Ingeborg Kringeland Hald

 4 Sterne bei 21 Bewertungen

Lebenslauf

Die Norwegerin Ingeborg Kringeland Hald wurde 1962 geboren. Das Kinderbuch »Vielleicht dürfen wir bleiben« ist ihr Debüt als Schriftstellerin und wurde in Deutschland mit dem Leipziger Lesekompass 2016 ausgezeichnet. Sie lebt in Haugesund, Norwegen.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Ingeborg Kringeland Hald

Cover des Buches Vielleicht dürfen wir bleiben (ISBN: 9783551316219)

Vielleicht dürfen wir bleiben

(21)
Erschienen am 24.03.2017

Neue Rezensionen zu Ingeborg Kringeland Hald

Cover des Buches Vielleicht dürfen wir bleiben (ISBN: 9783551316219)
Yoyomauss avatar

Rezension zu "Vielleicht dürfen wir bleiben" von Ingeborg Kringeland Hald

Yoyomaus
Das macht betroffen

Zum Inhalt:

Obwohl seine Flucht aus Bosnien schon fünf Jahre her ist, kann sich Albin noch genau an alles erinnern: an die Soldaten vor der Haustür, an das Blut auf dem Küchenfußboden, an den tagelangen Marsch durch den Wald, die Hitze und den Durst. Jetzt ist Albin elf und lebt in einem sicheren Land, doch wieder ist er auf der Flucht. Um die drohende Abschiebung seiner Familie zu verhindern, ist er abgehauen und versteckt sich in einem fremden Auto, das den Großeltern von Amanda und Lisa gehört. Die vier sind auf dem Weg in die Ferien …

 

Cover:

Das Cover ist jetzt ehrlich gesagt nicht so mein Fall. Zu sehen ist hier der Charakter Albin, wie er aus einem Fenster schaut. Das sagt erst mal nicht so viel aus, wer dann aber die Geschichte kennt, der weiß, dass das Albin in seinem Versteck darstellen soll.

 

Eigener Eindruck:

Albin ist mit seiner Mutter und den kleineren Zwillingen aus Bosnien nach Norwegen geflohen, um dort ein besseres Leben führen zu können. Als die Familie wieder in die Heimat zurückkehren soll und an diesem Tag in einen der Busse einsteigen soll, rennt Albin in einem unachtsamen Moment der Mutter weg. Er schlägt sich bis zu einem fremden Auto durch, wo er sich im Kofferraum versteckt. Das Auto gehört dem Großvater der beiden Mädchen Amanda und Lisa, die auf dem Weg in den Urlaub bei den Großeltern sind. Albin schleicht sich immer wieder um das Haus der Familie herum und stiehlt hier und da Essen und dann wird er von den Mädchen entdeckt…

 

Die Geschichte von Albin ist eine jener Geschichten die gefallen oder mit den Augen rollen lassen, das gleich einmal vorweg. Ein Klassiker unter den Büchern rund um Flüchtlingsliteraturen ist es allemal, weil es ein unerschöpfliches Thema aufgreift und immer wieder topaktuell ist. Wir haben hier eine Familie die abgeschoben werden soll und einen Charakter, welcher das nicht akzeptieren will. Das passiert hier in Form von Albin, welcher sich immer wieder fragt, warum die Mutter alles so einfach mit sich machen lässt. Außerdem erinnert er sich immer wieder an die Zeit, als sein Vater erschossen wurde und die Familie sich allein bis in den „sicheren Hafen“ durchschlagen musste. Das macht betroffen und nachdenklich. Schlimm, dass Menschen so etwas erleben müssen. Und es zeigt auch auf, dass nicht Flüchtling gleich Flüchtling ist. Albin als Charakter ist ein Kriegsflüchtling. Psychisch belastet, verschreckt und verängstigt, fast schon hoffnungslos. Ein Mensch der nicht etwa nur „Wirtschaftsflüchtling“ ist, sondern jemand, der um sein Leben bangen musste, jemand der durch Krieg geliebte Menschen verloren hat und vor dem absoluten NICHTS stand und wieder steht. Das tut einem in der Seele weh und man hofft, dass es für ihn ein gutes Ende nehmen wird. Dass er sich in das Auto schleicht, die Familie bestiehlt und hofft trotz der Kälte irgendwo durchzukommen, das fand ich weniger schön, aber es zeigt die Verzweiflung des Jungen. Das ist richtig gut gemacht.

 

Fazit:

Durchaus lesenswert, um sich einmal in die Situation von zugewanderten Familien hineinversetzen zu können. Das Buch macht betroffen und nachdenklich.

