Ingeborg Gleichauf

 4,2 Sterne bei 33 Bewertungen

Lebenslauf

Ingeborg Gleichauf studierte Germanistik und Philosophie in Freiburg. Seit vielen Jahren beschäftigt sie sich mit Philosophinnen und verfasste u.a. Biografien über Hannah Arendt und Simone de Beauvoir. Sie lebt in Freiburg und steht für Veranstaltungen zur Verfügung.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Wem die Fragen nicht brennen (ISBN: 9783949302244)

Wem die Fragen nicht brennen

Erscheint am 20.03.2024 als Gebundenes Buch bei AvivA.
Cover des Buches Simone Weil: Philosophin der Freiheit (Edition Leben Philosophie, Band 17) (Philosophie für unterwegs) (ISBN: 9783963117770)

Simone Weil: Philosophin der Freiheit (Edition Leben Philosophie, Band 17) (Philosophie für unterwegs)

Neu erschienen am 20.12.2023 als Taschenbuch bei Mitteldeutscher Verlag.

Alle Bücher von Ingeborg Gleichauf

Cover des Buches Ingeborg Bachmann und Max Frisch (ISBN: 9783492306294)

Ingeborg Bachmann und Max Frisch

 (5)
Erschienen am 19.01.2015
Cover des Buches Sein wie keine andere (ISBN: 9783423626767)

Sein wie keine andere

 (4)
Erschienen am 20.04.2018
Cover des Buches Jetzt nicht die Wut verlieren (ISBN: 9783423625388)

Jetzt nicht die Wut verlieren

 (3)
Erschienen am 01.03.2013
Cover des Buches Hannah Arendt (ISBN: 9783423310291)

Hannah Arendt

 (2)
Erschienen am 01.03.2000
Cover des Buches Wir wollen verstehen (ISBN: 9783423640800)

Wir wollen verstehen

 (2)
Erschienen am 19.02.2021
Cover des Buches Unterwegs in meinem Apulien (ISBN: 9783945961117)

Unterwegs in meinem Apulien

 (1)
Erschienen am 25.04.2019
Cover des Buches Denken aus Leidenschaft (ISBN: 9783423404143)

Denken aus Leidenschaft

 (1)
Erschienen am 01.04.2010

Neue Rezensionen zu Ingeborg Gleichauf

Cover des Buches Unterwegs in meinem Apulien (ISBN: 9783945961117)
aus-erlesens avatar

