Ina Pfitzner

Lebenslauf

Ina Pfitzner Ina Pfitzner hat in den USA promoviert und übersetzt aus dem Englischen und Französischen. In ihrer Kolumne „Botschaft aus Babel“ für die Zeitschrift Bücher schreibt sie übers Übersetzen.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Ina Pfitzner

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Neue Rezensionen zu Ina Pfitzner

Cover des Buches Zeit des Schattens (ISBN: 9783945644201)
Witnesss avatar

Rezension zu "Zeit des Schattens" von Léonora Miano

Witness
Ein Schatten über dem Dorf

Ein Dorf brennt. Zwölf Männer verschwinden. Die Hebamme des Dorfes wird konsultiert. Die Frauen, deren Söhne nicht wiedergesehen wurden, werden in einer Gemeinschaftshütte am Rande des Dorfes isoliert, damit ihre Trauer die anderen Bewohner*innen nicht stört. Und am Morgen hängt über dem Dach ein Schatten, ein Hinweis auf das Schicksal ihrer Söhne und letztendlich auch eine Vorausdeutung auf ihr eigenes.

Ich habe eine Weile gebraucht, um in die Geschichte hineinzufinden und zu verstehen, was genau passiert ist und wie die Gemeinschaft eigentlich funktioniert. Nach einer Weile konnte ich das Buch jedoch gar nicht mehr aus der Hand legen. Mit einer brutalen poetischen Klarheit versteht es die Autorin, gleichzeitig von Individuen und einem Kollektiv zu erzählen, Mystisches und Reales miteinander zu verweben und über alles einen Schatten zu legen, der gleichzeitig wirklich und metaphorisch ist. Es ist die Geschichte einer Entwurzelung, die sich von Beginn an andeutet und von den Figuren erst nach und nach erkannt wird.

An einigen Stellen bin ich sehr nah dran an den einzelnen Figuren, ihren Gefühlen, Hoffnungen und Wünschen; an anderen Stellen nimmt die Autorin mich mit in eine Art Vogelperspektive und zeigt mir die größeren Zusammenhänge, die Geschichten der Völker und die Verbindungen zwischen den Mitgliedern der Gemeinschaft. Das Ganze ist so geschickt erzählt, dass ich nie den Eindruck habe, von den Figuren fortgerissen zu werden, damit mir Info-Dumpf präsentiert werden kann – im Gegenteil, alle Erklärungen sind wie selbstverständlich Teil dieser Geschichte, die so nicht nur von einem einzelnen Dorf erzählt, sondern von einem größeren Zusammenhang.

Es ist eines dieser Bücher, die mich mit ihrer Kraft und Intensität so beeindrucken, dass ich zu ihnen nicht viel sagen kann. Eine detailliertere Nacherzählung würde der Geschichte einfach nicht gerecht werden. Also am besten selbst lesen!

Cover des Buches Pelzkugel und Ente (ISBN: 9783956400421)

Rezension zu "Pelzkugel und Ente" von Marc Boutavant

Ein LovelyBooks-Nutzer
Großes Comicvergnügen!!

Gegen die heißen Sommertemperaturen hilft nur ein cooler Comic wie „Pelzkugel und Ente“ von Marc Boutavant, genial aus dem Französischen übersetzt von Ina Pfitzner!

 

Eisbär Pelzkugel kommt irrtümlich an den Südpol und trifft auf einen schlagfertigen Königspinguin, den er gleich für ein leckeres Enten-Frühstück hält. Nach einem superlustigen Wort- und Schneeballgefecht schickt Ente Pelzkugel wieder zum Nordpol. Bild- und Sprachwitz vom Feinsten!

Cover des Buches Platon in Bagdad (ISBN: 9783608947663)
Giselle74s avatar

Rezension zu "Platon in Bagdad" von John Freely

Giselle74
Eine beeindruckende Aufzählung

"Platon in Bagdad" berichtet über die Entwicklung der Wissenschaft. Darüber, daß altgriechische Forscher und Philosophen den Grundstein legten, der über verschlungene Wege nach Alexandria, Bagdad und später Al-Andalus gelangte und dort erweitert wurde. Es berichtet darüber, wie viel wir islamischen Gelehrten verdanken, gerade während des Mittelalters, wo im westlichen Europa die Forschung brach lag und "heidnische" Schriften vernichtet wurden. Es verfolgt den Weg des Wissens zurück in die christlichen Länder, wo Keppler, Galilei und andere ihre genialen Schlüsse ziehen.

Grundsätzlich ist das ein sehr spannendes Thema und eines, das dem Autor sehr am Herzen zu liegen scheint. John Freely hat lange an der Bogazici-Universität in Istanbul Physik und Wissenschaftsgeschichte unterrichtet. Leider wird die Fülle seines Wissens zum Stolperstein, gerät das Buch doch in weiten Teilen zu einer schlichten Auflistung von Namen, zu einem Wissenschaftsstammbaum. So lernte dieser von jenem und gab an solchen weiter. Das mag für Sachkundige spannend sein, für den interessierten Laien wird das auf Dauer jedoch anstrengend. Gerne hätte ich mehr über einige der Gelehrten erfahren als nur Namen und bekannte Werke.

Es lohnt aber in jedem Fall, das Buch zu lesen, die weiten Wege nachzuvollziehen, über die Übersetzungsprobleme, Kriege, Ideologien nachzudenken, schon allein, um in Staunen zu versinken darüber, wieviel doch schon sehr früh bekannt war und wieviel sich bis heute erhalten hat trotz der nicht geringen Widrigkeiten.

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