Das Buch erzählt aus dem Leben eines Jungen, der direkt neben den Großeltern lebt und dessen Großvater es plötzlich schlechter geht. Er muss ins Krankenhaus, bleibt länger dort und kommt dann mit Pflegebett und Urinbeutel zurück. Schließlich kommt er noch vor der Einschulung des Jungen ins Hospiz und stirbt dort. Auch die Verabschiedung am Totenbett, die Beerdigung und die Zehrung werden werden angesprochen. Der Text ist schon sehr umfangreich und geht auf ganz praktische Fragen ein, die dem kleinen Bub so durch den Kopf gehen, etwa: Wer kümmert sich um die Hühner? Wer baut den Hasen den neuen Hasenstall, von dem Opa sprach? Auch unterschiedliche Arten, mit der Situation umzugehen, werden gut beschrieben (Der Papa spricht besonders laut, die Schwester benimmt sich, als wäre sie immer nur zu Besuch,...). Was mir nicht so gefallen hat, waren die transportierten Vorstellungen, dass nicht der ganze Mensch stirbt, sondern in jedem Mensch ein Gotteslicht ist, das ewig lebt. Am Todestag wird eine Kerze angezündet und es wird vom Himmelsgeburtstag gesprochen. Beide Bilder sind für mich nicht selbsterklärend und sollten für die lesende Familie stimmig sein, da diese nicht als Deutungsangebot oder Möglichkeit dargestellt werden, sondern als Gewissheit. Zudem sollte das Kind auch alt genug sein, um damit etwas anfangen zu können. Ich würde dieses Buch für etwas größere Volkschulkinder empfehlen, wenn die angesprochenen Bilder passen und Erwachsene mit dem Kind darüber ins Gespräch kommen.
Harte Kost, aber einfühlsam geschrieben