Rezension zu "Unterwegs in meinem Apulien" von Ingeborg Gleichauf

Erinnerungsstück
aus-erlesenvor 5 Jahren

Es gibt viele Sehnsuchtsorte über die es sich lohnt zu berichten. Und zwar genauso viele wie es Touristen gibt. Ingeborg Gleichaufs Sehnsuchtsort heißt Apulien. Gleich mehrere Jahre hintereinander verbrachte sie vor über zwanzig Jahren jeweils gleich mehrere Wochen im Süden Italiens. Familienurlaub und somit noch um einiges wertvoller als andere Urlaubsarten. Vor einiger Zeit gab sie dann endlich ihrer Sehnsucht nach und bereiste Apulien noch einmal. 
Was wird sich wohl verändert haben? Auf alle Fälle nicht die Art der Vorbereitung. Die wichtigsten Eckpunkte standen schon vor Reiseantritt fest. Doch nicht allzu sehr in die Tiefe gehend. Denn dann würde ihr nicht mehr viel Raum für Neues bleiben. 
Wohlwollend nimmt der Leser zur Kenntnis, dass er hier keinen weiteren reiseband in den Händen hält. Ingeborg Gleichauf gibt zwar hin und wieder Tipps, wo man sich gern niederlassen könnte, um der köstlichen apulischen Küche zu frönen, doch nur mit diesem Buch im Gepäck Apulien zu erobern, wäre zutiefst frevelhaft. 
Als Einstimmung nimmt die Autorin den Leser mit auf das Castel del Monte. Das achteckige Bollwerk, das dem Kopf Kaiser Friedrichs II. entsprang ist das gegensätzlichste Monument der Region. Ein Ort der Ruhe wegen der extrem dicken Mauern und zugleich ein Ort voller Lebendigkeit. Denn Kinder und Burgen – das kann nicht leise vonstattengehen. Zudem befindet man sich innerhalb eines echten Nationalmonumentes. Wer schon mal ein italienisches Ein-Cent-Stück in den Händen hielt, erkennt das Gemäuer sofort.
In einem Reiseband hat Ingeborg Gleichauf gelesen, dass Apulier nicht gerade offen auf Fremde zugehen. Zurückhaltung liegt ihnen näher als Offenherzigkeit. Pah, da kann sie nur drüber lachen (so auch über so manchen engstirnigen Deutschen, der dialektbeseelt am Morgen seine Brötchen kaufen will, köstlich). Vincenzo ist der lebende Beweis, dass das Vorurteil komplett falsch ist und wahrscheinlich einer einzigen, nicht repräsentativen Begebenheit zugrunde liegt. Kaum angekommen, fühlt sich Familie Gleichauf als Familienmitglied einer apulischen Gemeinschaft. 
„Unterwegs in meinem Apulien“ hält, was es verspricht. Über einhundert Seiten höchstpersönlicher Eindrücke, die Essenz mehrerer Reisen in den Süden Italiens, dort, wo die Sonne erbarmungslos brennt, das Meer in kitschigem Blau erstrahlt und die Mahlzeiten auf den Tellern an Frische kaum zu überbieten sind. Als Reiselektüre immer wieder anregend und ein Erinnerungsstück nicht nur für die Autorin. 

Cover des Buches Poesie und Gewalt - Das Leben der Gudrun Ensslin (ISBN: 9783608949186)
ichverstehdasbuchnichts avatar

Rezension zu "Poesie und Gewalt - Das Leben der Gudrun Ensslin" von Ingeborg Gleichauf

Faktenorientiert recherchiert und anspruchsvoll aufgearbeitete Biografie
ichverstehdasbuchnichtvor 5 Jahren

Eine sehr gut recherchierte, eindrückliche und einfühlsame Biograpie. Ein Qualitätsmerkmal, dass ich gar nicht zu hoch einschätzen kann ist, dass die Autorin nicht spekuliert, sondern vor allem Ensslin für sich selbst sprechen lässt. Es geht vor allem um ihre Anfänge, ihre Zeit als Terroristin und die Untersuchungshaft werden behandelt, aber nur im Rahmen dessen, was mit Sicherheit gesagt werden kann. Ich habe viel neues über die Person Gudrun Ensslin gelernt, die ich vorher immer nur als schwer greifbaren Charakter neben dem medial präsenten Gespann Baader-Meinhof gesehen habe. Für Leser, die Biografien mögen eine absolute Empfehlung!

Cover des Buches Poesie und Gewalt - Das Leben der Gudrun Ensslin (ISBN: 9783608949186)
GernotUhls avatar

Rezension zu "Poesie und Gewalt - Das Leben der Gudrun Ensslin" von Ingeborg Gleichauf

Dichterin und Henkerin
GernotUhlvor 6 Jahren

Aus: https://www.eulengezwitscher.com/single-post/rezension/ensslin

Gudrun Ensslins Lebensgeschichte ist Literatur: Die schöne Pfarrerstochter verflucht die Nächstenliebe, gibt sich als Braut des Bösen dem teuflischen Terror hin, ehe sie freiwillig aus dem Leben scheidet. Das ist eine Steilvorlage für Biografen. Und genau das bringt Ensslins Biografin Ingeborg Gleichauf dazu, ihre besondere Lebensgeschichte vorurteilsfrei aufzurollen - über die Literatur, die sie selbst gelesen und durchdrungen hat. Dabei zeigt sie Ensslin eher als Dichterin denn als Henkerin.

