Ina Westman

 3,9 Sterne bei 12 Bewertungen

Lebenslauf

Ina Westman, geboren 1974, ist Schriftstellerin, renommierte Bloggerin und Kommunikationsmanagerin in der Verlagsbranche in Helsinki. Wenn sie nicht gerade Zeit in ihrem Sommerhaus auf einer Insel des Schärengartens verbringt, lebt Westman mit ihrer Familie in der finnischen Hauptstadt.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Ina Westman

Cover des Buches Heute beißen die Fische nicht (ISBN: 9783866486454)

Heute beißen die Fische nicht

(12)
Erschienen am 16.02.2021
Cover des Buches Heute beißen die Fische nicht (ISBN: 9783442493043)

Heute beißen die Fische nicht

(0)
Erschienen am 22.03.2023

Neue Rezensionen zu Ina Westman

Cover des Buches Heute beißen die Fische nicht (ISBN: 9783866486454)

Rezension zu "Heute beißen die Fische nicht" von Ina Westman

Ein LovelyBooks-Nutzer
uff

Vier starke Figuren und ihre Wege der Traumaverarbeitung...
Die unterschiedlichen Perspektiven der gleichen Situation machten das lesen und verstehen der Protagonisten sehr unterhaltsam.
Besonders gut gefielen mir die Gespräche zwischen Großvater und Fanni.
Die Wendungen zwischen und am Ende der drei Teile des Buches haben überrascht aber nicht endlos schockiert.

An manchen Stellen hätte ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht oder mehr "Emotionalität" mit diesen diversen eher schwierigen Themen.

Cover des Buches Heute beißen die Fische nicht (ISBN: 9783866486454)
Dajobamas avatar

Rezension zu "Heute beißen die Fische nicht" von Ina Westman

Dajobama
Auf den finnischen Schären

Heute beißen die Fische nicht – Ina Westman

Ein Sommer auf einer kleinen Insel auf den finnischen Schären. Schon auf der ersten Seite wird klar, dass bei der kleinen Familie, bestehend aus Emma, Joel und Fanni etwas ganz und gar nicht stimmt. Die drei haben sich zurückgezogen vor der Welt, weil Emma Ruhe braucht. Sie hat eine Narbe am Kopf, kann sich aber nicht mehr erinnern, was eigentlich passiert ist. Sie hat Schmerzen, ist erschöpft. Vor allen Dingen hat sie Halluzinationen. Sie sieht Menschen, die mit ihrem früheren Leben zu tun haben. Bald verschwimmen die Grenzen zwischen Wahrheit und Wahn. Die Vergangenheit liegt im Nebel, nichts ist mehr gewiss.

Joel ist verzweifelt, bemüht sich um Geduld und gibt die Hoffnung nicht auf. Und Fanni ist erst fünf und braucht ihre Eltern. Sie versteht noch nicht wirklich, was hier geschieht. Aber das versteht selbst Emma nicht.

Ein toller Roman, der mitreißend erzählt ist. Gerade anfangs geht es viel um die Vergangenheit. Man lernt die frühere Emma kennen, eine mutige, starke und selbstbestimmte Frau, die heute nur noch ein Schatten ihrer selbst ist. Der Leser erfährt vom Kennenlernen und der Anfangsphase der Beziehung zu Joel. Emmas Gesundheitszustand wird zwar von Anfang an thematisiert, erst nach und nach wird aber erst das wahre Ausmaß offenbar. Sehr lange tappt man auch darüber im Dunkeln, was eigentlich genau passiert ist. Nur soviel: es wird alles aufgelöst. Dafür war ich sehr dankbar.

In der Gegenwart passiert eigentlich nicht so sehr viel. Es ist ein Sommer, in dem die kleine Familie monatelang abwartet und darauf hofft, dass sich Emmas Zustand bessert. Es sind vielmehr die Rückblicke in die Vergangenheit, die sehr viel Licht ins Dunkel bringen und den Figuren die nötige Tiefe verleihen.

Diese Geschichte ist absolut fesselnd erzählt, ab der ersten Seite war ich voll und ganz in der Handlung und wollte wissen, was es mit dieser Narbe auf sich hat. Gerade im psychologischen Bereich ist dieser Roman sehr stark. Er beleuchtet schonungslos die Gefühle und Gedanken der einzelnen Figuren und deren Entwicklung durch die extrem veränderte Situation. Erleichtert wird das, indem jeder Charakter aus der eigenen Sicht erzählt. Teilweise sogar die gleichen Begebenheiten. Es ist faszinierend, wie unterschiedlich manches wahrgenommen wird, auch wenn alle Beteiligten sich bemühen.

