Rezension zu "Harpers Lächeln" von Ina Nordmann
Zuerst ein Geständnis: Eigentlich bekomme ich bei Liebesromanen das Kotzen. Warum das eigentlich davor steht? Weil ja in jeder Geschichte ein bisschen Liebe stecken sollte.
Trotz meiner Abneigung habe ich mir „Harpers Lächeln“ von Ina Nordmann vorgenommen. Grund waren Empfehlungen und dass mir das Buch immer wieder über den Weg lief (insofern Bücher eben laufen können ^^’)
Erst im Laufe der Geschichte fällt einem auf, wie perfekt das Cover mit seinen roten Schmetterlingen und den warmen Farben zu Harper passt. Die Autorin hat einen Schreibstil, der es einem unmöglich macht, sich der Geschichte zu entziehen und die Figuren sind so real gezeichnet, dass man ihnen gerne durch jedes Hoch und jedes Tief folgt.
Auf der einen Seite haben wir Blake, den verschlossenen Mann mit einem Herz aus Eis, der für nichts anderes als seine Arbeit lebt. Auf der anderen haben wir Harper Hamilton, die nicht nur ein Praktikum bei Blake absolviert, sondern mit ihrem Lächeln sein gefrorenes Herz wärmt.
Man merkt sofort, dass es zwischen den beiden funkt. Zuerst versucht Blake sich noch an seine Prinzipien zu klammern, doch er kann sich Harpers Anziehungskraft nicht entziehen. Ohne Gnade reißt sie die Mauer ein, die er über die Jahre aufgebaut hat, und was dahinter zum Vorschein kommt, ist alles andere als angenehm. Mit aller Macht versucht er zu verhindern, dass seine Vergangenheit ihn einholt. Am Ende hat er die Wahl, sich seinen Dämonen zu stellen, oder Harper für immer zu verlieren.
Doch auch Harper spielt nicht mit offenen Karten und schließlich ist es eines ihrer Geheimnisse, das alles zerstören könnte.
Ich habe „Harpers Lächeln“ gelesen, bis ich gemerkt habe, dass sich die ersten dunklen Wolken anbahnen. Dann habe ich das Buch weggelegt, weil ich wollte, dass die beiden weiterhin glücklich bleiben. (Frei nach dem Motto: „Wenn ich es nicht lese, passiert es nicht.“ Unschlagbare Logik, ich weiß :D )
Gestern habe ich mich dann endlich dazu durchgerungen, den Rest zu lesen. Und ich war heilfroh, dass mich niemand gesehen hat, denn ich habe Rotz und Wasser geheult. Dabei weiß ich nicht, was mich mehr fertig macht: Zu lesen, wie die harte Faust des Schicksals Harpers und Blakes Zukunft zerstört oder dass exakt diese Geschichte schon so oft passierte und sich weiterhin ereignen wird, ohne dass wir etwas dagegen tun können.
Nichtsdestotrotz würde ich das Buch jedem empfehlen, weil es zeigt, wie verdammt kurz das Leben sein kann. Das ist Harpers Projekt und obwohl sie ein fiktiver Charakter ist, ist ihre Nachricht kein bisschen aus der Luft gegriffen. Und deshalb weiß ich, dass dieses Buch noch viele begeisterte Leser finden wird.