Rezension zu Pfauenprinzessin von Indu Sundaresan
Rezension zu "Pfauenprinzessin" von Indu Sundaresan
von Anja_Lev
Rezension
Anja_Levvor 14 Jahren
"Pfauenprinzessin" ist ein Roman, der sich an der wahren Figur der Mogulkaiserin Mehrunnisa orientiert, die im 16. und 17. Jahrhundert in Indien nach Ihrer Hochzeit zur einflussreichsten Frau wurde und auch als Mogulkaiserwitwe die Geschicke des Reichs noch beeinflusste. In diesem Buch werden jedoch nur die Jahre bis zur Hochzeit beschrieben. Mehrunnisa ist die Tochter eines Flüchtlings vom persischen Hofe, der im indischen Mogulreich am Hof von Kaiser Akbar schnell wieder zu Geld gelangt. Schon als Kind ist Mehrunnisa in den Prinzen Salim verliebt, die Verbindung scheint jedoch unwahrscheinlich und schließlich wird das Mädchen auf Wunsch des Mogulkaisers, der politische Motive hat, mit einem verdienten Soldaten verheiratet. Nicht jedoch, ohne eine für beide Seiten prägende Begegnung mit dem Prinzen. Was folgen sind komplizierte politische Ränkespiele, versuchter Vatermord und mehrere Kriege zur Festigung des Reichs. Erst 17 Jahre später, Mehrunnisa ist seit vier Jahren Witwe, kommt es zur langersehnten Verbindung mit dem, inzwischen zum Mogulkaiser aufgestiegenen, Prinzen. Das Buch bewegt sich hart an der Grenze zum Kitsch und überschreitet diese auch hin und wieder, wenn es um die Darstellung der Beziehungen im Harem oder um Mehrunnisas unerfüllte Liebe zu Salim geht. Dennoch ist es interessant gerade hinsichtlich des Einflusses des Harems auf die politischen Geschehnisse. Ich kann es nicht uneingeschränkt empfehlen, wer jedoch etwas Geschichtsinformation auf leichte Art zu sich nehmen will, kann dieses Buch durchaus lesen.