Zum Cover: An sich ist es nichts wirklich Besonderes. Eine Zeichnung von einem Mädchen, das im Badeanzug mit roter Taucherbrille am Beckenrand in einer Schwimmhalle steht. Und doch hat mich dieses Cover alleine irgendwie neugierig gemacht. Es wirkte eben anders und das trifft auf das Buch definitiv zu. Vor allem aber passt das deutsche Cover so gut zur Geschichte, denn alles darauf hat seine Bedeutung. Ich finde es jedoch gerade schön, dass nur eine begrenzte Anzahl an Farben genommen wurde. Das strahlt noch intensiver aus, was dieses Buch aussagen möchte.
Zum Inhalt: Petra liebt gerade Zahlen, denn die lassen sich teilen, ohne sie kaputt zu machen. Sie mag Fußball, ihren Kumpel Chris, dem sie hilft, seine Worte zu finden, und ihre beste Freundin Melika, der sie hilft, ihren verschollenen, flüchtigen Bruder zu finden. Was sie gar nicht mag, ist Wasser: dieses unkontrollierbare Etwas, das sich in alle möglichen Richtungen bewegt. Doch dann lernt sie Thomas kennen, den Propellerjungen aus dem Schwimmbad. Ihm zuliebe wagt sie sich sogar mit dem Kopf unter Wasser – und plötzlich ergibt alles einen Sinn. Auch dass es ok ist, sich selbst Hilfe zu holen, statt sie immer nur zu geben.
Meine Meinung: In diesem Buch wird unter anderem das Thema Zwangsstörung und magisches Denken behandelt, unter welchen Diagnosen Petra behandelt wird. Dennoch ist sie sich nicht bewusst, „krank“ zu sein, was für den Betroffenen schließlich auch normal ist, denn dieser ist sich oft nie bewusst, dass er leidet, erst wenn ihn seine „Krankheit“ einschränkt, kommt es zur Erkenntnis. Diese kommt Petra an sich auch, wenn auch sehr langsam, was ich gut finde, denn das macht diese Geschichte umso realistischer. Wobei ich auch gut finde, dass andere Dinge Erwähnung finden, wie zum Beispiel das Stottern oder die Flüchtlichsproblematik. Das macht dieses Buch gleich noch ein Stück aktueller, wenn man bedenkt, dass das Buch im Jahre 2016 in Norwegen und 2018 dann bei uns in Deutschland erschien. Obwohl der Schreibstil im Deutschen nicht ganz meins war, weil er sehr gestelzt wirkte. Dadurch kamen eben nicht im Vollen die tiefen Emotionen auf. Da ich jedoch kein norwegisch beherrsche, muss ich damit wohl leben. Im Groben hat mir die Geschichte jedoch sehr gut gefallen, da sie in sich schlüssig war und ein ganzes Jahr umfasst hat, weshalb man es sogar in der Weihnachtszeit als auch im Sommerurlaub lesen kann.
Fazit: Was die Bewertung angeht, bin ich zwiegespalten, denn ich bin mir im Klaren, dass dieses Buch für mich kein 5-Sterne-Buch ist, dennoch muss ich zugeben, hat es mich nicht kalt gelassen und durchaus mitgenommen. Petras Geschichte kann einem tatsächlich sehr nahe gehen, auch wenn der Schreibstill nicht unbedingt dazu einlädt, ist es doch das, was zwischen den Zeilen steht, dass den besonderen Charme austeilt, der sich in dieser Geschichte versteckt. Daher gebe ich „Unendlich mal unendlich mal mehr“ von Ingrid O. Volden sehr gute 4,25 Sterne. An sich auf jeden Fall ein gutes Debüt der Autorin.