Eine weitere große Rolle spielt der Klimawandel. Beide, Emma und Joel, haben es sich einmal zur Lebensaufgabe gemacht, die Welt zu retten. Joel hält sehr stark an seinen Idealen und selbst vorgegebenen festen Regeln fest, während Emma dies aufgegeben zu haben scheint. Ein ständiges Streitthema.

Ein wunderbares Buch, mit toller Sprache und einer immer aktuellen Handlung mit psychologischem Tiefgang vor einer beeindruckenden Naturkulisse. 5 Sterne und eine große Leseempfehlung!

 

Cover des Buches Heute beißen die Fische nicht (ISBN: 9783866486454)
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Rezension zu "Heute beißen die Fische nicht" von Ina Westman

angioletta
Globale Probleme im Brennglas einer finnischen Kleinfamilie

Vater, Mutter und Tochter verbringen den Sommer auf einer kleinen Insel in den Schären - eine gewöhnliche finnische Familie, könnte man meinen. Doch Emma, die Mutter, wird nach einem tragischen Erlebnis von Halluzinationen gequält. Was ist da passiert? 

Ina Westman lässt die Leser*innen lange zappeln, bevor sie häppchenweise mehr aus Emma's Vergangenheit erzählt. So dümpelt die Geschichte anfangs relativ schwermütig vor sich hin, etwa so, wie man sich auch das entschleunigte Leben in den Schären vorstellt: es passiert nicht viel. Das hat mir den Einstieg in dieses Buch ehrlich gesagt nicht so einfach gemacht. Die bedeutungsschweren Andeutungen haben mich dafür bald genervt und ich habe mich gefragt, ob es bei den pathetischen Ergüssen bleibt oder ob die Geheimnisse irgendwann gelüftet werden?!

Ja, sie werden gelüftet. Und wie! Mit jedem Bisschen mehr, das ich erfahre, zieht mich dieser Roman mehr in seinen Bann. Mag sein, dass die Personen, die Emma plötzlich zu sehen glaubt, sprich: die Geister, welche die Insel fortan mitbewohnen, etwas gruselig wirken. Doch wirklich schockierend sind vielmehr die Probleme, die auf unserer Erde ganz real sind. "Nur die Wellen hören nicht auf, sie tragen Gegenstände, Plastik, Bretter, Schrott, Leichen, Insekten und Tüten ans nächste Ufer oder zu Strudeln zusammen. Alles bewegt sich im Kreis, wir landen dort, wo wir nicht hinwollen, und ein sauberes Meer wird es nie wieder geben." (S. 162)
Ina Westman schildert die Probleme dieser Welt eindrücklich und ohne erhobenen Zeigefinger. Welche wichtigen Themen sie anschneidet, würde ich hier nur allzu gerne spoilern, doch ich bin der Meinung, dass dieses Buch am besten ganz unvoreingenommen gelesen werden sollte, damit es seine Wirkung am besten entfalten kann. 

Denn der Aufbau dieses Romans ist grandios. Die kurzen Kapitel werden jeweils aus der Sicht von Emma, Joel und Fanni erzählt (wobei für Fanni konsequenterwese die dritte Person gewählt wurde). Diese Erzählweise lässt differenzierte Wahrnehmungen zu: "(Emma:) Ich komme immer wieder auf seine Mutter zurück. Sie ist stets um uns, auch wenn sie sich in Asche und schwierige Erinnerungen verwandelt hat, so stark war sie." (S. 170) "(Joel:) Emma glaubt immer, alles habe mit meiner Mutter zu tun. Das stimmt nicht." (S. 171) 
Verschiedene Zeitsprünge, die nicht näher definiert werden und deshalb anfangs beliebig und wirr erscheinen, lassen erst die eigentlichen Überraschungen in diesem Roman zu und entfalten mit dem Fortschreiten der Erzählung ein gewaltiges Potential.

Leider bin ich mit dem Ende des Romans und auch mit dem bereits erwähnten zähen Anfang nicht komplett glücklich geworden - ansonsten wären wahrscheinlich 5 Sterne drin gewesen, weil dieses Buch so geschickt und überzeugend die aktuellen globalen Probleme auf einige wenige Personen projiziert.

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