Ina Elbracht

 4,7 Sterne bei 6 Bewertungen

Lebenslauf

Ina Elbracht arbeitet im Kultur- und Medienbereich. Aufgewachsen in einem Häuschen unmittelbar neben dem örtlichen Friedhof, schreibt sie seit ihrer Kindheit. Ob aus diesem Grund oder einem anderen – Unerklärbares und Schauriges gehören fest zu ihren literarischen Themen.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Ina Elbracht

Cover des Buches Klunga und die Ghule von Köln (ISBN: 9783748550495)

Klunga und die Ghule von Köln

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Erschienen am 06.06.2019
Cover des Buches Basement Tales Vol. 8 (ISBN: 9783947652150)

Basement Tales Vol. 8

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Erschienen am 01.06.2020
Cover des Buches Grusel-Thriller 02: Der Todesengel (ISBN: B0876DBL8F)

Grusel-Thriller 02: Der Todesengel

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Erschienen am 20.04.2020
Cover des Buches Klunga und die Ghule von Köln (ISBN: 9783748585756)

Klunga und die Ghule von Köln

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Erschienen am 30.08.2019

Neue Rezensionen zu Ina Elbracht

Cover des Buches Klunga und die Ghule von Köln (ISBN: 9783748550495)
Elmar Hubers avatar

Rezension zu "Klunga und die Ghule von Köln" von Adam Hülseweh

Elmar Huber
Klunga und die Ghule von Köln

„Überhaupt sind die Herren, die sich nun förmlich die Hand geben, eher von der Sorte, neben die sich brave Bürger in Bahnen oder Bussen zu setzen vermeiden. Nicht weil sie gefährlich aussähen oder abstoßend, sondern weil der Instinkt eine unwillkürliche Entscheidung trifft.“

STORY
Das Kölner Opernhaus, die nach ihrem Architekten benannte „Riphahn-Oper“, soll abgerissen werden. Ein Entscheid, der den Ghul Klunga in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Lange Zeit haben Vampire die Stadt am Rhein regiert; die Ghule waren nichts weiter als deren minderwertige Diener. Bis es an der Zeit war, zurückzuschlagen. Gemeinsam mit den Troglodyten, die im Tiefbau von Köln tätig sind, konnten die Vampirherren unschädlich gemacht und in die Betonfundamente des Opernhauses eingegossen werden. Nun häufen sich die Anzeichen, dass es in Köln erneut vampirische Aktivitäten gibt, die zusammen mit dem Freilegen der Opern-Fundamente für ein Erstarken der Vampire sorgen könnten.

„Wenn Vampire nach Köln kommen, dann nur solche, die sich nicht auskennen. Hin und wieder ein Vampir mit ein paar „Sukkubinchen“, der versucht im Rotlichtmillieu Fuß zu fassen. Oder ein Rockstar, der partout alle Warnhinweise übersehen will.“

MEINUNG
Wer sich ein wenig mit moderner Phantastiklitertaur aus deutschen Landen beschäftigt, stellt fest, dass mit schöner Regelmäßigkeit immer wieder Überraschungen auf den Markt aufpoppen, die niemand auf dem Schirm hatte und die die Leser dann im Sturm erobern. 2019 war zweifellos „Klunga und die Ghule von Köln“ einer dieser Romane, verfasst von Ina Elbracht und Alexander Schmalz unter dem Pseudonym Adam Hülseweh, bis dahin zwei Nobodys in der „Szene“. Dazu ist der Roman im Eigenverlag erschienen, was meist eher zur Skepsis anregt.

Doch die Geschichte der sympathischen Ghule, die als graue Eminenz von Köln auftreten und durch geschicktes Taktieren und Manipulieren den geplanten Abriss der Riphahn-Oper verhindern müssen, hat ihr Publikum begeistert.

Auch wenn man attestieren muss, dass diese Handlung, die der eigentliche Story-Driver sein sollte, neben den vielen anderen Elementen des Romans merklich ins Hintertreffen gerät. Viel mehr Leidenschaft verwenden die Autoren auf die Ghule selbst, denen sie jeweils eine großartige und originelle Entstehungsgeschichte widmen. Allen voran natürlich Klunga, der im 6. Jahrhundert nach Christi unter unschönen Umständen als Sklave aus dem Orient nach Europa geschafft wurde. Genauer gesagt nach Köln, um dort als Mittel für eine Machtergreifung der besonderen Art zu fungieren.

Doch nach und nach, über die Jahrhunderte, sammelt Klunga eine Gruppe weiterer Ghuls um sich, jeder mit einer speziellen Fähigkeit oder mindestens einem speziellen Spleen ausgestattet. Diese bewegen sich im Kölner Alltag unerkannt unter den Menschen, sind hier so etwas wie nette Untote von nebenan, sind Vermieter, singen in einer Punkrock-Band oder leiden unter Alzheimer.

