Rezension zu "Der Navajo-Code" von Ingo Lackerbauer
Geheimnisse gehören zu Eva Grafs Leben schon lange dazu. Als Historikerin ist sie an Altem, Verlorenem, Vergessenem und Mysteriösem sowieso interessiert – aber seit sie Leiterin einer ganz besonderen Geheimorganisation geworden ist, sind die Geheimnisse, um die es geht, doch von ganz anderer Dimension...
Der zweite Fall des ungleichen Duos Dr. Eva Graf und Kolja Kleeberg, ehemaliger Polizeibeamter, führt den Leser erneut in historisch wie wissenschaftlich aufregende „Grenzregionen“. Von den USA und Deutschland der Dreißigerjahre bis in die Gegenwart, vom Münchner Untergrund mit seinen unerwarteten Überraschungen bis zu den Möglichkeiten der neuesten Hochtechnologie spannt der Autor den Bogen, der einen fast atemlos zurücklässt. Wissenschaftsjournalist Ingo Lackerbauer gelingt es dabei, ungewöhnliche Schauplätze ebenso zu wählen wie falsche Fährten zu legen. Auch die Beziehung zwischen den beiden Hauptfiguren kommt nicht zu kurz – angesichts der dramatischen Veränderungen und Entscheidungen in diesem Teil dürfte auch diese Seite der Geschichte künftig sicher eine wichtige Rolle spielen.
Es ist übrigens nicht zwingend erforderlich, aber ganz sicher sehr sinnvoll, den ersten Teil der Eva-Graf-Reihe, Das Tesla-Artefakt, zu kennen. Nur so kann man neben dem zentralen Plot auch die Figuren und ihre Entwicklungen voll auskosten.
Es wäre schade, über den Klappentext hinaus viel vom Inhalt zu verraten... also bleibt nur zu sagen, dass die Geschichte voller unerwarteter Wendungen und Offenbarungen steckt, Action ebenso bietet wie nachdenkliche, hintergründige Momente und nicht selten mit den Erwartungen des Lesers spielt, um dann geschickte Haken zu schlagen.
Hoffentlich folgen noch viele weitere so aufregende Fälle für Eva und Kolja!