Es ist ein auf den ersten Blick technisch sehr professionell gefertigtes Buch,was Druck, Bindung, Papierschnitt und graphische Umsetzung betrifft. Das sagt noch nichts über die Autorin und die Grafikerin aus. ...
Nimmt man sich dieses Kinderbuch zum ersten mal zur Hand und schaut auf dessen Cover, so kommt dieses modern und ein wenig nüchtern auf den Betrachter zu. Der Untertitel „Tierisch menschlich“ bringt mir ein wenig Äsops Fabel vom Fuchs und den Trauben in mein Oberstübchen. Weniger ist dies der darin beschrieben Geschichte wegen der Fall, sondern daher, dass es einen tiefen Sinn macht menschliche Charaktere, Verhaltensweisen, Beziehungen und das Miteinander in die Tierwelt zu verlagern.
Die Geschichten von Hektor begleitet uns in verschiedene Situationen, die viele Alltäglichkeiten in seinem Leben wiedergeben. Auch wird der Leser in seine Gedankenwelt und sein Tun oder Nichttun und Hadern kindgerecht mitgenommen. Im Verlauf wird Hirsch Hektor immer wieder erkennen dürfen, wie wichtig ein Miteinander mit seiner Familie, Tanten und Onkeln und seinen Freunden ist. Und in Hektors Leben geht es modern zu. Wer hätte gedacht, dass Ihn viele Herausforderungen über den Weg kommen, wie wir Menschen diese in unserem Hier und Heute all zu gut kennen.
In einem angenehm ausgewogenen Verhältnis wechseln Text und die schönen, oft mit einem Augenzwinkern versehen Graphiken von Sarah Gosdschan ab. Hier kann der „Vorleser“ oder die „Vorleserin“ gern eine kleine Pause einlegen und staunen wie die Tiere gerade wie gelesen das Erlebte sehen. Alternativ eröffnet dies auch den richtigen Zeitpunkt für ein „Gute Nacht.“ und damit die Spannung auf folgende Erlebnisse von Hektor aufrecht zu erhalten. … und die Doppelseite -20-/-21- sollte man sich nicht nur einmal anschauen.
„Hektors tolle Family“ ist ein tolles Kinder(vorlese)buch und ein schönes Plädoyer für alles was Familie und Freundschaft in einer oft zu schnellen Welt bedeuten können und vielleicht auch ein wenig mehr bedeuten sollten.
Vielleicht hätte ich mit für das Frontcover einen „Rahmen“ in jenem wunderschönen waldgrün gewünscht. Aber denkt immer an den Jäger.