In das Buch bin ich gut reingekommen. Die versnobte Desiree steht, nachdem ihr Freund sich davongemacht hat, mit leeren Taschen da. Sie brauchte nicht arbeiten, um die Finanzen kümmerte sie sich nicht und bekommt kein Geld mehr bei der Bank. Ihre Wohnung wird sie auch nicht halten können... Ihre Schwiegermutter in spe, Irma, will ihr beistehen. Desiree (eigentlich Deetje) ist gar nicht begeistert, letztendlich fahren aber doch beide zusammen nach Sylt, um bei Desirees Vater unterzuschlüpfen.
Bis hierher war das Buch gut zu lesen und ich musste an vielen Stellen schmunzeln.
Der Rest des Buches ließ dann merklich nach und war für mich schwer zu lesen durch weggelassene Vokale, die durch ein Apostroph ersetzt wurden. Das sollte wohl die nordische Ausdrucksweise zum Ausdruck bringen, war aber zu viel des Guten (eig'ntlich, durch'n, ein'm usw.)
Der Kommisar, der den Fall des verschwundenen Freundes bearbeitet, taucht ebenfalls auf Sylt auf... für mich allerdings irgendwie ohne Plan, außer, dass er ein Auge auf Desiree geworfen hat. Diese trifft ihre alte Freundin wieder und trotz jahrelangen Schweigens zwischen den beiden ist alles so wie früher. Ziemlich schnell kommen die beiden auf den Gedanken, die Muschelketten, die Silke aus Spaß herstellt, in einem eigenen Schmucklädchen zu vertreiben.
Die Liebesgeschichte zwischen Desiree und Mads nimmt einer eher untergeordnete Rolle ein. Irma (Rentnerin, verwitwet) hat "Rücklagen" und hilft bei 24.000 Euro Mietschulden aus, ebenso beteiligt sie sich noch am Schmuckladen mit "Rücklagen". Der Kommissar beobachtet Mads, um ihn der Treulosigkeit zu überführen und Desiree vor ihm zu warnen. Wie er letztendlich Christoph auf der Insel findet, ist irgendwie an mir vorbeigeflossen...
Bis zur Hälfte des Buches hatte ich wirklich viel Spaß, weil die Situationen zwischen Desiree und Irma doch sehr lustig waren. Letztendlich hat mir Irma dann noch mehr Freude bereitet als die Hauptperson Desiree, die ziemlich schnell vom Snob zur lieben Freundin und Tochter wird.