Rezension zu "Der Thron der Finsternis" von Peter V. Brett
„Die Welt der Menschen in Aufruhr, Dämonen aus der Tiefe und der große Showdown gegen die Dämonenkönigin“ – eigentlich klang alles so vielversprechend. Doch leider konnte dieser Band der Reihe mich nicht mehr packen, und das hat mich selbst am meisten enttäuscht.
Zu viele Köche verderben den Brei: Eines meiner Hauptprobleme war die schiere Menge an Figuren, aus deren Perspektive die Geschichte erzählt wird. Während ich in den vorherigen Bänden mit Arlen und den anderen Hauptcharakteren mitgefiebert habe, drängten sich hier zu viele neue und – meiner Meinung nach – oft unsympathische Figuren in den Vordergrund. Das führte dazu, dass die eigentlichen Helden der Geschichte, die ich so sehr ins Herz geschlossen hatte, in den Hintergrund gerückt sind. Das war nicht nur frustrierend, sondern hat mir auch den emotionalen Zugang zur Handlung genommen.
Ränke statt Action: Gefühlt bestand das Buch nur noch aus Intrigen und Machtspielchen, was für mich die Spannung komplett zerstört hat. Statt mich auf den großen Kampf gegen die Dämonenkönigin zu freuen, habe ich mich durch endlose politische Ränke und Machtkämpfe gequält, die mir einfach nicht das boten, was ich mir von dieser Fantasy-Saga versprochen hatte. Es fühlte sich langatmig und stellenweise richtig zäh an.
Was ist mit Arlen?: Der Charakter, dessen Weg ich von Anfang an so gerne verfolgt habe, rückte immer weiter in den Hintergrund. Ich wollte wissen, wie es mit ihm weitergeht, doch diese Hoffnung wurde immer wieder von Nebenplots und neuen Charakteren unterbrochen. Das hat für mich einen großen Teil des Zaubers verloren, den die Reihe ursprünglich hatte.
Das lange Warten: Ein weiterer Punkt, der das Ganze für mich erschwert hat: Es hat einfach zu lange gedauert, bis neue Bände erschienen sind. Dadurch hatte ich die Handlung und viele Details schon wieder vergessen und musste mich mühsam wieder einarbeiten. Diese fehlende Kontinuität hat den Einstieg in die Geschichte zusätzlich erschwert und mir das Lesen weniger schmackhaft gemacht.
Fazit: Es tut mir fast weh, das zu sagen, aber dieser Band hat mich verloren. Zu viele Perspektiven, zu viele unsympathische neue Figuren und zu wenig Fokus auf die ursprünglichen Helden der Geschichte haben den Lesespaß für mich zunichtegemacht. Schade, denn ich hätte wirklich gerne gewusst, wie es mit Arlen weitergeht. Vielleicht kommt irgendwann die Motivation zurück, doch für jetzt bleibt nur die Enttäuschung über das verschenkte Potenzial.