Zweiter Band der Kashmir-Saga
von Martinchen
Rezension
"Vikram Sandeep leitet gemeinsam mit seiner Frau Sameera das Waisenhaus Dar-as-Salam in Kashmir. Als eines Tages sein Kleinbus in Srinagar mit einer Reifenpanne liegenbleibt, kommt ihm ein Tourist zu Hilfe, der sich ihm als Raja Sharma aus Shivapur bei Pune vorstellt. Auf Bitten seiner Pflegekinder lädt Vikram den sympathischen Fremden zum Übernachten in das Dar-as-Salam ein. Noch ahnen er und Sameera nichts von der dunklen Vergangenheit dieses Mannes…" - soweit der Klappentext.
Es handelt sich um den zweiten Band der Kashmir-Saga, die Ingrid Zellner und Simone Dorra in insgesamt sieben Bänden erzählen. Der erste Band wurde von Simone Dorra geschrieben, der zweite von Ingrid Zellner, die noch erscheinenden fünf Bände von beiden gemeinsam.
Man kann diesen Band ohne Kenntnis des ersten Teils (Das Haus des Friedens) lesen, ich empfehle jedoch, die Reihenfolge einzuhalten, denn die Bände sind einfach zu spannend.
Das Cover des zweiten Bandes ist in einem dunklen Grün gehalten, dazu ein Foto durch einen lichten Birkenwald in die Sonne, das ganz ausgezeichnet den Titel illustriert. Das Cover ist optisch dem des ersten Bandes angepasst und natürlich ist auch das etwas ungewöhnliche Format erhalten geblieben. Diese sieben Bände werden ein Hingucker in meinem Bücherregal werden.
Das Waisenhaus Dar-as-Salam gibt hier den Rahmen für die Lebensgeschichte Raja Sharmas, damit wird der Bogen zum ersten Band geschlagen.
Dem Roman voran hat Ingrid Zellner ein Zitat von Khalil Gibran gestellt: "Das größte Leid bringt die stärksten Seelen hervor; die stärksten Charaktere sind mit Narben übersät."
Dieses Zitat bringt die Rajas Leben auf den Punkt. Es ist unglaublich, mit vielen Zufällen, die neue Wendungen bringen und dennoch bleibt Raja ein starker Charakter. Dabei handelt er nicht immer vorbildhaft, was ihn noch authentischer macht.
Die Autorin schreibt flüssig und anschaulich mit großer Liebe zum Detail, dazu gehört auch das indische Leben. Besonders gut gefallen mir die eingestreuten indischen Ausdrücke, die in einem Glossar am Ende des Buches erklärt werden.
Ingrid Zellner gelingt es, den Spannungsbogen von der ersten bis zur letzten Seite aufrecht zu halten und das Buch zu einem Pageturner zu machen. Es war viel zu schnell zu Ende.
Fazit: Eine sehr einfühlsame und ergreifende Lebens- und Liebesgeschichte, die ich absolut empfehle.