzend fand, ist dass Jende letztlich seinen Job nicht wegen der Wirtschaftskrise verloren hat, sondern nur wegen der familieninternen Intrigen der Familie Edwards.
Ein interessantes und aktuelles Thema, aber etwas klischeehaft und langatmig erzählt!
Jende und Neni glauben sich am Ziel ihrer Träume, als Neni mit Sohn Liomi endlich bei Jende in Amerika landet. Sie opfern sich beide in ihren Jobs nahezu auf, Neni meistert sogar Job, Studium und Haushalt bravourös nebeneinander. Doch über ihnen schwebt die Unsicherheit, wie über Jendes Asylantrag entschieden werden wird. Und während hier schon das erste Unheil droht, bricht auch noch das wirtschaftliche Aus über die kleine Familie herein, als Jende seinen Chauffeur-Job verliert.
Die Erzählperspektive wechselt, indem der Leser abwechselnd Jende in seinem Alltag als Chauffeur von Clark und seinem Leben zuhause mit Neni und Sohn Liomi begleitet, und seine Frau Neni alleine. Der Schreibstil ist sehr abwechslungsreich, die Autorin versucht, durch das Einflechten vieler afrikanischer Begriffe die Dialoge und Szenen authentisch zu gestalten.
Spürbar wird auch die Zerissenheit der Figuren zwischen den Kulturen, denn obwohl Amerika als das gelobte Land erscheint, sind Jende und Neni fest in ihrer Kultur verwurzelt: sie essen traditionelle afrikanische Gerichte, haben eigentlich nur afrikanische Freunde und orientieren sich an den heimischen Traditionen.
Mir hat leider etwas der Zugang zu den einzelnen Personen gefehlt, denn die Motive und Gefühle von Jende und Neni erschließen sich nur mittelbar. Auf der einen Seite die unterwürfige Art von Jende und Neni den Edwards gegenüber, auf der anderen Seite die Situation der Familie Edwards, die Geld im Überfluss hat und mit typischen Oberklasseneurosen kämpft. Was ich besonders bestürzend fand, ist dass Jende letztlich seinen Job nicht wegen der Wirtschaftskrise verloren hat, sondern nur wegen der familieninternen Intrigen der Familie Edwards.
Ein interessantes und aktuelles Thema, aber etwas klischeehaft und langatmig erzählt!