Cover des Buches Der Schimmer des Ledger Kale (ISBN: 9783551581945)
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Rezension zu Der Schimmer des Ledger Kale von Ingrid Law

Rezension zu "Der Schimmer des Ledger Kale" von Ingrid Law

von R-E-R vor 13 Jahren

Rezension

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R-E-Rvor 13 Jahren
Ledger Kale wird bald dreizehn, blickt diesem Datum allerdings mit Furcht entgegen. Alle Mitglieder in seiner Familie bekommen an diesem speziellen Geburtstag ihren “Schimmer”. Und niemand kann vorhersehen welcher Art dieser sein wird. Sein Großvater ändert mit einem Winken seiner Hand ganze Landstriche, seine Großtante unternimmt Zeitreisen wenn sie niest und sein Cousin kann sich unsichtbar machen. Jedes Mitglied der Familie Kale hat ein ganz besonderes Talent. Und so wird Ledger gespannt belauert. Aber als der große Tag da ist, passiert zunächst gar nichts. Und so macht sich die Familie zur Hochzeitsfeier eines Neffen auf. Nicht ahnend, das Ledger über seinen Schimmer Bescheid weiß und das nicht nur das Familienfahrzeug somit in höchster Gefahr schwebt. Die Grundidee der Geschichte ist gut. Menschen mit einer besonderen Gabe in einer großen Familiendynastie zusammengefasst. Der Erhalt eines besonderen Talentes am dreizehnten Geburtstag. Also zu einem Zeitpunkt der durch die Pubertät ohnehin einen Einschnitt darstellt. Ingrid Law beschreibt auch sehr liebenswert die Mitglieder der großen Familie Kale. Allerdings wirft sie mit Namen und “Schimmern” nur so um sich. Es fällt schwer den Überblick zu behalten, welche Eigenschaft zu welchem Familienmitglied gehört und zu welchem Zweig der Familie jenes nun wieder gehört. Da es sich bei “dem Schimmer des Ledger Kale” bereits um den zweiten Band dieser Reihe handelt, haben Leser die das erste Buch schon gelesen haben, in diesem Bereich sicher Vorteile. Ledger der Ich-Erzähler wirkt sympathisch und auch seinem Alter entsprechend authentisch. Mit einer Sprache, die sich zu überschlagen scheint und tausend Gedanken in einem Satz umherwirbeln lässt. Immer mit dabei ein ganzes Bündel an Selbstzweifeln und -vorwürfen, wie sie für dieses Alter typisch zu sein scheint. Ledgers Schimmer ist auch nicht gerade nützlich. Er hat die Fähigkeit bekommen Metall mental zu bearbeiten. Was hier vornehm ausgedrückt harmlos klingt, liest sich im Buch als komplettes Zerstörungsszenario. Dem beispielsweise eine teure Harley Davidson und die Scheune seines Onkels zum Opfer fallen. Die zahllosen technischen Geräte wie Lampen, Toaster und Autozubehör nicht mitgerechnet. Ledger ist wütend, oder traurig, oder erschreckt, oder deprimiert. Es beginnt ihn unter der Haut zu kribbeln und zu jucken. Er versucht sich abzulenken, hat vorher schon ein schlechtes Gewissen weil er weiß das das ohnehin nicht klappt, breitet dies in Stakkatosätzen noch über eine Seite aus, dann passiert die Katastrophe, er ist schuldbewusst, lässt den Kopf hängen und alle haben Verständnis und raten ihm er soll versuchen seinen Schimmer in den Griff zu bekommen. Dieses Erzählmuster wiederholt sich immer wieder und ist auf die Dauer sehr ermüdend, um nicht zu sagen langweilig. Auch konnte ich mich mit der zweiten Hauptperson, der Figur der Sarah-Jane überhaupt nicht anfreunden. Eine neugierige Möchtegern Reporterin in Ledgers Alter aus der Nachbarschaft von seinem Onkel, die sich heimlich auf der Hochzeitsfeier einschleicht um das Familiengeheimnis der Kales zu lüften. Die Romanze die sich zwischen ihr und Ledger anspinnt fand ich so unglaubwürdig und an den Haaren herbeigezogen, das es fast schon lästig war darüber zu lesen. Besonders eine Stelle hat mich regelrecht verärgert. Sarah-Jane kettet Ledger mit einer List an einem Metallzaun fest und erklärt ihn erst wieder zu befreien, wenn er ihr sämtliche Familiengeheimnisse anvertraut. Und ausgerechnet in dieser Situation, kommt Ledger nicht einmal auf den Gedanken seinen Schimmer anzuwenden? Erst als er alle Fragen bereitwillig beantwortet hat fällt ihm wieder ein, das er sich ja selber losmachen kann. Und mit einem lässigen Augenzwinkern sprengt er die Handschellen! Mein Fazit fällt daher eher nüchtern aus. Mir hat das Buch nicht wirklich Spaß gemacht und ich habe mich eher durch die Seiten gequält. Eine schöne Grundidee, aber nicht fesselnd umgesetzt.
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