Wanderratte Carly kommt mit dem Schiff aus den USA und macht sie auch die Suche nach seinen Hamburger Verwandten. Möwe Piet hilft ihm dabei und gemeinsam gehen sie auf Spurensuche in Hamburg.
"Moin Hamburg" ist eine Mischung aus erzählendem Bilderbuch, Sachbilderbuch und Wimmelbilderbuch über Hamburg.
Man kann entweder die Geschichte von Carly lesen oder sich auch wie bei einem Wimmelbilderbuch nur die Bilder anschauen und gemeinsam besprechen, was man darauf sieht. Es ist jedoch auch möglich nur die kleinen Sachtexte zu den einzelnen „Elementen“ wie Sehenswürdigkeiten, Fahrzeuge, Tiere etc. zu lesen.
Die Zeichnungen geben Hamburg super wieder. Neben bekannten Gebäuden werden auch z.B. auch der Duschbus GoBanyo, eine an das Cafe Canale erinnernde Eisdiele oder ein toller Abenteuerspielplatz in der HafenCity gezeigt..
Die Texte geben interessante Infos für Klein und Groß preis. Mir hat auch die Verabschiedung auf der letzten Seite mit „In Hamburch sacht man Tschühüss!“ sehr gut gefallen - das ist Hamburch :-)
Als Vorbereitung auf einen Hamburgbesuch oder um zu zeigen, wo Oma / Papa etc. aufgewachsen ist, ist dies ein sehr schönes Bilderbuch. Kinder, die schon mal in Hamburg waren oder aus Hamburg und Umgebung sind, werden viel bekanntes wieder entdecken.
Mir gefällt das Konzept und die Illustrationen mit den Texten sehr gut und ich hätte gerne 5 Sterne vergeben. Allerdings gibt es einige Punkte, in denen es für mich nicht ganz stimmig ist.
In Hamburg gibt es viel zu sehen und es ist vermutlich schwierig eine Auswahl zu treffen. Trotzdem fehlen für mich mindestens 3 Gebäude bzw. Texte dazu. Der Telemichel, bzw. der Hamburger Fernsehturm (Heinrich-Hertz-Turm) wird mehrfach gezeigt, aber nirgends namentlich erwähnt. Des Weiteren werden Jungfernstieg und Landungsbrücken als Haltestellenschilder gezeigt, hier würde ich mir auch 1 oder 2 Sätze an Text dazu wünschen.
St. Pauli wird auf einer Seite durch die Tanzenden Türme repräsentiert. Auch wenn sie zu Beginn der Reeperbahn seit ein paar Jahren stehen, sind sie doch heftig diskutiert worden als Zeichen der Gentrifizierung. Als Symbol für St- Pauli, eine Stadtteil mit langer Geschichte, passen sie für mich nicht. Ich hätte mir ein anderes Gebäude gewünscht, vielleicht die Davidwache.
Ein positives Zeichen setzt die Erwähnung des Christopher Stree Days. Dieser wird in vielen Städten gefeiert, nicht nur in Hamburg und ist trotzdem ein Teil dieses Bilderbuchs.
Ich bin mir allerdings unsicher, ob der Erklärungstext („Dann zeigen die Menschen, die sich für Toleranz, gesellschaftliche Akzeptanz für alle Geschlechter und gegen Diskriminierung einsetzen, wie bunt das Leben ist.) mit schwul, lesbisch, queer etc. von Kindern in Verbindung gebracht werden kann. Auch die dazu abgebildete Person (vermutlich eine Frau in einem regenbogenfarbene Schmetterlingskostüm) trifft den CSD für mich nicht zu 100%. Hier hätte ich z.B. eine Regenbogen-Familie oder ein gleichgeschlechtliches Paar, was sich an den Händen hält, treffender gefunden.
Dem SUPer auf der Alster hätte ich gerne mit Schwimmweste gesehen, auch wenn es noch keine gesetzliche Regelung in Deutschland dazu gibt. Unvergessen für mich der ertrunkene jugendliche Ruderer vor einigen Jahren auf der Alster und die damit umhergehende Diskussion um Schwimmwesten.
Auf der letzten Doppelseite hat sich in der Übersichtskarte der Stadtteile ein Fehler eingeschlichen. Eilbek gibt es doppelt, einmal im Bezirk Wandsbek als Nr. 9 und einmal im „falschen“ Stadtteil Nord. Dafür fehlt Dulsberg.