Eigentlich verrät es schon das Cover: In diesem 2. Band des Comics geht es viel düsterer zu. Während wir im Auftakt noch die meiste Zeit auf der wunderschönen, sonnendurchfluteten Insel Volibia verbringen, ist Rosamée nun auf der verbotenen Insel, die sie laut Wunsch ihrer Eltern nie hätte betreten sollen. Dort trifft sie auf „den Schatten“. Der Schatten gibt sich freundlich, ja, schon fast verführerisch bei ihm zu bleiben, und auch, wenn Rosamée ihm nicht glaubt, bleibt sie doch erstmal im Schattenschloss, weil sie hofft, dort ihren Vogel-Freund Gaspy zu finden.
„Wenn ich ans Ende des Schachbretts komme, lässt du mich dann dein Schloss durchsuchen?“
Mehr will ich zur Geschichte gar nicht verraten, weil hier zwar nicht viel Plot passiert, aber wir wieder völlig in diese poetischen Bilder von Berny eintauchen können. Beim Lesen und Blättern fühlte ich einen richtigen Sog. Düstere Farben herrschen vor, dunkles Blau oder Lila, die wenigen lichten Momente wirken dadurch umso mehr. Berny Es geht hier noch mehr um Selbstfindung als schon im ersten Band. Besonders hat mir die Figur der „Dienerin“ gefallen, da will ich aber auch nicht mehr verraten.
„Was will denn dein Schatten? Gaspy“ – „Verstehst du denn nicht?“
Da dieser Band wirklich düsterer ist und er mit einem offenen Ende Richtung Band 3 aufhört, würde ich die Reihe ängstlichen Kindern nicht empfehlen. Alle anderen – auch Erwachsenen – lege ich dieses Kleinod gerne ans Herz. 5 von 5 Sternen
Nun werden wir noch etwas auf den 3. und abschließenden Band waren müssen. Zwischen 1. und 2. lag ein Dreivierteljahr. Dann könnte es hoffentlich im Oktober/November 24 so weit sein. Leider findet sich auf der Verlagsseite von Splitter und toonfish noch keine Ankündigung, aber das Programm für Herbst und Winter ist auch noch nicht veröffentlicht.