 Rätselhafte Menschen faszinieren. Gudrun Ensslin ist so ein Mensch. Ihr Lebensweg hätte sie als ehrgeizige und akribische Forscherin auf einen Germanistik-Lehrstuhl bringen können, als vielseitig belesene Lektorin in große Verlage oder sogar als Autorin in die Bestsellerlisten. Stattdessen hat sie die Wurzeln ihrer humanistischen Bildung und ihrer christlichen Erziehung gekappt und sich (selbst)mörderischer Gewalt und blindem Hass hingeben. Als RAF-Terroristin hat an der Vernichtung all dessen gearbeitet, was sie einst ausgemacht hat: Nächstenliebe (als Tochter, Schwester, Mutter, Freundin), Weltoffenheit (als allseits interessierte Schülerin mit Auslandsjahr) und kritisches Urteilsvermögen (als Viel-Leserin und politische Redakteurin mit sozialdemokratischem Missionseifer).Gudrun Ensslin ist 1940 geboren und in einer Pfarrersfamilie aufgewachsen. In der Schule ist sie beliebt und wissensdurstig. Gudrun Ensslin studiert Germanistik und schreibt ihre Doktorarbeit (teilweise mit Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes) über den Schriftsteller Hans Henny Jahn, der Gewalt ablehnt und menschliche Brutalität geißelt. Ensslin verfügt über eine scharfsinnige Beobachtungsgabe, stilsichere Formulierungskünste und eine eigene musische Begabung. Diese Wesenszüge arbeitet ihre Biografin Ingeborg Gleichauf treffsicher heraus. Die Dichterin und Dichter-Forscherin Gudrun Ensslin näher kennen zu lernen, ist das größte Verdienst dieser Biografie, die durch diese Herangehensweise eine Sonderstellung unter den direkten und indirekten Lebensbeschreibungen von Gudrun Ensslin einnimmt: Gleichauf bewirkt durch ihre profunden Analysen, dass man sich die Texte, die Ensslin geprägt haben, selbst zur Hand nimmt. Ebenso überzeugend ist es, dass sie sich nicht auf tiefenpsychologische Spekulationen zu Ensslins Männerwahl einlässt - auch wenn hier Potential wäre. Berward Vesper, ihr erster Partner, teilt Gudrun Ensslins Liebe zu Büchern, kann sich aber nicht von seinem nationalsozialistisch geprägten Vater lösen. Und ihr zweiter Partner ist Andreas Baader, der Kopf der RAF. Es fällt Ingeborg Gleichauf an manchen Stellen lesbar schwer, ihm die Verantwortung für Ensslins Radikalisierung zuzuschreiben - aber sie hält es durch, auch wenn es schwer sein mag. Unnötig kompliziert macht es sich Ingeborg Gleichauf damit, ihren Anpruch des unvoreingenommenen Herangehens gegen andere Autoren abzugrenzen. Denn anstatt ihre Leistung für sich stehen und das Werten anderen zu überlassen, fällt sich abschätzige Urteile über Stefan Austs RAF-Standardwerk, die unentspannt und wenig souverän rüberkommen. Und auch die Lobeshymnen auf Gerd Koenen sind insofern unangebracht, als sie die Eigenständigkeit in Frage stellen, die ihr eigenes Ensslin-Buch im breiten Angebot der Literatur zur RAF durchaus verdient. Dabei ist diese Biografie streng genommen gar kein echtes RAF-Buch. Sein qualitativer und quantitativer Fokus liegt auf den Jahren, in denen Ensslin noch nicht als Terroristin menschenverachtende Verbrechen begangen und verantwortet hat. Das ist insofern erfrischend, als die Literatur zum RAF-Terror tatsächlich kaum noch zu überschauen ist. Wer sich allerdings über diese Ensslin-Biografie zum ersten Mal mit dem RAF-Terror beschäftigt, dem hätte man die dunkle Seite der Gudrun Ensslin vielleicht noch etwas deutlicher vor Augen führen können. Dessen ungeachtet ist die diese Biografie gelungen.

Ingeborg Gleichauf zeigt eindrucksvoll, dass man Menschen nicht pauschal bewerten kann und soll - auch wenn sie viel Unheil angerichtet haben.

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