Rezension zu "Frauenschuh. Turbulenter Liebesroman - Liebe, Glück, Leidenschaft und Eifersucht..." von Inge Kleinschmidt
Das Buch hat mich vom Klappentext her angesprochen, doch noch nie in meinem Leben habe ich für nur 148 Seiten mehr als 2 Wochen gebraucht. Ich habe zwischendrin andere Bücher gelesen und Frauenschuh wieder in die Hand genommen um es dann doch wieder wegzulegen. Wieso das so war? Der Schreibstil hat mir überhaupt nicht gefallen. Das Buch ist in der 3. Person geschrieben, also 'Susanne dachte dies, Susanne ging zur Arbeit' etc., das lässt für mich immer sehr schwer eine Bindung zur Hauptperson herstellen, anders als bei der ich-Form. Zudem kann ich mich überhaupt nicht in Susanne hineinversetzen. Ich kann ihre Denkweise nicht nachvollziehen und auch ihre Handlungen.
Ihr Mann eröffnet ihr nach einigen Seiten im Buch das er noch eine Frau kennengelernt hat, die er sehr gern habe. Susanne flippt daraufhin verständlicherweise ziemlich aus, macht ihm Vorwürfe. Martin, ihr Mann, sagt darufhin so Sätze wie: 'Susanne, ein Mensch ist in mein Leben getreten, den ich nicht übersehen kann und will, ich bin nicht auf der Suche gewesen, es ist mir widerfahren. Ich will nicht mit Dir darüber streiten.' Diese ganze Szene dauert im Buch nur ganze 3,5 Seiten. Susanne geht in ihr Zimmer, denn die beiden haben getrennte Zimmer, und heult. Am nächsten Tag ruft sie ihn bei der Arbeit an, versucht nochmal ein Gespräch, dann fährt sie übers Wochenende zu ihrer Schwester. Als sie wiederkommt macht ihr Mann ihr Vorwürfe, weil sie ihm nicht gesagt hat, wo sie hinfährt, dann wieder nur ein kurzes Gespräch. Schnitt.
Zwischendrin dann immer langatmige Beschreibungen von irgendwelchen Kundinnen, die das Schuhegschäft aufsuchen, in dem Susanne arbeitet. Die habe ich dann wirklich zum Teil einfach übersprungen.
Susanne willigt schließlich ein, die andere Frau kennenzulernen. Ein paar Tage später trifft sie sich mit der anderen Frau dann sogar allein, ab dem Zeitpunkt wurde mir Susanne dann doch noch symphatisch. Martin macht Susanne daraufhin mal wieder Vorwürfe.
Ich kann einfach nicht verstehen, dass Susanne sich von Martin so unterbuttern lässt und sich so nach ihm richtet. Er bestimmt den kompletten Verlauf der Beziehung, er will beide Frauen, sie soll sich fügen und alles mitmachen, er will nur so viel reden, wie er preisgeben will, sie soll es so hinnehmen und nimmt es auch so hin. Kein einziges vernünftiges Gespräch findet statt, immer nur ganz kurz und so wie Martin es will. Susanne ist meiner Meinung nach eine Marionette und macht einfach mit. Das Ende ist relativ offen und für mich nicht nachvollziehbar, so wie das ganze Buch es war.