wieder überraschender als Band zwei
von hexe2408
Rezension
„Lonely Lyrics“ ist bereits der dritte Band der Bandstorys, die Handlung geht zwar nicht direkt weiter, allerdings gibt es immer wieder Berührungspunkten in den Geschichten, so dass es schon besser ist, die Bücher der Reihe nach zu lesen. Meine Rezension kann kleine Spoiler in Bezug auf die vorherigen Bände enthalten.
Lukes Leben ist ziemlich aus den Fugen geraten. Durch den Erfolg der Band kommen die Musiker noch mehr rum, als zuvor. Die Verehrer stehen Schlange und Luke kann sich aussuchen, ob er auf die Angebote der Männer oder Frauen zurückgreift. Doch als alles etwas aus dem Ruder läuft, schicken seine Freunde ihn zu einer kleinen Auszeit in die Berge. Die gewünschte Ruhe kehrt zwar nicht ein, aber sein Leben verändert sich nachhaltig – nur ganz anders als erwartet.
Nach dem mir im zweiten Band, durch das Vorwissen aus dem ersten Buch, teilweise etwas die Spannung fehlte, war ich skeptisch, ob mich der dritte Teil nun wieder überzeugen kann. Gleichzeitig war ich jedoch auch neugierig auf Lukes Geschichte und ich wurde nicht enttäuscht.
Luke ist ein interessanter Charakter, der nicht so leicht in Schubladen zu stecken ist. Obwohl man den Eindruck hat, ihn als Aufreißer abstempeln zu können, schlummern da viel mehr Facetten in ihm. Dass sein Leben geprägt ist von seinen Bettgeschichten, wurde schon in „Bitter Beats“ deutlich. Durch die Ich-Perspektive in diesem Buch lernt man ihn allerdings noch viel intensiver kennen. Die detaillierten Einblicke in seine Gedanken- und Gefühlswelt zeigen, was ihn wirklich alles beschäftigt.
Die zweite Ich-Perspektive ist die von Vic. Gemeinsam erleben die beiden einige Momente, die ihr gesamtes Leben auf den Kopf stellen. Doch Probleme, Sorgen und Ängste überschatten ihr Beisammensein.
Neben den beiden Protagonisten spielen auch die anderen Bandmitglieder wieder eine wichtige Rolle Ich finde es schön, dass man auf diese Weise noch mehr über die Geschichte der anderen erfährt, auch wenn man durch die Epiloge der Bücher bereits einen Blick in die Zukunft bekommen hat.
Der Schreibstil von Ina Taus ist wieder sehr angenehm und flüssig. An die manchmal etwas ruppige, oft sehr direkte, aber auch liebevolle Art, wie die Musiker untereinander agieren, habe ich mich schon gewöhnt, daher fällt es leicht, in die Geschichte rein zu finden.
Besonders gelungen ist die abwechslungsreiche Mischung aus gefühlvollen, ernsten, nachdenklichen und fröhlichen Momenten im Buch. Durch die Perspektivwechsel entsteht zusätzlich eine schöne Dynamik, die die Handlung voran bringt.
Obwohl man schon einiges von den Bands weiß, hat man wieder viel Neues erfahren. Der Weg mit Luke ist etwas steiniger, als der mit seinen Freunden, so erhält man noch mal ganz neue Einblicke, auch in die Konstellation der Gruppe an sich.
Im Bonusmaterial wird dann auch noch ein gut gehütetes Geheimnis gelüftet, was die gesamte Handlung rund macht und gut abschließt.
Eine schöne, gut gestaltete Geschichte, die mich sogar etwas mehr mitnehmen konnte, als Band zwei der Reihe. Es ist immer wieder interessant, Einblicke in das Bandleben zu bekommen.
Vielen Dank an den Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar!