*Inhalt*
Der heutige Leistungsdruck ist auch in Elenas Leben präsent. Sie steht ständig unter Strom, will immer ihr Bestes geben und keinen Fehler machen. Zu Weihnachten fährt sie nach langer Zeit wieder nach mal nach Hause zu ihren Eltern. Dort bricht sie zusammen, "Burn Out" ist die Diagnose. In der Klinik wird ihr Leben entschleunigt, ihr Handy wird ihr weggenommen, keine Email oder sonstige dienstliche Belange. Hier kann sie sich endlich Gedanken über ihr Leben machen und erinnert sich an vergangene Zeiten, besonders an ihren "Hippiesommer".
*Meine Meinung*
In "Hippiesommer" berührt die Autorin Inge Kutter ein sehr aktuelles Thema, dem sogenannten "Burn Out". In ruhigen und leisen Tönen werden die Symptome gut beschrieben, die innere Unruhe und der ständige Druck Leistung zu erbringen, kenne ich von mir auch.
Die Ansätze finde ich gut gelungen, in den Erzählstrang aus der Gegenwart kann ich mich gut einfinden, aber mit dem aus der Vergangenheit habe ich so meine Probleme. Dieser hinterlässt viele Fragen bei mir. Irgendwie hat es sich mir nicht erschlossen, warum hier der Anfang sein soll, der zum Burn Out führte.
Zu Elena kann ich keine Beziehung aufbauen, vielleicht liegt an der Erzählweise. Es ist in der dritten Person und irgendwie distanziert geschrieben.
Irgendwie hatte ich mir mehr von diesem Buch versprochen, und auch wenn das Buch gut zu lesen war, hat es mich nicht wirklich abgeholt.
*Fazit*
Schade, es war leider nicht mein Buch. Hier muss jeder selbst entscheiden, ob er das Buch lesen möchte oder nicht. Von mir gibt es 3 Sterne.
Inge Kutter
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Hippiesommer
Neue Rezensionen zu Inge Kutter
»Und dann schrie ich - schrie richtig schrill, mit der letzten Kraft, die ich hatte: "Ihr habt doch überhaupt keine Ahnung, wie das heute alles ist!"
Ich habe gelernt, meine Schultern zu senken, um überzeugender zu wirken. Ich habe gelernt, ruhige Gesten zu machen, um meine Worte zu betonen. Ich habe - was habe ich geübt, um gute Präsentationen zu halten! Erst im Seminar in der Arbeit, dann zuhause vor dem Spiegel.
Und nun stand ich mitten in der Küche, und kein Plätschern der Welt konnte mich beruhigen. Ich fauchte meine Eltern an mit gekrümmten Schultern und dünner Stimme.«
(aus "Hippieseommer" von I. Kutter)
INHALT: Eine junge, karriereorientierte Frau fährt zu Weihnachten seit Jahren mal wieder zu den Eltern aufs Land. Zurück in die Vergangenheit, in die eingefahrene Beziehung zu den Eltern und in die Erinnerungen an die eigene Kindheit.
Den Laptop mit einer unfertigen Präsentation und das Handy für die ständige Erreichbarkeit im Gepäck, ist der Konflikt mit den Eltern vorprogrammiert. Und dann eskaliert die Situation. Zusammenbruch. Burnout.
In einer Klinik gibt es plötzlich Zeit über das Leben, Erlebtes und die Situation nachzudenken. Insbesondere über einen Sommer, den Hippiesommer.
GEDANKEN: Arbeiten in der Freizeit, ständige Erreichbarkeit für Karriere und Erfolg - das sind Themen unserer Zeit, die schnell auch zu Problemen führen können.
Der Leser lernt die Protagonistin auf dem Weg zu ihren Eltern kennen. In Ich-Perspektive erzählt sie und man schnappt erste Andeutungen auf. Und dann kommt das Besondere: Das nächste Kapitel nämlich ist sichtbar anders, es ist kursiv gedruckt und die Protagonistin sitzt in einer Gesprächstherapie. So läuft die Geschichte auf zwei Zeitebenen weiter, die Zeit kurz vor und nach dem Zusammenbruch. Vorher will die Protagonistin den Ansprüchen der Eltern genauso gerecht werden wie denen des Jobs und dann trifft sie beim Einkaufen auch noch auf einen Bekannten aus Kindertagen, der eng mit den Ereignissen des Hippiesommers verbunden ist. Danach hingegen hat sie Zeit, sitzt alleine in ihrem Klinikzimmer, schweigt mit dem Therapeuten und beginnt langsam zu erzählen ...
Aber damit nicht genug, denn noch eine dritte Zeitebene wird eingeflochten, in der über das Mädchen Elena erzählt wird. Ihre Kindheit, ihr Aufwachsen, über die Beziehung der Eltern und so manches Ereignis.
Das Thema an sich, die Anforderungen unserer Zeit und die Überforderung dadurch, ist bedeutsam, aber nicht neu und die Geschichte bringt auch keine bisher unbekannten Aspekte heraus, so dass mich das Thema nicht vom Hocker gerissen hat - auch wenn noch mehr Aspekte hinzukommen wie Erwachsenwerden, Selbstfindung, falsche Interpretation von Situationen und Enttäuschungen.
Was mir an "Hippiesommer" dennoch richtig gut gefällt, das ist dieses episodenhafte Erzählen auf den verschiedenen Zeitebenen.
Das ist auch weniger kompliziert als es sich vielleicht anhören mag. Die Debütautorin Inge Kutter führt den Leser gut durch die Geschichte, die typographische Gestaltung und die verschieden gewählten Perspektiven sowie die Regelmäßigkeit machen stets klar, in welcher Zeitebene man sich gerade befindet.
