Rezension zu "Die zweite Braut von Cold Ashton Manor" von Ingrid Kretz
Dieses Buch war für mich das erste Werk der Autorin Ingrid Kretz und ich war wirklich sehr gespannt. Historische Liebesromane zählen zu meinen absoluten Lieblingsgenre, daher habe ich mir auch sehr viel von diesem Buch versprochen, besonders bei dieser Zeitepoche.
Ich konnte auch sehr gut in die Geschichte einsteigen, der Prolog war sehr spannend geschrieben und man wurde sofort von der Geschichte gefesselt.
Die Protagonistin Amber moche ich von Anfang an eigentlich sehr gerne, besonders ihre Begeisterung für die Medizin habe ich als sehr ansteckend empfunden. Mit Richard hatte ich allerdings zu Beginn einige Startschwierigkeiten, mich hat an seinem Charakter ziemlich gestört, dass er sich von seinen Eltern in seinem Handeln so stark hat beeinflussen lassen und seine eigenen Meinungen nie vollständig verteidigt hat. Am Ende konnte ich mich dann aber doch noch etwas mit ihm anfreunden.
Was mich sehr begeister hat, war der Schreibstil der Autorin. Ingrid Kretz hat eine echte Gabe darin, den Charakteren auf dem Papier Leben einzuhauchen und ein lebhaftes Bild beim Lesen zu erzeugen. Ihre Ausdrucksweise hat mir sehr gut gefallen und hat auch dazu beigetragen, dass ich das Buch sehr schnell und mit Leichtigkeit durchlesen konnte.
Meine anfängliche Begeisterung wurde zwischenezeitlich ein Bisschen gedämpft, da mir trotz mehrmaligem Lesen des Klappentextes irgendwie entgangen ist, dass die Beziehung zwischen Amber und Richard zu einer außerehelichen Schwangerschaft führt, worauf die komplette Geschichte dann aufbaut. Das ist ein Thema, welches ich normalerweilse bei Büchern versuche zu vermeiden, weil ich es ziemlich unangenehm zu lesen finde. Allerdings hätte mir das beim Lesen des Klappentextes auffallen müssen, denn es ist daraus definitiv zu erkennen.
Allerdings wurde diese Tat aber ziemlich schnell von den Charakteren bereut und als Sünde erkannt, wodurch die Autorin dann eine sehr gute Möglichkeit hatte, von der unendlichen Liebe Gottes und seiner vollkommenen Vergebung zu berrichten, was sie auch sehr schön gemacht hat. Danach konnte ich wieder mit einem ruhigen Gewissen weiterlesen ;)
Das Buch war durchgehend sehr spannend bzw. unterhaltsam und man konnte bis zum Schluss eigentlich nicht genau erkennen, wie die Geschichte endet. Es gab einige Plottwists, die ich nie hätte kommen sehen, wodurch ich während des gesamten Buches immer bei Laune gehalten wurde. Ich könnte mich nicht erinnern, dass es an manchen Stellen langatmig war.
Was mich nicht ganz überzeugen konnte, war der Schluss. Am Ende ging alles ziemlich schnell für meinen Geschmack, ich habe mich sogar gefragt, ob es ein offenes Ende geben wird, da ich mir nicht vorstellen konnte, wie man die Geschichte in den wenigen Seiten zu einem plausiblen Abschluss bringen könnte. Das hätte ich mir etwas ausführlicher gewünscht, da es ziemlich gehetzt gewirkt hat.
Aber insgesamt ein sehr schöner historischer Liebesroman, der mir trotz anfänglicher Skepsis und einem flotten Ende ziemlich gut gefallen hat und den ich definitiv empfehlen kann.