Max Frisch ist einer meiner absoluten Lieblingsschriftsteller. Dieses Buch hat mich tief berührt. Die Briefe zwischen Ingeborg Bachmann und Max Frisch sind nicht nur Zeugnisse einer großen Liebe, sondern auch eines schmerzhaften Scheiterns. Man spürt, wie nah sie sich waren und wie viel zwischen ihnen stand - und auch, was sie aneinander verloren haben. Ein bewegendes, ehrliches Zeitdokument, das lange nachhallt.
Ingeborg Bachmann
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Salzburger Bachmann Edition
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Die gestundete Zeit
Liebe: Dunkler Erdteil
Neue Rezensionen zu Ingeborg Bachmann
»Bleiben ist tödlich und Fortgehen ist keine Lösung.«
Dieser Band der Salzburger Bachmann Edition enthält sowohl autobiografische Skizzen, Tagebuchnotizen sowie Texte aus bisher gesperrten Teilen des Nachlasses. Da Ingeborg Bachmann keineswegs regelmäßig, sondern eher sporadisch private Erlebnisse und ihr eigenes Empfinden festhielt, sind der ergänzende literaturwissenschaftliche Kommentar sowie der Stellenkommentar bei der Lektüre nicht nur hilf-, sondern allem voran aufschlussreich.
Durch diese hier versammelten persönlichen Texte kommt man Ingeborg Bachmann so nah wie nur selten. Geprägt von den Erlebnissen des Krieges, schwierigen Liebesbeziehungen mit Paul Celan und später Max Frisch befand sie sich in einem umtriebigen Zustand. Sie war stets unterwegs, rastlos, geplagt von Fernweh und dem Gefühl, nie richtig angekommen zu sein und sich zu Hause fühlen zu können.
Das „Neapolitanische Tagebuch“, verfasst zwischen Mitte Februar und Ende September 1956, gibt darüberhinaus Einblicke in ihren Alltag auf Lesereise sowie in das Zusammenleben als Wohn- und Arbeitsgemeinschaft mit dem Komponisten Hans Werner Henze, welches sie doch sehr auf die Probe stellte. Schließlich hing sie gedanklich noch Celan nach und fühlte sich bereits direkt nach der Ankunft nicht wohl dort.
So notierte sie am 15. Februar 1956, bereits in Neapel, folgende kurze Sätze: „Senza casa. Sono senza casa.“ Treffend fassen diese ihren inneren Zustand zusammen, denn übersetzt bedeuten sie: „Ohne Heim. Ich bin ohne ein Zuhause.“
Aber auch ihre Schwierigkeiten beim Schreiben, auf Lesereisen und persönliche Leiden, bzw. Folgen aus all diesem Umständen, wie Schlafmangel oder übermäßiger Alkoholkonsum, werden deutlich.
Wer sich vertiefter mit Ingeborg Bachmann beschäftigen möchte – es lohnt sich sehr! –, dem ist dieser Band, bzw. die Salzburger Bachmann Edition insgesamt, sehr zu empfehlen!
300 Briefe und mit Kommentaren fast 1000 Seiten - ein echter Backstein. Die Entwicklung dieser Beziehung von starker anfänglicher Faszination bis zur hochkomplizierten, zermürbenden Trennung ist aus meiner Sicht ein insgesamt hochkomplexes, literarisch wertvolles Beispiel für etwas, das es kaum noch gibt: Briefkultur.
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Zusätzliche Informationen
Ingeborg Bachmann wurde am 25. Juni 1926 in Klagenfurt (Österreich) geboren.
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