Keine Steine im Weg, sondern Felsen ...
von Angelsammy
Kurzmeinung: Der sechste Teil der Reihe überzeugt in jeder Hinsicht. Emotional, überzeugende Genesen, Spannung in einem zerrissenen Land. Großartig!
Rezension
Vikram Sandeep, einst Agent, ist mittlerweile 70. sein bester Freund Raja Sharma und er gehen wieder sehr harmonisch miteinander um.
Das Haus des Friedens ( Dar-as-Salam ) ist eine liebevolle Institution für Pflegekinder, seit vielen Jahren schon. Vikram und seine Frau Sameera sind warmherzige und empathische Ersatzeltern.
Die Genesen der Kinder, die groß geworden sind, sind überzeugend geschildert, wie sie nach und nach ihren ureigenen besonderen Weg gehen.
Der Friedfertigste hat jedoch nicht seine Ruhe, wenn er mindestens einen Intimfeind hat.
Narendra Nikam, der Polizeipräsident, will Vikram final fertigmachen und dem Waisenhaus den Garaus. Gut, daß Vikram Sameera und Raja hat, aber nicht nur ...
Der sechste und vorletzte Band der Reihe ist authentisch, ausgefeilt, emotional, dramatisch und fesselnd. Es gibt Twists und Trauriges, aber ebenso Berührendes.
Kashmir war zur Hippiezeit eine durchaus beliebte Destination für Vorgenannte. Doch jetzt ist es zerrissen zwischen Indien und Pakistan, gespalten an dem Marianengraben der Konfessionen. Hindis versus Moslems. Ein ungutes Erbe der britischen Kolonialzeit.
Frauen sind starke Protagonistinnen in diesem Buch und sympathisch, aber die Männer ebenso. Wobei den Frauen mehr Gewicht gegeben wird in einem für feminine Wesen komplizierten Umfeld. Was ich gut finde.
Aber natürlich werden Vikram, Raja und Co. nicht sträflich vernachlässigt.
Die Synergie des Dream Teams dieser beiden Autorinnen kreiert hier eine einzigartige Reihe. Exzellent recheriert, kitschfrei, frei von falscher Romantisierung, sozial scharfsinnig analysierend und kritisch auf tiefgründige Weise. Dieselbe Tiefgründigkeit tangiert auch die Protagonisten.
Das Setting als auch der Plot sind plastisch und animiert dazu, daß man richtig mit der Handlung während des Lesens verschmilzt. Nach Beendigung muß man sich erst wieder mühsam aus dem Buch lösen, mit großem großem Bedauern. Danke, Simone Dorra und Ingrid Zellner!!!!!