Cover des Buches Dirty Writing (ISBN: 9783887696702)
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Rezension zu Dirty Writing von Ines Witka

Die 10 besten Übungen aus "Dirty Writing"

von sunita_sukhana vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Dieses Buch macht wirklich Spaß und ist perfekt für alle, die gerne schreiben!

Rezension

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sunita_sukhanavor 9 Jahren

Gerade gestern habe ich „Dirty Writing“ von Ines Witka fertig gelesen. Obwohl „lesen“ ja eigentlich das falsche Wort ist. Denn mit „lesen“ kommt man bei „Dirty Writing“ nicht davon, man muss auch selbst ran immer und immer wieder. Das ist, was dieses Buch so besonders macht. Anstatt nur zu erklären, wie das erotische Schreiben funktioniert, wie in anderen Schreibratgebern, muss man hier selbst zum Stift greifen und die Aufgaben direkt ins Buch lösen. Dabei lernt man einiges, entwickelt seine Schreibkünste, findet so manches über die eigenen Wünsche und Fantasien heraus und hat jede Menge Spaß! Egal ob im Bus, im Café, zuhause oder im Park – überall habe ich meine kleinen, versauten Geschichten in meine Ausgabe von „Dirty Writing“ geschrieben. Ich habe zwar manchmal ein paar irritierte Blicke geerntet, aber das war mir egal. Denn jetzt habe ich ein Buch gefüllt mit meinen Fantasien, Ideen, Erinnerungen und kreativen Ergüssen und ich bin verdammt stolz darauf. Ich kann jedem, der gerne schreibt und selbstbewusst mit der eigenen Erotik umgeht, „Dirty Writing“ empfehlen.

Genug gelobt. Es gab ein paar Aufgaben, die mir besser gefielen, als die übrigen und ich denke, dass sie einen guten Einblick in das Buch geben. Hier sind meine 10 Lieblingsaufgaben aus „Dirty Writing“:

1. Pink!

Bei dieser Aufgabe sollten die Leser eine Farbe wählen und über diese in einem sexuellen Kontext berichten. Ich mochte diese Aufgabe, weil ich eine besonders intime Geschichte mit der Farbe Grün habe, die ich schon lange versuche aufzuschreiben. „Dirty Writing“ war ausschlaggebend dafür, dass ich es nun endlich getan habe.

2. Eros

In dieser Aufgabe sollte man sich vorstellen wie der Gott der Leidenschaft, Eros, heute lebt. Zuerst hatte ich meine Probleme mit dieser Aufgabe. Aber dann dachte ich mir: Wenn es sein Job ist, die Lust von Menschen aufeinander zu entflammen, wenn er sich jeden Tag und jede Nacht mit Begierde und Lust beschäftigt, hörst er dann vielleicht selbst irgendwann auf zu begehren und Lust zu haben? Mein Eros ist eine ziemlich frustrierende Persönlichkeit, aber es hat Spaß gemacht, sie zu kreieren.

3. Flirten mit dem ersten Satz

In diesem Kapitel werden die Leser aufgefordert ein paar persönliche Fragen nach Tabus, Erregung und Meinungen zu beantworten. Es ist wie ein Psychotest in einer Frauenzeitschrift oder eine Freundschaftsbuch für Erwachsene und es macht wirklich Spaß!

4. Romantisch

Nach all der intensiven Beschäftigung mit Körpern und Begierde und Tabus und Fetischen tat es mir richtig gut in diesem Kapitel einen absolut kitschigen Text zu verfassen. Zu viel Herzklopfen und rosarote Wolken konnte es hier nicht geben und jeder braucht so etwas von Zeit zu Zeit.

5. Insel / Bühnen für die Fantasie

Bei dieser Aufgabe sollten die Leser weg von dem gewöhnlichen Sex-Schauplatz, dem Bett, gehen und sich einen anderen, aufregenderen Ort dafür ausdenken. Endlich konnte man seine Wünsche und Fantasien niederschreiben.

6. Julia / Ich erinnere mich

In dieser kleinen Übung beginnen die Leser mit dem Satz „ich erinnere mich“ und schreiben dann intime Momente aus ihrer Geschichte oder aus der Geschichte ihrer Figur nieder. Es ist faszinierend, was mir da alles wieder einfiel. Es ist wie eine tiefenpsychologische Reise.

7. Hotelsex

Hier fordert die Autorin uns auf, unser Stüblein zu verlassen, uns in ein schickes Hotel zu setzen und die Gäste dort zu beobachten. Leider gibt es in meiner Stadt nur ein Hotel und das ist so klein, dass es auffallen würde, wenn ich da stundenlang sitze und die Gäste anstarre. Stattdessen setzte ich mich in eine Bar. Es ist beeindruckend, was man alles mitbekommt und erfährt, wenn man nur genau hinschaut.

8. One Night Stand

Hier ging es um diese Moment, in denen jemand uns anflirtet oder anlächelt oder uns einfach nur gefällt, aber anstatt weiter darauf einzugehen, wenden wir uns ab. Die Autorin fragt nun: Was wäre, wenn diese Geschichte weitergegangen wäre? Und fragen wir uns nicht alle ständig: Was wäre wenn? Hier konnten wir es endlich mal richtig durchdenken und unserer Fantasie freien Lauf lassen.

9. Radfahren

Die Autorin stellt einen Zusammenhang zwischen Sport und Sex her: die körperliche Belastung, die Ekstase, das Glücksgefühl danach. Und fordert uns auf dasselbe zu tun. Also habe ich über das Tanzen geschrieben und war überrascht, wie Recht sie hat.

10. Qual der Wahl

Bei dieser Aufgabe üben wir die Kunst der Perspektive, indem wir eine Szene zuerst aus der Sicht des einen, dann des anderen Geschlechtes beschreiben. Schreibtechnisch hat mir diese Übung sehr geholfen.

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