Frida, die Hauptperson in diesem aus dem Schwedischen von Birgitta Kicherer übersetzten Bilderbuch ist ein aufgewecktes und lebendiges Mädchen, wie viele andere Kindern auch voller Erlebnisse und mit unbedingtem Mitteilungsdrang, die manchmal auf gerade anderweitig beschäftigte Mütter und Eltern treffen.
Frida hat zu Beginn des Buches einen faszinierenden Fund gemacht und will den plattgefahrenen Frosch, den sie in einem Glas aufbewahrt sofort ihrem Freund Malte zeigen. Er wird verstehen, was für ein toller Fund das ist. Aber Mama sagt: „Gleich. Erst wird gegessen.“
Frida wird darüber so wütend, dass sie etwas kaputt machen will. Später als es herauskommt, kann sie ihrer Mutter gar nicht richtig erklären, warum sie den schönen Stoff zerschnitten hat, aus dem ihr die Mutter ein Kleid nähen wollte.
Die Mutter reagiert mit mehr Verständnis, als uns Eltern das in so einem Fall im Alltag in der Regel möglich ist. Sie spürt, sie ist mit ihrer durch die Vorbereitung des Essens bedingten inneren Abwesenheit die Hauptursache, des Vorfalls.
Liebevoll entschärft sie die Situation, die ohne pädagogischen Zeigefinger durch lebendige Illustrationen mit Buntstift ausdrucksstark ins Bild gesetzt ist.
Ingrid Olsson
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Ingrid Olsson
Als würde man mit den Fingern schnipsen und schon ist es vorbei
Gleich, sagt Mama
Neuschnee
Neue Rezensionen zu Ingrid Olsson
Wer "Neuschnee" aufschlägt, wird bereits beim flüchtigen Durchblättern feststellen, dass es sich hierbei um ein außergewöhnliches Buch handelt. Die schwedische Autorin Ingrid Olsson erzählt insgesamt acht Kurzgeschichten. Ihr gelingt es mit nur wenigen Worten Emotionen zu transportieren und eine Intensität herzustellen, die man in manch dickem Wälzer vergeblich sucht.
Ich war sehr überrascht als ich feststellte, dass jede Seite lediglich mit einem kurzen Absatz beschrieben ist und ansonsten leer gelassen wurde. Dass ich es hier mit Kurzgeschichten zu tun bekäme, war mir durchaus klar, doch dass diese SO kurz ausfielen, damit hatte ich nicht gerechnet.
Anhand der acht Geschichten erhalten wir kurze Einblicke in die Leben von acht Jugendlichen. Wir erfahren von ihren Ängsten, ihren Problemen, ihren Zweifeln und ihren Gefühlen - und das auf eine sehr eindringliche Art und Weise, die mich ziemlich beeindruckt hat. Da die Kurzgeschichten wirklich sehr kurz sind, möchte ich auf die einzelnen Themen und Geschichten gar nicht näher eingehen. Sie sind alle unterschiedlich und haben doch eine Gemeinsamkeit: ihre Authentizität. Sie sind weder aus der Luft gegriffen noch völlig fremd.
Mir haben sowohl der Stil als auch der Aufbau des Buches gefallen. Außergewöhnlich, sehr kompakt und doch sehr flüssig zu lesen. Trotz ihrer Kürze sind mir einige Geschichten im Kopf geblieben, auch wenn sie nicht unbedingt einen Nachhall verursacht haben.
Ob man jetzt für so wenig Text so viel ausgeben sollte? Ist der Preis von 12,90 Euro für dieses Buch gerechtfertigt? Ich bin der Meinung, dass "Neuschnee" ein besonderes Buch ist, das im Speziellen Vielleser überzeugen und vielleicht sogar begeistern wird. Es eignet sich prima als Geschenk an Bücherfreunde, die das Wort zu schätzen wissen und sich von diesem doch etwas außergewöhnlichen Leseerlebnis nicht abschrecken sondern inspirieren lassen.
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