Cover des Buches Blaubeeren vergisst man nicht: Lebenserfahrungen einer Wienerin schlesischer Herkunft (ISBN: 9781980972532)
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Rezension zu Blaubeeren vergisst man nicht: Lebenserfahrungen einer Wienerin schlesischer Herkunft von Ina Rom

Berührende Lebensgeschichte einer alten Dame

von Bibi1960 vor 5 Jahren

Kurzmeinung: Leise, anrührende Lebensgeschichte!

Rezension

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Bibi1960vor 5 Jahren

„Hatte sie doch nach Einnahme einer kleinen Jause, neben anderen praktischen Dingen, gelernt, dass man Blutflecke immer in kaltes Wasser einweichen sollte.“

Bei diesem Ratschlag, den Autorin Ina Rom immer wieder von ihrer Mutter zu hören bekommen sollte, habe ich das erste Mal schmunzeln müssen. Auch meine Mutter gab mir des Öfteren diesen Rat!

Mit ihrem Buch „Blaubeeren vergisst man nicht: Lebenserfahrungen einer Wienerin schlesischer Herkunft“ hat Ina Rom ihrer 95jährigen demenzerkrankten Mutter ein schriftstellerisches Denkmal gesetzt.

In einfachen und authentischen Worten, die gerade wegen ihrer Schlichtheit so ansprechend sind, erzählt Ina Rom die Lebensgeschichte ihrer Eltern Liesbeth und Toni. Aus jeder Zeile und jedem Wort spricht dabei die tiefe Liebe, die sie mit ihren Eltern, insbesondere mit ihrer Mutter, verbindet. Durch die Erinnerungen von Liesbeth entsteht neben der eigenen persönlichen Geschichte auch ein Gemälde der damaligen Zeit.

Liesbeth wuchs auf dem Lande auf, musste schon früh mithelfen und hart arbeiten. In den Sommermonaten sammelten die Kinder Blaubeeren im Wald, um das karge Einkommen der Eltern aufzubessern. Eine einprägsame Tätigkeit!

In der Zeit, in der normalerweise die Berufsausbildung oder erste Kontakte zum anderen Geschlecht anstehen, wurde Liesbeths und Tonis Generation in einen grausamen Krieg gezogen und viele kamen nicht ohne Schaden an Leib und Seele davon. Doch das Leben musste weitergehen…

Die Lebensgeschichte von Ina Roms Eltern, Liesbeth und Toni, hat mir ausgesprochen gut gefallen und hat mich persönlich auch sehr berührt. Wie oft hat sie mich an meine eigenen Eltern (Jahrgang 1919 und 1926) erinnert, wie oft musste ich schmunzeln, weil mir Situationen so bekannt vorkamen und wie oft musste ich mit den Tränen kämpfen, weil ich meine Mutter so vermisse.

Dieses kleine Büchlein mit den wunderschönen privaten Fotos und der „großen“ Lebensgeschichte steht für mich stellvertretend für die Schicksale einer ganzen Generation und ist gerade in seiner Einfachheit besonders lesenswert.

Wenn ich, wie Ina Rom, schriftstellerisches Talent hätte, ich hätte es genauso aufgeschrieben!

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