Rezension zu "Schuhe für Ruth" von Irene Prugger
Sind Schuhe eigentlich wichtig für Ruth?
Oder sind sie eher ein Sinnbild für das, was Ruth sich wünscht und nie ausreichend bekommt?
Ruth passieren in diesem Buch lauter völlig normale Dinge.
Sie lebt allein mit ihren Zwillingen, sie hat eine tolle beste Freundin, sie verliebt sich neu (und vergisst doch nie den Vater ihrer Kinder).
Was ist besonders an ihrer Geschichte?
Sie wird aufgefangen, ist nicht allein mit ihren Alltagsproblemen, und eigentlich fühlt sich alles ganz gut an.
Eins aber verändert sich nie: Sie ist letztlich - egal, wer ihr den Rücken stärkt - doch immer die Instanz, die entscheiden muss, allein. Sie steht vorn und kämpft.
An Ruths Geschichte ist eigentlich nichts besonderes. Das wird bereits versinnbildlicht durch ihr Faible für Schuhe, die sie nicht braucht.
Aber lesenswert ist ihre Geschichte, weil sie so normal sind, die Fragen, die sie sich stellt, die Menschen, die ihr begegnen, die Ereignisse, die ihr passieren.
Das Buch ist leicht geschrieben, angenehm zu lesen, und es vermittelt den Eindruck (wenn ich selbstironisch genug bin, es zuzugeben): Das hätte auch mir passieren können.