Ich liebe die Bücher von Inken Ibsen sehr und so habe ich schon einige Zeit vorher dieser Fortsetzung entgegengefiebert. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Zuvor sei noch zu sagen, dass es sich definitiv um eine Fortsetzungs-Reihe handelt und Band 2 nicht ohne Band 1 - "Nur grün und blau" - gelesen werden sollte.
Sanne und Mika leben nun zusammen in Deutschland. Beide sind glücklich, einander zu haben, doch der Alltag hält einige Schwierigkeiten für sie bereit. Besonders Sanne quälen doch öfter Zweifel, ob Mika seine Heimat nicht doch zu sehr vermisst. Ein kluger Rat von Hinrich lautet, dass die Beiden einfach mehr miteinander reden müssen.
Ansonsten jedoch ist Hinrichs Einmischung doch häufiger unerwünscht, weil sie Sanne das Gefühl vermittelt, auch von ihm nun bevormundet zu werden, wie sie es leider allzu oft von Personen, die um ihre Krankheit wissen, erlebt hat.
Wir lernen in dieser Fortsetzungsgeschichte sowohl Sanne und Mika, aber auch einige Nebencharaktere, näher kennen und auch Sannes Krankheit, die Fibromyalgie, spielt eine wichtige Rolle. Doch niemals auf eine belehrende Art, sondern immer in Sannes persönliches Erleben eingebunden, die sich trotz allem - auch dank der Unterstützung ihrer Freunde - nicht unterkriegen lässt.
Sanne und Mika haben ganz schön zu kämpfen, als nicht nur Mika plötzlich nach Finnland abreist, weil jemand aus seiner Familie einen Unfall hatte und dort seine Unterstützung vonnöten ist, sondern auch noch ihre häusliche Existenz bedroht ist. Es passiert so viel auf einmal - wie es im Leben tatsächlich oft so spielt - und das hat mich in Atem gehalten. Die beiden müssen schließlich entscheiden, wo ihre Reise hingehen soll.
Das Ende hat mich nicht wirklich überrascht, muss ich sagen, doch hat das dem Lesevergnügen keinen Abbruch getan. Es war einfach schön zu lesen, wie das Paar seinen Frieden gefunden hat und ihre Beziehung noch intensiviert wird.
Auch wenn es sich um eine fiktive Geschichte handelt, geht es in diesem, wie in allen Romanen von Inken Ibsen wieder um das Leben selbst - seine Höhen und Tiefen, Krisen, die es zu bewältigen gilt, aus denen man aber oftmals gestärkt hervorgeht. Kurz: Wieder einmal ein sehr lesenswertes Buch von Inken Ibsen, welches ich bestimmt noch öfter in die Hand nehmen werde. Ich bin der Autorin mit Haut und Haaren verfallen.