Auch die menschliche Komponente kommt nicht zu kurz. In Gestalt der Buchhändlerin Julia Schön, die plötzlich von ihrem eingebildeten und nervigen ehemaligen Mitschüler Tristan Klein umgarnt wird, ohne dass sich beide das recht erklären können. Beide spielen eine Rolle in Klungas Plan zur Rettung der Riphahn-Oper.

Das Ganze ist so unfassbar souverän, liebevoll und mit Auge fürs Detail geschrieben, dass niemand so recht an „Anfänger“ als Autoren glauben möchte. Der Urban Fantasy-Plot wird angereichert mit Lokalkolorit, Humor, absurden Vorgängen und sogar einer Prise Krimi Noir. Dazu ist das Ganze noch exzellent verwoben mit der Stadthistorie Kölns.

Um dem Roman den passenden Rahmen zu geben, haben sich die Autoren den Künstler Daniel Bechthold ins Boot geholt, der die Buchseiten mit zahlreichen Illustrationen geschmückt hat. Von Porträts der Protagonisten bis hin zum Kellerassel-Seitenzahlen-Daumenkino.

Cover des Buches Grusel-Thriller 02: Der Todesengel (ISBN: B0876DBL8F)
Elmar Hubers avatar

Rezension zu "Grusel-Thriller 02: Der Todesengel" von Ina Elbracht

Elmar Huber
Der Todesengel

„Das Lindgrün des Stoffs passte nicht zur Jahreszeit und dem bunten Laub auf den Bäumen vor den Fenstern des Salons. Statt eines frühlingshaften Zaubers ging ein Schaudern davon aus, das mich bei dem Gedanken überkam, wie es sich wohl anfühlen mochte, Kleidung zu tragen, von der man nicht wusste, ob man, wenn die richtige Saison für sie käme, überhaupt noch am Leben war.“

STORY
Die abgebrannte Immobilienmaklerin Helene Gniffke soll im Auftrag ihrer neuen Mandantin Gerda von Grope einen Käufer für deren Haus im Kölner Villenviertel Braunsfeld finden. Die Eigentümerin scheint etwas spleenig, doch Helene kann es sich nicht leisten, wählerisch zu sein. Also ignoriert sie ihr Bauchgefühl und den merkwürdigen Umstand, dass im Netz keinerlei Infos zu Frau von Grope zu finden sind. Tatsächlich hat die skurrile alte Dame anderes mit Helene im Sinn, als ihre Geschäfte von ihr erledigen zu lassen.

„Ich sah mein eigenes Gesicht nun dicht vor mir. Und dann sah ich noch etwas dahinter hervorblitzen, das uralt sein musste. Es war ein Antlitz, das zwar menschlich schien, an dem aber alles falsch war, etwa wie bei einer dilettantisch modellierten und als unbrauchbar verworfenen Plastik.“

MEINUNG
2019 hatte Autorin Ina Elbracht bereits mit dem gemeinsam mit Historiker Alexander Schmalz verfassten Roman „Klunga und die Ghule von Köln“ unter den Phantastik-Liebhabern für Aufsehen gesorgt; das Pseudonym Adam Hülseweh wurde in dem Buch schon direkt aufgelöst. Klunga überraschte nicht nur damit, eine Lanze für die Ghule zu brechen, die in bei John Sinclair und Co. immer als stinkende, amorphe Ekelgestalten dargestellt werden, sondern auch durch liebevolle Charakterzeichnungen.

Auch „Der Todesengel“ ist mehr, als es ein Roman mit dem pulpigen Signet „Grusel-Thriller“ erwarten lässt. Fast scheint es der Autorin Spaß zu machen, ihre Leser dahingehend an der Nase herumzuführen und sich schelmisch lächelnd in ihrem Understatement zu sonnen. Der unaufdringliche Humor spiegelt sich auch in den Kapitelüberschriften, allesamt Schlagertitel, wider.

Mit der Ansiedlung ihrer Geschichte im Köln der Gegenwart gaukelt Ina Elbracht zunächst tatsächlich durchschnittlichen Groschenheftgrusel vor. Immerhin ist die mit Galgenhumor gesegnete Protagonistin Helene Gniffke – torkelnd am Rande der Verzweiflung und des Ruins – gut gezeichnet und der etwas schnoddrige Ton macht das Ganze sehr sympathisch. Doch plötzlich beginnt die Autorin, erst einmal völlig zusammenhanglos, eine andere Geschichte aus der Vergangenheit zu erzählen. Diese entwickelt sich zunächst zur Tragödie, um dann sogar märchenhafte Elemente aufzugreifen. Dadurch wird „Der Todesengel“ deutlich vielschichtiger als es zu Beginn noch den Anschein hatte. Das teilweise groteske Ambiente, das in Gerda von Gropes Haus herrscht und die befremdlichen Allüren der Alten, sorgen für außerdem für bizarre Grusel-Atmosphäre. Da fühlt man sich im besten Sinne an die Horror-Romane von Hugh Walker erinnert.

