Rezension zu In einem Land vor meiner Zeit von Ina Raki
Zeitreise - ein Date mit meiner Jugend
von hasirasi2
Kurzmeinung: Ein Date mit meiner Jugend :-D. Wow. Ich habe es heute Abend angefangen und konnte es bis zum Ende nicht aus der Hand legen.
Rezension
hasirasi2vor 9 Jahren
Erst noch einmal vielen Dank an Ina Raki, die das Buch geschrieben und verlost hat, sonst wäre dieses Kleinod an mir vorüber gegangen.
Aufmerksam geworden bin ich auf "In einem Land vor meiner Zeit" eigentlich nur wegen des Covers: ein altes Stern-Radio und eine Platte von Tamara Danz. Das alles habe ich selber noch live erlebt, denn ich wurde 1974 in der DDR geboren.
Alina geht 2011 am Vorabend ihres 14. Geburtstages in Bayern zu Bett und wacht 1984 im tiefsten Sachsen als ihre Mutter an deren 14. Geburtstag wieder auf. Der Schock sitzt tief, aber irgendwie muss es ja weiter gehen. Also lebt Alina das Leben ihrer Mutter, immer in der Hoffnung, dass sie bald in ihr eigenes Leben zurück kann, denn die Wende findet erst in 5,5 Jahre statt und frisch verliebt ist sie ja auch noch.
Zum Glück hat ihre Mutter Tagebuch geschrieben, eine große Schwester und eine beste Freundin, diese drei Dinge helfen Alina, die schlimmsten Klippen zu umschiffen.
Doch sie muss sich ganz schön umstellen. Die Schule beginnt schon um 6:30 Uhr früh und es gibt auch am Samstag Unterricht. Die Nachmittage sind größtenteils mit außerschulischen Pflichtveranstaltungen verplant. Fernsehen und Radio lohnt sich nicht. Telefone gibt es so gut wie gar nicht. Internet - was zum Geier ist Internet ;-)?! Das Essen ist grauenvoll und Süßigkeiten sind eine echte Ausnahme.
Während sie am Anfang nur versucht, sich irgendwie durchzumogeln und ein bisschen cooler als ihre Mutter rüberzukommen, wird sie immer tiefer in der Strudel zwischen "Wollen" und "Sollen", "Dürfen" und "lieber Lassen" hereingezogen. Denn man muss dauernd aufpassen, wann man zu wem was sagt und ob das evtl. falsch verstanden werden könnte und vor allem, welche schlimme Konsequenzen so etwas haben kann. Sie begreift recht schnell, wie frei sie heutzutage lebt und wie eingesperrt wir uns zum Teil früher gefühlt haben.
Besonders toll fand ich die ganzen Erinnerungen an meine Kindheit und Jugend, die Ina Raki wieder aufleben ließ. Ich habe meinem Mann einige Sachen vorgelesen und wir haben uns gemeinsam erinnert. Ich sage nur "Action", oder die selbstgenähten und gefärbten Klamotten, unsere Jugendsprache, die Schuldisko, Kasettenrecorder, nächtelanges Aufnehmen der Musik aus dem (West-)Radio, das eine Fahrt an die Ostsee 10 Stunden dauerte und und und ...
Ich empfehle dieses Buch ... allen ... uneingeschränkt allen.
Aufmerksam geworden bin ich auf "In einem Land vor meiner Zeit" eigentlich nur wegen des Covers: ein altes Stern-Radio und eine Platte von Tamara Danz. Das alles habe ich selber noch live erlebt, denn ich wurde 1974 in der DDR geboren.
Alina geht 2011 am Vorabend ihres 14. Geburtstages in Bayern zu Bett und wacht 1984 im tiefsten Sachsen als ihre Mutter an deren 14. Geburtstag wieder auf. Der Schock sitzt tief, aber irgendwie muss es ja weiter gehen. Also lebt Alina das Leben ihrer Mutter, immer in der Hoffnung, dass sie bald in ihr eigenes Leben zurück kann, denn die Wende findet erst in 5,5 Jahre statt und frisch verliebt ist sie ja auch noch.
Zum Glück hat ihre Mutter Tagebuch geschrieben, eine große Schwester und eine beste Freundin, diese drei Dinge helfen Alina, die schlimmsten Klippen zu umschiffen.
Doch sie muss sich ganz schön umstellen. Die Schule beginnt schon um 6:30 Uhr früh und es gibt auch am Samstag Unterricht. Die Nachmittage sind größtenteils mit außerschulischen Pflichtveranstaltungen verplant. Fernsehen und Radio lohnt sich nicht. Telefone gibt es so gut wie gar nicht. Internet - was zum Geier ist Internet ;-)?! Das Essen ist grauenvoll und Süßigkeiten sind eine echte Ausnahme.
Während sie am Anfang nur versucht, sich irgendwie durchzumogeln und ein bisschen cooler als ihre Mutter rüberzukommen, wird sie immer tiefer in der Strudel zwischen "Wollen" und "Sollen", "Dürfen" und "lieber Lassen" hereingezogen. Denn man muss dauernd aufpassen, wann man zu wem was sagt und ob das evtl. falsch verstanden werden könnte und vor allem, welche schlimme Konsequenzen so etwas haben kann. Sie begreift recht schnell, wie frei sie heutzutage lebt und wie eingesperrt wir uns zum Teil früher gefühlt haben.
Besonders toll fand ich die ganzen Erinnerungen an meine Kindheit und Jugend, die Ina Raki wieder aufleben ließ. Ich habe meinem Mann einige Sachen vorgelesen und wir haben uns gemeinsam erinnert. Ich sage nur "Action", oder die selbstgenähten und gefärbten Klamotten, unsere Jugendsprache, die Schuldisko, Kasettenrecorder, nächtelanges Aufnehmen der Musik aus dem (West-)Radio, das eine Fahrt an die Ostsee 10 Stunden dauerte und und und ...
Ich empfehle dieses Buch ... allen ... uneingeschränkt allen.