Inge Scholl
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Die weiße Rose
Inge Scholl: Die weiße Rose
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Rezension zu "Die weiße Rose" von Inge Scholl
Die Geschwister Scholl haben sich für was gutes einsetzen wollen, und doch am Ende mit ihrem Leben bezahlen müssen. Leider eine traurige Wahrheit für die damaligen Verhältnisse.
Rezension zu "Die weiße Rose" von Inge Scholl
Die weiße Rose
Bei diesem dünnen Buch handelt es sich um die Erinnerungen von Inge Scholl an ihre Geschwister Hans und Sophie, die zur Widerstandsgruppe Die weiße Rose gehörten.
Es sind wenige Seiten, auf denen die Autorin versucht, die Charaktere der beiden, ihre Motivation und ihren Weg in den Widerstand gegen den Nationalsozialismus und Tod zu beschreiben. Da sie dies bereits kurz nach Kriegsende getan hat, musste sie sich auf das beschränken, was sie erlebt und wahrgenommen hat, was ihre Eltern, Geschwister und Freunde erzählt haben. Einerseits ist ihr Blick somit beschränkt, andererseits aber sehr fokussiert, aufs Wesentliche konzentriert.
Der Leser erfährt wie Hans und Sophie sich anfangs für die nationalsozialistischen Jugendgruppen begeistern ließen, dann jedoch ihren einschränkenden und zwingenden Charakter wahrnahmen. Welche Erfahrungen den Medizinstudent als Soldat im Osten prägten, wie das Christentum beide beeinflusste. Dann ihr Handeln im Widerstand und die Zeit als sie vor Gericht standen und schließlich zum Tode verurteilt wurden.
Am Ende des Buches finden sich die Originaltexte der Flugblätter der Weißen Rose.
Insgesamt bietet dieses Büchlein einen guten ersten Einblick in den Widerstand der Weißen Rose. Ihr Mut in einer Zeit, die von Unterdrückung und Verfolgung beherrscht wurde, ist unglaublich und beispielhaft. Die Mehrheit der Deutschen war in dieser Zeit Anhänger oder Mitläufer, die Minderheit wurde durch ständige Bedrohung mundtot gemacht, wenige hatten den Mut im Untergrund gegen die Nazis tätig zu werden. Inge Scholl zeigt eindrucksvoll auf, wie isoliert sich die Widerständler fühlten und wie schwierig es war, Protest zu leisten. Besonders beeindruckend ist ihre Schilderung, wie Hans und Sophie bis zum Ende stark blieben und ihre einzige Sorge der Familie galt. Besonders die letzte Begegnung zwischen Sophie Scholl und ihrer Mutter hat mich sehr erschüttert und zu Tränen gerührt.
Teilweise ist die Sprache etwas pathetisch und anspruchsvoll, doch davon sollte man sich nicht abhalten lassen.
Der Widerstand gegen die Nationalsozialisten, egal von welchen Menschen ausgeübt, ist vorbildlich. Außerdem ist sein Thema aktuell. Das Lesen dieses Buches hat mich darin bestärkt, dass man sich viel mehr engagieren sollte. Wir können heute unsere Meinung vertreten und gegen Dinge demonstrieren, aber man nutzt das Recht gar nicht in dem Maße wie man könnte. Stattdessen wird vieles hingenommen oder gar nicht erst hinterfragt.
Die Weiße Rose zeigt, wozu Menschen fähig sind und dass nicht alle Mitläufer waren. Vielleicht schafft es das Buch sogar, einen Funken dieses Geistes im Leser zu pflanzen. Allein deshalb ist die Lektüre zu empfehlen.
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