Cover des Buches Die steinerne Schlange (ISBN: 9783426653517)
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Rezension zu Die steinerne Schlange von Iny Lorentz

Römermärchen

von Keksisbaby vor 8 Jahren

Rezension

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Keksisbabyvor 8 Jahren

Gerhild lebte mit ihrem Volk eigentlich recht ruhig jenseits des Limes der Römer. Sie treiben Handel mit ihnen und stellen Heere für die Feldzüge. Doch das genügt den Römern nicht. Cesar will seinen Herrschaftsbereich ausweiten und noch mehr germanische Stämme unter das römische Joch zwingen. Dies durchzuführen ist die Aufgabe des Statthalters Quintus. Der bekleckert sich dabei nicht gerade mit Ruhm, schändet, tötet oder versklavt die Germanen. Quintus findet Gefallen an der jungen Fürstentochter und hätte sie gern als Konkubine, doch da hat er seine Rechnung ohne die tollkühne Frau gemacht. Mehr als einmal gelingt es ihr sich seinem Einfluss zu entziehen. Sie erkennt, dass die verstreuten Stämme zusammenhalten müssen um sich Rom zu widersetzen. Doch dafür müssen sie ihre Querelen untereinander beenden und das ist manchmal leichter gesagt als getan. Mit ihrer Tollkühnheit und ihrem Mut erwirbt sich Gerhild schnell den Ruf als Wuodans Schildmaid und schon bald folgen ihr immer mehr Germanen, auf dem Feldzug gegen das Imperium.

Wenn man wie ich 15 Romane von Iny Lorentz gelesen hat, erkennt man ein bestimmtes Muster hinter den Geschichten. Eine junge Frau trotzt Tod und Teufel, egal in welcher Epoche und findet am Ende die Liebe ihres Lebens. Die Guten sind bis zur Selbstaufgabe angefüllt mit allen wünschenswerten Tugenden, wohingegen die Bösen stereotypisch finstere Pläne schmieden, nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind und nicht einen Funken Anstand im Leibe haben. Was ihnen über kurz oder lang zum Verhängnis wird. Auffallend ist das jeder Mann egal wie sich die politische Umgebung gerade gestaltet, danach trachtet ein Weib in die Büsche zu ziehen und seinen Speer in ihr Fleisch zu versenken. Nach dem Objekt der Begierde wird auch dann gerne mal das politische Kalkül und die Ziele ausgerichtet. Von daher werden Entscheidungen auch hier gern mal mit der unteren Gürtellinie getroffen und nicht mit dem Hirn. Also alles schön schwarz/weiß ohne Grauzone. Aber wie gesagt, nach 15 Romanen habe ich nichts anderes erwartet und von daher möchte ich mich darüber nicht mokieren. Gerhild war mir ein bisschen zu viel des Guten. Sogar für einen Iny Lorentz Roman. Egal was sie anfasst und anfängt, immer gelingt ihr dies und immer hat sie noch einen genialen Plan in der Hinterhand. Sie allein besiegt ein Heer von 2000 römischen Soldaten und der Fiesling bekommt am Ende was er verdient. Was mich sonst versöhnt ist das ich wenigstens einen Eindruck bekomme von der beschriebenen Epocheö. In diesem Buch jedoch nicht und das obwohl ich hinterher die historischen Erklärungen zu der Story gelesen habe. Im Wesentlichen war es diesmal nur eine Zusammenfassung der Geschichte. Schade, vielleicht bin ich aber auch aus dieser Art Roman herausgewachsen. Aber das werde ich noch an zwei drei weiteren Romanen eruieren.

Alles in allem eine unterhaltsame Erzählung über die Zeit der Germanen und deren Widerstand gegen Rom, auch wenn der Stil langsam für mich seinen Reiz verliert.

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