Entsetzen und Fassungslosigkeit bei einem Löschzug der Stockholmer Feuerwehr: Bei einem Einsatz hat sich ein Feuerwehrmann offenbar die Atemmaske vom Gesicht gerissen, um seinem Leben ein Ende zu setzen. Die Kollegen sind fassungslos, müssen aber nicht lange nach möglichen Gründen für diese offenbare Verzweiflungstat suchen, da Almis gerade von seiner Frau verlassen worden war und er um die in die Brüche gegangene Beziehung sehr getrauert hat. - Der Leser weiß aber, was einer seiner Kollegen nur ahnt: dass da noch jemand in diesem verqualmten Raum war und es kein Selbstmord war, sondern Mord.
So schockiert die Feuerwehrleute sind: Viele haben ihr eigenes Päckchen zu tragen, und so kehrt bald wieder Alltag ein. Einige der Feuermänner - wie auch der verstorbene Almis - kennen sich seit ihrer Kindheit. Auch wenn es stimmt, dass alle kleinen Jungen später mal Feuerwehrmänner werden wollen: Bei diesen Freunden war es mehr als nur ein Wunsch. Nur einer von ihnen hat es nicht geschafft, ist durch die Aufnahmeprüfung gefallen, obwohl er doch körperlich der fitteste von allen war: Franki. Mit dieser Schmach hadert er immer noch, hat er sich doch nichts sehnlicher gewünscht. Stattdessen bringt er sich mehr schlecht als recht als Putzhilfe im Fußpflegestudio seiner Mutter über die Runden. Sie ist es auch, die ihn eines Tages mit ins Konzert nimmt. Dort trifft er auf Waltraud. Die Schwester eines seiner Freunde aus Kindertagen ist - ganz dem Wunsch ihres überbehütenden Vaters entsprechend - Sängerin geworden. Franki sucht ihre Nähe, und tatsächlich werden diese beiden, die unterschiedlicher gar nicht sein könnten, ein Paar.
Währenddessen ereignet sich ein weiterer Todesfall bei der Feuerwehr: Wieder sieht es nach Selbstmord aus, diesmal im eigenen Bett. Sogar ein Abschiedsbrief wird gefunden. Auch hier weiß der Leser: Selbstmord war das nicht.
Es braucht keinen großen Psychologen um zu erkennen, dass mit Franki etwas nicht stimmt. Seltsam ungelenk kommt er daher, einerseits warmherzig und treusorgend, andererseits wirkt er oft kalt, ist vereinnahmend, kontrollierend, verhält sich abfällig Frauen gegenüber. Und da ist ja immer noch dieser große Zorn in ihm, von der Feuerwehr abgelehnt worden zu sein. Als ob er irgend etwas mehr wollte als Brände zu löschen, immerhin versteht er "die Seele des Feuers" doch mehr als alle anderen ...!
Als dann auch noch die 16-jährige Stieftochter eines Feuerwehrmanns verschwindet, scheint klar, dass irgend jemand offenbar eine Rechnung mit den Feuerwehrmännern begleichen will.
Dieser Krimi folgt keinen üblichen Mustern. Ermittelnde Polizisten tauchen nur ganz am Rande auf. Der Schwerpunkt liegt auf den handelnden Personen, ihren kleinen und großen seelischen Verletzungen und Problemen. Dabei malt Frimansson niemals schwarz/weiß. Gerade wenn man glaubt, eine Person zu kennen, überrascht sie einen. Zu sagen, dass der Roman nicht spannend wäre, träfe es nicht: Die Spannung ergibt sich bei dem einen Leser entweder aus anderen Elementen heraus - oder bei dem anderen Leser, je nach dessen Krimigeschmack, gar nicht. Mir hat das - ausgesprochen gut recherchierte - Buch (wie auch "Die Katze, die nicht sterben wollte") sehr gut gefallen.