Cover des Buches Veanis: Das Reich der Bücherverschlinger (ISBN: B00DH8CPQ4)
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Rezension zu Veanis: Das Reich der Bücherverschlinger von Ingrid Mayer

Phantasie ist der Schlüssel - Mutiges Mädchen wächst über sich hinaus und wird zur Weltenretterin

von Leschen vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Mut-machende spannende fantastische Kindergeschichte, die Geschwister zu den prophezeiten Rettern des friedvollen Reiches VEANIS machen.

Rezension

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Leschenvor 9 Jahren

PHANTASIE ist der Türöffner im steinernen Labyrinth...

Doch was verbirgt sich hinter der Wand?


Lina und ihr jüngerer Bruder Fabian können gegensätzlicher nicht sein: Fabian, der Alles dafür tut ein mutiger Grundschüler zu sein, zumindest will er nach Außen hin mutig wirken. Fabians ältere Schwester Lina schreibt gerne fantastische Geschichten und scheint darin aufzugehen, gefangen, aber nur solange, bis sich ein unerwartetes Abenteuer hinter dem Wasserfall auftut.

Fabian lässt dieses nicht einschätzbare Abenteuer zurückschrecken… Mit gemischten Gefühlen beobachtet er das Geschehen, will sich der erschreckenden Situation entziehen ...

Als sich NUR für Lina die steinerne Wand in der Höhle hinter dem Wasserfall öffnet. Lina schreitet kurzentschlossen und tatkräftig hindurch, dann schließt sich die steinerne Wand sofort wieder hinter ihr.

Sie ist allein. Fabian ist auf der anderen Seite. …. Nach einem langen und dunklen mit Pfeilen markierten Labyrinth aus steinernen Gängen öffnet sich für Lina erneut eine steinerne Wand.

Vor Freude rennt Lina durch diese Öffnung im Stein und landet … in VEANIS.

In diesem fantastischen Reich gewährt man nur Menschen Zutritt, die genügend Phantasie besitzen, „um sich das Unmögliche vorstellen zu können“, erklärt es der sprechende Stein „Lüftchen“. Doch sprechende Steine, sind erst der Anfang…. Hier verzehren die menschlichen Bewohner Bücher mit Geschmack, und eignen sich darüber das darin niedergeschriebene Bücherwissen an. Doch was Lina auf ihrem Weg durch VEANIS mit dem Hosentaschen-Wegweiser-Stein „Lüftchen“ als wissenden und weisen Reisebegleiter erlebt, darf sie Niemandem erzählen. Denn die Gefahr für die weitere Existenz von VEANIS wäre zu groß….
Doch die Gefahr für VEANIS wird Realität und Lina muss zurück.

Meinung

Die „Tore“ von VEANIS öffnen sich für Fantasiebegabte, Fantasiereiche. Für Menschen, die neugierig auf die Welt und offen für Neues sind. Das ist eine schöne Vorstellung. Phantasie ist hier der Schlüssel, um in das parallel-existierende VEANIS-Reich zu gelangen. Eine wunderbare Aussage hat das Buch damit.
In Person der Hauptprotagonistin Lina erhalten Kinder, die still, nicht auffallend sind, die immer in ihren Geschichten versunken scheinen – eine besondere Wertschätzung. Für den positiven Ausgang der Geschichte „VEANIS-Das Reich der Bücherverschlinger“ sind sie sehr wichtig.
Lina darf andere Seiten von sich in dieser fantastischen und auch menschlichen VEANIS-Welt zeigen. Sie entdeckt sich selber tiefer und besser, und zeigt das in ihrem mutigen Handeln. Doch auch Lina muss über einige ihrer persönlichen Schatten springen, sie ist kein Alles-mach-ich-als Einziger richtig-und-perfekt-Held des Kinderbuches.
Ich bin schnell in die Geschichte eingestiegen. Die Altersempfehlung würde ich, was die Handlung betrifft, sogar runtersetzen. Also bereits Kindern ab Grundschulalter von VEANIS vorlesen. Selberlesen und Verstehen kann ein geübter Leser die Geschichte auch bereits in der dritten/vierten Klasse.
Der ältere Leser wird die erzählte Kritik am Allmächtigen Gedanken bestimmter Völker bzw. Menschengruppen, Gesellschaftsgruppen verstehen, die hier in dieser fiktiven Geschichte als Rahmenhandlung, als Auslöser der Gefahr für VEANIS ohne erhobenen Zeigefinger niedergeschrieben ist.
Dieses durch Ingrid Mayer vorgestellte VEANIS-Reich ist so vielfältig, in seinem Aussehen, in seinem Leben und in seinem Ideenreichtum, das gefällt mir. Hier bringen gezüchtete Bäume geschmacklich verschieden veredelte Bücher hervor. Jede Baumart lässt ein anderes Geschmacks-und-Buchgenre an ihren Ästen wachsen.
Eine Mut-machende Kindergeschichte, die zwei Kinder zu den prophezeiten Rettern des Reiches VEANIS machen. Fabian und Lina zwei gegensätzliche und unterschiedliche Protagonisten lernen die Leser hier kennen. Fabian ist ängstlich, realistisch, bequem in seinem Tun und in seinem Kopf. Und Lina ist eine weltoffene Protagonistin, die sich Neuem zugewandt nähert. Ich denke Fabian spiegelt die Heranwachsenden und vielleicht auch Leser wieder, die erst einmal alles mit Vorsicht und Abstand beobachten, vor Neuem zurückschrecken, und wenn es nicht in ihr Welt- und Menschenbild passt, sich abwenden.

Fazit

Eine wendungsreiche spannende Geschichte kann ich nur sagen, die einem am Ende zufrieden, froh und erleichtert über den Ausgang der Geschichte in Erinnerung bleiben wird. Eine fantastische Geschichte, die den Leser liebenswerte charakterlich unterschiedliche (fantastische und menschliche) Protagonisten kennenlernen lässt.
Jedoch ist das Ende auch ein zweischneidiges Schwert:
Denn das eigentlich friedvolle, friedfertige und waffenlose VEANIS-Reich, ist mit den letzten erzählten Worten der Geschichte nicht mehr das, was es zu Beginn der Geschichte war. Doch spätestens der Epilog, lässt den Leser hoffnungsvoll zurück. Denn so viele Geschichten über das Leben in VEANIS sind noch nicht erzählt.

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