Natürlich ist fast klar, dass die Vergangenheitshandlung irgendwie im Zusammenhang mit den gegenwärtigen Ereignissen stehen muss. Die Erzählung springt nun immer wieder in den Zeiten hin und her und die Andeutungen, wie die Ereignisse zusammenhängen, häufen sich. Dabei schafft es die Autorin bravourös, Teile des Gesamtbilds lange bedeckt zu halten. Das Puzzle, das zeigt, was hier wirklich vor sich geht, setzt sich tatsächlich erst zum Ende auf fabelhafte Weise zusammen.

Cover des Buches Basement Tales Vol. 8 (ISBN: 9783947652150)
Lottchens avatar

Rezension zu "Basement Tales Vol. 8" von Ina Elbracht

Lottchen
Eine spannende Mischung

‚Kopflos‘ heißt das 8. Heft der Basement Tales. Ein Thema, das ziemlich deutlich zu verstehen ist, obwohl man es in viele verschiedenen Richtungen ausarbeiten kann. Ich war also sehr neugierig, wie die Autoren es umgesetzt hatten. Das Cover finde ich auf jeden Fall sehr passend.

In diesem Band gab‘s leider nur vier Geschichten, sie war aber alle sehr unterschiedlich. Es fängt an mit ‚Panoptikum‘ von Ina Elbracht. Da lernen wir den Ich-Erzähler ‚Uno‘ kennen. Er arbeitet in einer Detektei, hat ein schwieriges Verhältnis zu seinen Eltern und soll für eine Kundin herausfinden, ob ihr Bruder den Kopf von Peter Kürten gestohlen hat. Die Art und Weise, wie die Geschichte geschrieben war, hat mir sehr gut gefallen. Obwohl ich mich am Anfang ein wenig zurechtfinden musste, konnte ich mich doch relativ schnell in der Handlung hineinversetzen und hatte während des Lesens das Gefühl, als ob ich im Kopf die erzählende Stimme von Uno hören konnte. Die Spannung wird langsam, aber stetig aufgebaut und erst am Ende wird dann alles klar. 

Danach folgt ‚Der Weg der Vier‘ von Fabienne Siegmund. Ich wusste anhand des Titels nicht genau, was mich erwarten würde, aber war sofort begeistert. Als Leser ist man ab dem ersten Satz mitten im Geschehen drin und kommt auch bis zum Ende des Textes nicht mehr raus. ‚Der Weg der Vier‘ liest sich wie ein düsteres Märchen. Eine junge Frau ist Zeuge davon, dass ihr Bruder von elf Geister geköpft wird und bekommt die Möglichkeit ihm zu retten. Sie soll sich auf eine Reise begeben und die Bitten von vier Wesen, die sie unterwegs begegnen wird, erfüllen. Es liest sich sehr gut und ich konnte mich alles ziemlich gut vorstellen. Ich habe wirklich mit ihr mitgefühlt. 

Die Geschichte danach heißt ‚Angry Bird‘ und ist von Christian Endres. Raymond, der Protagonist, hat auf mich den Eindruck von einem alten, mürrischen Mann gemacht. Man merkt sehr schnell, dass mit ihm etwas nicht wirklich stimmt. Die Geschichte ist sehr kurz, fand ich aber nicht schlecht. Vor allem das Ende hat mir gefallen, obwohl man das schon ziemlich früh hat ankommen sehen.

Der letzte Text heißt ‚Feuchtgebiete oder Ein Tee für Mrs. Stapleton‘ und wurde von David Gray geschrieben. Die Handlung spielt in 1955 und das merkt man auch. Es gibt noch eine total andere Idee, wenn es um die Rolle von Frauen geht, was in dieser Geschichte sehr schön dargestellt wird und auch mit zur Katastrophe führt. Wir lernen Cordelia und John kennen. Sie sind ein nicht so glückliches Ehepaar. John arbeitet bei der Bank, während Cordelia, obwohl studiert hat, zu Hause bleibt und sich um den Haushalt kümmert. Die Ehe ist kinderlos und beide haben sich auseinanderentwickelt. Es kommt wie es kommen muss: Während eines Streits tötet sie ihren Mann. Und das ist erst der Anfang der Geschichte. Ich fand es großartig und habe ganz oft schmunzeln müssen. Die Art und Weise, wie Cordelia dargestellt wird: eine Frau, die ständig darüber nachdenkt, wie sie sich benehmen soll, die eigentlich total feststeckt in dem gesellschaftlichen Denken, das damals herrschte und die trotzdem in einem kleinen unüberlegten Augenblick etwas Ungeheuerliches getan hat. Aber da hört die Handlung nicht auf. Auch John hatte seine schmutzigen Geheimnisse, die man nach und nach entdeckt. Das Ende war ziemlich vorhersehbar, aber trotzdem hat es mir sehr gut gefallen. Ein gelungener Abschluss dieser Kurzgeschichtensammlung.

Insgesamt kann ich die ‚Basement Tales 8: Kopflos‘ empfehlen. Obwohl es leider nur vier Geschichten waren, hatte ich ganz viel Spaß beim Lesen. Die Texte sind gut geschrieben, spannend und sehr unterschiedlich. Auf jeden Fall lesenswert. 

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