 

Idee: 5/5

Charaktere: 4/5

Logik: 4/5

Spannung: 3/5

Emotionen: 4/5

 

 

Gesamt: 4/5

 

Daten:

ISBN: 9783551316219

Sprache: Deutsch

Ausgabe: Flexibler Einband

Umfang: 112 Seiten

Verlag: Carlsen

Erscheinungsdatum: 24.03.2017

 

Cover des Buches Vielleicht dürfen wir bleiben (ISBN: 9783551316219)
Carolinchen89s avatar

Rezension zu "Vielleicht dürfen wir bleiben" von Ingeborg Kringeland Hald

Carolinchen89
Was für ein grandioses Buch!

Zum Inhalt:
Albin ist elf Jahre alt. Er ist vor fünf Jahren, gemeinsam mit seiner Mutter und seinen beiden Geschwistern aus Bosnien geflohen. Jetzt soll die Familie zurückgeschickt werden. Doch Albin hat vor nichts mehr Angst und flieht kurz vor der Abreise in die Wälder. Schnell findet er einen Bus, der ihn weit wegbringt. Als er dann noch als blinder Passagier in einem Auto mitfährt, scheint seine Flucht geglückt. Doch das Leben ganz alleine auf der Flucht, im tiefsten Winter, ist hart und Albin ist kurz davor zu erfrieren. Ganz in der Nähe jedoch, machen zwei Mädchen mit ihren Großeltern Urlaub. Vielleicht können die ihm helfen und ganz vielleicht dürfen Albin und seine Familie ja doch bleiben?

Meine Meinung:
Bei diesem Buch musste ich sehr sehr lange überlegen, ob ich es wirklich lesen soll. Irgendwie sprachen mich weder das Cover, noch der Klappentext besonders an. Auf eine Geschichte, die von einer Flucht vor dem Krieg erzählt, hatte ich auch eigentlich keine Lust. Doch irgendwas brachte mich dazu, doch zu dem Buch zu greifen und ich bin sehr froh darüber.

Denn die Geschichte war richtig gut. Viel besser, als ich von diesem kurzen Buch erwartet hätte, viel berührender als ich angenommen habe.

Der Schreibstil der Autorin bzw. dessen Übersetzung ist richtig super. In letzter Zeit, gab es kaum ein Buch, in dem ich so schnell drin war, wie in diesem. Ich brauchte keine ganze Seite, schon war ich völlig gefangen genommen und gefesselt von der Geschichte und wollte das Buch eigentlich gar nicht mehr aus der Hand legen.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Albin. Er erzählt abwechselnd von seiner Flucht in der Gegenwart und von seiner Flucht in der Vergangenheit. Beide Szenerien fand ich sehr spannend und lesenswert. Die Vergangenheit, den Krieg in Bosnien, vor dem er mit sechs Jahren flieht, ist heftig. Die Szenen recht detailliert und erschreckend. Nicht nur einmal musste ich schwer schlucken und ich denke schon, dass diese Thematik für Kinder der Zielgruppe recht heftig ist. Denn es stirbt nicht nur eine Person direkt vor Albins Augen.
Auch die Gegenwart ist super zu lesen und ich fing schnell an mit Albin mit zu fiebern. Denn nichts wünschte ich dem kleinen Jungen mehr, als dass er endlich zur Ruhe kommen und sesshaft werden darf. Sein Mut beeindruckte mich schwer und sein Durchhaltevermögen war einmalig. Mit beeindruckender Willensstärke hält Albin sich in der Wildnis mutterseelenallein über Wasser.
Auch das Ende gefiel mir wirklich gut. Es ist voller Hoffnung und schafft einen positiven Abschluss, zu der doch sonst recht düsteren Geschichte. Es passt perfekt zu dem Buch, ist nicht zu kitschig, lässt den Leser aber mit einem guten Gefühl zurück.

Fazit:
Ein richtig tolles Buch. Viel besser, als ich nach dem Lesen des Klappentextes erwartet hätte. Toller Schreibstil, tolle Charaktere und eine in sich stimmige und runde Handlung mit einem schönen Ende.

Cover des Buches Vielleicht dürfen wir bleiben (ISBN: 9783551316219)
buchfeemelanies avatar

Rezension zu "Vielleicht dürfen wir bleiben" von Ingeborg Kringeland Hald

buchfeemelanie
Flucht

Das Cover finde ich gut gelungen.
Der Schreibstil ist ansprechend für Kinder, die Kapitel sind nicht zu lange.Die Erinnerungen aus der Vergangenheit sind kursiv geschrieben und somit optisch abgegrenzt.

Das Buch beinhandelt kein leichtes Thema.
Das Thema Flucht und Gewalt wird für die Kinder altersgerecht dargestellt. Für den jungen Leser ist Albin eine autenthische Figur, aus dessen Sicht er mehr über das Leben in zwei Welten kennen lernt. Mit der erneuten Flucht wird es wieder spannend. Gleichzeitig erfährt der Leser, wie viel doch von den Kindern (und insbesondere Jungen) erwartet wird.

Dies ist ein gutes Buch, um sich näher mit dem Thema zu beschäftigen ohne das man von vielen Eindrücken überfordert wird.
Meine Altersempfehlung ab 8 Jahren.

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