In ruhigen, gewählten Tönen ist die Geschichte erzählt, dennoch wird eine gewisse Spannung durch klug gesetzte Gedankenabbrüche und Kapitelenden gehalten, so dass ich stets gerne weiterlas, um zu erfahren was in diesem einen Sommer passiert ist.
Nach und nach wird so Puzzelteil für Puzzelteil zusammengefügt, immer mehr wurde ich gedanklich in die Geschichte hineingezogen und füllte manch fehlendes Puzzelteil mit eigenen Gedanken aus, um zu verstehen.
FAZIT: Das abwechselnde Erzählen auf verschiedenen Zeitebenen, das ist es was dieses Buch für mich zu einem empfehlenswerten macht und das Lesen zu einem Puzzelspiel. Eine schöne Leseerfahrung!
Inhalt:
Elena ist Ende zwanzig und arbeitet seit ihrem Uniabschluss vor einigen Wochen in einem Unternehmen als Beraterin. Sie steht permanent unter Strom, ist auf Erfolgskurs und weiß, dass sie sich keinen Fehler erlauben darf. Doch als sie Weihnachten bei ihren Eltern verbringt, bricht sie zusammen und kann nicht mehr von alleine aufstehen. Die Diagnose: Burnout. Die junge Frau kommt in eine Klinik – fern von den Kommunikationsgeräten unserer heutigen schnelllebigen Zeit. Und dort beginnt sie nachzudenken: über sich, ihr bisheriges Leben und den einen Sommer ihrer Kindheit – der „Hippiesommer“, der ihr Leben verändert hat.Meine Meinung:
Mit dieser Rezension hatte ich einige Schwierigkeiten. Mir hat das Buch ausnehmend gut gefallen, doch fällt es mir schwer, etwas dazu zu sagen.Gut gefallen haben mir die kurzen Kapitel, die aus der Sicht von Elena geschrieben sind: mal rückblickend in die Vergangenheit ihrer Kindheit, mal im Gespräch mit dem Psychologen und dann die Geschichte wenige Wochen vor ihrem Zusammenbruch. Berührend, leise und feinfühlig erzählt die Autorin Inge Kutter die Gefühle von Elena.
Passend finde ich dabei den Erzählstil. Bei dem Buch handelt es sich nicht um einen Roman mit vielen Dialogen, sondern um Erinnerungen, die aus der Perspektive der jungen Frau geschildert werden. Als Leser hatte ich das Gefühl neben ihr zu sitzen und ihr einfach nur zuzuhören, wie sie von sich erzählt.
Die Charaktere der Geschichte sind wunderbar ausgearbeitet, sodass ich die Szenen bildlich vor Augen hatte. Dennoch werden sie so in die Geschichte eingearbeitet, wie man das aus der Nennung in Tagebüchern kennt.
Die Thematik des Buches hat mich sofort angesprochen. Es geht auf der einen Seite um den ständigen Druck auf die heutigen Arbeitnehmer, schneller, besser, erfolgreicher zu sein um den Ansprüchen zu genügen. Auf der anderen Seite geht es um das Leben einer Frau, in welches sich der Leser gut hineinversetzen kann. Es geht darum, dass sie an sich selbst die höchsten Ansprüche stellt, mit dem Wissen, dass ihr Privatleben darunter leiden wird.
„Hippiesommer“ ist ein Buch, welches bewegt, zum Nachdenken anregt, mitfühlen und erinnern lässt.
Fazit:
Mit dem Debüt „Hippiesommer“ ist der Autorin Inge Kutter ein wunderbares Werk gelungen, welches ich gleich noch ein zweites Mal lesen musste, als ich es beendet hatte. Das Buch regt zum Nachdenken über das eigene Leben an und vermittelt das Gefühl, das man sein Leben anpassen müsste um nicht so sehr zu leiden wie Elena. Ich möchte das Buch grade jüngeren Menschen sehr ans Herz legen und vergebe gerne volle 5 von 5 Lesesternen.Gespräche aus der Community
Hippiesommer
Wir laden herzlich zu einer neuen Debüt-Leserunde ein."Hippiesommer" ist der erste Roman von Inge Kutter & wir sind schon sehr gespannt auf Eure Meinungen zum Buch.

Jetzt sitzt Elena in einem Klinikzimmer. Und hat auf einmal Zeit: keine E-Mails mehr, keine Powerpoint-Präsentationen, das Handy hat man ihr abgenommen. Zeit, sich zu erinnern.
An einen lange verdrängten Sommer, den sie »Hippiesommer« nennt, obwohl sie in den 1990ern aufwuchs. Sie hat die Musik ihrer Eltern gehört und ein lilafarbenes Kleid ihrer Mutter getragen, für eine Schulaufführung des Musicals Hair. Die Zukunft lag vor ihr, alles schien möglich. Doch dann verflog diese Leichtigkeit plötzlich, und für Elena gab es nur noch eines: ihre Karriere. Den Grund dafür glaubt Elena in den Ereignissen jenes Sommers zu finden, dem letzten ihrer Jugend.
Inge Kutter, geboren 1980, schrieb als Redakteurin der Wochenzeitung DIE ZEIT über Psychologie und Karriere. Seit Anfang 2015 ist sie Chefredakteurin von ZEITleo. Sie hat Journalistik in München und Paris studiert und die Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule absolviert sowie den Münchner Manuskriptum-Kurs für kreatives Schreiben. Sie lebt in Hamburg und schreibt an ihrem zweiten Roman.
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Bewerbungfrage: Habt ihr schon mal von der Krankheit "Burnout" gehört?
Schaut euch doch mal beim Arche Verlag um, da warten weitere, interessante Neuerscheinungen auf euch.*** Wichtig ***
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