Rezension zu Roman eines Schicksallosen. von Imre Kertész
Rezension zu "Roman eines Schicksallosen." von Imre Kertész
von Golondrina
Rezension
Golondrinavor 13 Jahren
Das Buch habe ich lange auf meinem SuB liegen gehabt, weil ich ahnte, das ist starker Tobak. Der 14jährige Jude György wird in Budapest aufgegriffen und landet nach Zwischenstation Auschwitz im KZ Buchenwald. Das Buch beschreibt seine Sicht auf das Geschehen und die Art und Weise, wie das beschrieben wird - mit viel Verständnis für die Täter - ist hinreichend kommentiert worden. Immerhin habe ich auch mit klopfendem Herzen weitergelesen obwohl die unbeteiligte, verharmlosende Erzählweise des Helden verwundert. Verwirrt bin ich ob der letzten Seiten: György kommt nach Hause und trifft auf alte Bekannte. Für ihn sind die glücklichen Momente im KZ bewahrenswert, weil sie ihn überleben lassen haben. Er ist ein Schicksalloser, weil das Schicksal KZ nicht einfach über ihn gekommen ist, sondern auch er bewusst seine Schritte dahin gelenkt hat. Genau wie die Täter?